so viele fragen...
#20
liebe andrea
Ich kenne die andere Seite auch,deswegen traue ich mich auch sie zu kritisieren und auch zu bewundern.Ich weiß, was 60-Stunden-durch Dienste sind und wie man sich dann bei letzten Patienten fühlt..wenn man überhaupt noch dazu in der Lage ist, oder wenn man x-Stunden in voller Konzentration im OP zu stehen hat und sich absolut keinen Fehler erlauben darf/soll.
MitLEID ist in dem Umfeld wirklich für niemanden förderlich, MITGEFÜHL jedoch unabdingbar.Im Akutfall brauchst einen freien Kopf.
Was aber immens wichtig istr, damit man nicht betriebsblind wird und die Gefahr ist in diesem Bereich unendlich groß, ist, sich immer wieder Erfahrungen der "zu Betreuenden" zu eigen zu machen.Auch wenn der Ausnahmezustand der Betroffenheit noch nicht gegeben ist. DAS ist heilsam.
D.h.z.B.probier mal selber einen Fäkalkollektor aus-...das ist extrem, aber es reicht schon mal sich auf eine eiskalte "Leibschüssel "zu setzen.Wie es sich anfühlt, jemandem via PEG kaltes Wasser mit Druck "in den Magen zu knallen"..wie gehabt...das kann man demjenigen leider nicht probieren lassen.
Oder einen "Komapatienten" ohne Ankündigung zu "überfallen"...er bekommt ja sowieso nichts mit....probiert mal mit verbundenen Augen wie unangenehm es ist, wenn plötzlich jemand ins Zimmer kommt, von dem man nicht weiß was er im nächsten Moment tut, der dann vielleicht mal an den Beinen zieht,die Decke wegreißt, dort piekst und da....

Ich kenne die OHnmacht einem Menschen nicht mehr helfen zu können, weil er es entweder nicht mehr zuläßt..und dazu hat jeder das Recht....oder weil man es einfach nicht KANN.
Die große Kunst ist es,herauszufinden WAS der Mensch im jeweiligen MOMENT braucht, damit er weiterkann.
Lies mal die Bücher vom Clemens Kuby."Heilung das Wunder in uns"..oder Norman -Doidge (Neustart im Kopf).
Und mach ihm immer Mut,dass sich die ganze Plagerei, wenn er sich dafür entschließt,
für ihn auch lohnt...such ihm ein Lebensziel.Gib ihm die Sicherheit, dass er sich auf wen verlassen kann...wenn DU das auch schaffst!...Es ist beinhart für beide!
Aber gib kein Versprechen, das du NICHT halten kannst...diese Auswirkungen kann ich dir aus eigener Erfahrung mit Freunden der Tochter schildern.

Niemand "greift" einen ganzen Stand an.wenn er über selbst gemachte negative Erfahrungen berichtet und es wird sich auch niemand angegriffen fühlen,der keine -Resonanz dafür hat.
Und wenn er welche hat, dann darf er ruhig darüber nachdenken und sein Verhalten anpassen. Smile
Hilde
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so viele fragen... - von andy1987 - 04.08.2008, 22:09
RE: so viele fragen... - von ursel - 05.08.2008, 12:34
[Kein Betreff] - von andy1987 - 05.08.2008, 17:51
[Kein Betreff] - von ursel - 05.08.2008, 19:28
[Kein Betreff] - von andy1987 - 06.08.2008, 09:53
[Kein Betreff] - von ursel - 06.08.2008, 13:36
[Kein Betreff] - von andy1987 - 06.08.2008, 17:22
[Kein Betreff] - von ursel - 07.08.2008, 09:07
[Kein Betreff] - von andy1987 - 07.08.2008, 16:06
[Kein Betreff] - von hilde - 07.08.2008, 16:49
[Kein Betreff] - von andy1987 - 08.08.2008, 11:11
[Kein Betreff] - von blubbel - 08.08.2008, 11:15
[Kein Betreff] - von andy1987 - 08.08.2008, 14:23
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[Kein Betreff] - von hilde - 09.08.2008, 17:41
[Kein Betreff] - von andy1987 - 09.08.2008, 17:57

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