ein Wachkomapat mehr in Dtld. - mein Papa und das Wachkoma
#1
Hallo Forum,
nachdem ich die letzten Tage hier viel von euren Erfahrungsberichten gelesen habe,wollte ich mich jetzt selber anmelden. Mein Name ist Melanie und der Patient ist mein Vater. Von Rhythmusstörungen zum Infakt, einer langen Reanimationsphase, massiver Sauerstoffunterversorung, vom künstl. Koma zum Wachkomastatus.
Der Vorfall selbst ereigente sich vor 14 Tagen plus einem Tag.

Der eigentliche Grund warum ich schreibe ist, dass man so unsicher und hilflos bei Vielem ist, immer wieder Fragen hat wie man z.B. erkennen kann, ob jmd wach wird bzw vllt schon wach ist. Wie das Schicksal so spielt, ist er in einem KH gelandet, wo es weder eine Neurologie, Neurologen noch vermutlich wichtige bildgebende Verfahren gibt. Er wird intensivmed betreut und ich muss sagen, dass dort alles standardmäßige gemacht wurde, 24h Kühlphase und das künstl. Koma für einige Tage eingeleitet. Man hatte keine Hoffnung, dass er die erste Nacht übersteht. Die Werte haben sich dann sofort gebessert, alle Organe arbeiten und der Kopf/Gehirn ist jetzt das Hauptprob, er ist stabil, verlegungsfähig sagen die Ärzte, atmet brauch nur gelegentliche Unterstützung. Direkt nach dem künstl. Koma gab es kaum Reaktionen. Man sagte uns zu 99,9% wacht er nicht mehr auf. Vllt kann man so eine Aussage aufgrund von Statistiken abgeben, aber ohne bildgebende Verfahren? Kann man sowas nur mit minimalen Reflextests sagen ohne Bildverfahren, welche und wieviele Bereiche abgestorben sind?

Dann aber fing es an sich was zu tun, was man anfangs auch gut alles als "nur" Reflexe abtun konnte. Er kann schlucken, spielt mit dem Mund, gähnt, runzelt die Stirn, reagiert auf Ansprache (indem er sich zuwendet und guckt) und bei Berührung, zumindest mit einem Auge kann er folgen und fixieren, kann die Schulter und den Kopf drehen. Hatte auf eine Armberührung von Schulter bis Hand eine Abwehrbewegung gezeigt. Gestern kam ich schwer ins Grübeln, ich meinte gestern zu ihm (Papa ich kann heute nicht deine Hand nehmen, weil die unter der Decke ist und er hat die angehoben, ich konnte die Decke wegtun und seine Hand greifen. Er hatte auch beide Augen ganz auf (ich weiß das heißt nichts). Er hat auch jetzt ein erhebliches Schmerzempfinden, weil ein Luftröhrenschnitt gemacht werden musste und er dama. Die Ärzte und Pfleger haben gesehen, wie er sich diese Kanüle mit beiden Händen wegmachen wollte. Kann es sein, dass er mich hört, erkennt, erahnt machen kann was man ihm sagt, irren sich die Ärzte und er ist wach? Täglich kommen Dinge dazu. Die Ärzte und Pfleger können ja nie so lange da sein wie wir und wir haben std nichts anderes zu tun als ihn zu unterhalten und beobachten, da fällt uns vieles auf. Man traut sich nicht was zu sagen, weil man denkt Wunscheinbildung der Familie und die Ärzte sich ja so sicher mit ihren 99 Prozent sind und ihn "mental" aufgegeben haben.

Ich muss jetzt leider los, komme später oder morgen früh wieder.
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ein Wachkomapat mehr in Dtld. - mein Papa und das Wachkoma - von Milkyway - 14.06.2012, 10:07
[Kein Betreff] - von ingod - 14.06.2012, 15:25
[Kein Betreff] - von Milkyway - 15.06.2012, 07:02
[Kein Betreff] - von ingod - 17.06.2012, 19:28
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Ein paar Gedanken - von Druide - 28.06.2012, 12:33
[Kein Betreff] - von Michaela - 28.06.2012, 19:42
[Kein Betreff] - von ingod - 02.07.2012, 08:48
Neues - von Milkyway - 09.08.2012, 07:59
[Kein Betreff] - von ingod - 09.08.2012, 22:31

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