Hausarzt verweigert Mobilisierung
#3
Hallo Bettina,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Die Patientenverfügung ist leider ein Vordruck mit relativ wagen Aussagen, die wichstigsten Auszüge:

"Dagegen wünsche ich, dass lebensverlängernde Maßnahmen unterbleiben, wenn nach bestem Wissen und Gewissen der behandelnden Ärzte medizinisch eindeutug festgestellt ist, dass ich mich unabwendbar und unmittelbar in einem Prozeß befinde, bei dem jede lebenserhaltende Therapie (z.B. Wiederbelebung, künstliche Beatmung, künstliche Ernährung etwa über eine Sonde) das natürliche und dann von mir angenommene Sterben ohne Aussicht auf Besserung nur verlängern würde oder das keine realistische Aussicht auf Wiedererlangung des Bewusstseins besteht.

Behandlung und Pflege sollen in diesen Fällen insbesondere auf die Linderung von Schmerzen, Unruhe und Angst gerichtet sein, selbst wenn (...) eine Lebensverkürzung nicht auszuschließen ist."

In dieser Patientenverfügung wurde ich als Vertrauensperson bestimmt.
Die Funktion des Betreuers habe ich übernommen, bevor die Patientenverfügung aufgetaucht ist (am Tag der Heimeinlieferung, also 2 Monate nach dem Herzinfarkt, hat uns sein Hausarzt darüber in Kenntnis gesetzt, dass mein Vater dort eine Patientenverfügung hinterlegt hat).
D.h. die Magensonde war zu diesem Zeitpunkt längst gelegt.

Bei den Therapien kann man doch durchaus von Linderung von Schmerzen als Zweck sprechen, da er deutlich weniger gehustet hat, als er noch Logopädieanwendungen erhielt, und Krankengymnastik hilft auch gegen Gelenkversteifung und damit verbundene Schmerzen...

Das Heim hat keinen eigenen Arzt im Haus, was allerdings bei keinem Heim im näheren Umkreis der Fall ist. Es gibt natürlich Allgemeinärzte in der Umgebung des Heims, die meisten Bewohner werden allerdings von ihren Hausärzten betreut.

Mit dem Heim sind wir eigentlich ganz zufrieden, die Pfleger/innen haben das Absaugen der Trachialkanüle im Griff (im Gegensatz zu einem anderen Heim, in dem eine Bekannte nach einem Schlaganfall ebenfalls im Wachkoma liegt - die wäre mehrmals fast erstickt!), und wir haben allgemein das Gefühl, das mein Vater gut versorgt wird. Außerdem ist die räumliche Nähe zum Wohnort meiner Mutter wichtig, weil sie keinen Führerschein hat und ich tagsüber berufstätig bin.

Ich werde einige der Ärzte ums Heim herum abklappern, den Ärzten den Kurzbericht aus der Frühreha zeigen und um eine kurze Begutachtung meines Vaters bitten. Vielleicht ist jemand dabei, der eine andere Meinung hat als der Hausarzt.

Liebe Grüße,
Daniel
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Hausarzt verweigert Mobilisierung - von Samson - 21.09.2010, 18:56
[Kein Betreff] - von Sedolin - 21.09.2010, 21:28
[Kein Betreff] - von Samson - 21.09.2010, 21:54

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