Audiva - nicht nur ein Hörtraining
#1
Man spricht von ,zentraler Hörverarbeitungsstörung", Auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung kurz AVWS oft begleitet von Aufmerksamkeits-Defizit Syndrom ADS oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperkinetisches Syndrom ADHS, Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis)

Diese Störungsbilder können sich überschneiden. Oft wird mal mehr das eine oder das andere Störungsbild festgestellt, je nach Untersucher und verwendete Testmethoden.

Wir stellen eine Diagnostik vor, die sprachliche und nichtsprachliche Leistungen prüft. Eine Anamnese stellt den alltagsrelevanten Bezug her und ist besonder bei ADS / ADHS und Geräuschempfindlichkeit aufschlussreich.

Definition auditiver Wahrnehmung

Bisher ist man bemüht, auditive Wahrnehmung zu definieren:

Konsensus-Statement der Arbeitsgruppe deutscher Pädaudiologen (unter der Leitung von Prof. Dr. M. Ptok) aus dem Jahr 2000:

,Die Definition der auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung AVWS beruht primär auf der hierarchischen Gliederung ... afferenten Weiterleitung ... nervalen Impulse und neuralen Aktivitäten..." ,Die Unzulänglichkeit dieses Modells, insbesondere der weitgehenden Negierung der efferenten Steuerung bzw. Beeinflussung der Afferenzen werden bewusst vernachlässigt, ... Unter Berücksichtigung dieser Limitation wird definiert: Eine auditive Verarbeitungsstörung (AVWS) liegt vor, wenn zentrale Prozesse des Hörens gestört sind ..."

Hier wird also nur eine Richtung (afferente Weiterleitung) der auditiven Verarbeitung einbezogen. Dies ist nach unseren praktischen Erfahrungen unzureichend. Sind es doch gerade die efferenten (absteigenden Bahnen), die Wahrnehmungsleistungen, wie Störschalltoleranz, Tonhöhendiskrimination, Selektion ... steuern.

Die bewusste Wahrnehmung wird wiederum von der Emotionalität gesteuert. Emotionen sind im limbischen System seit dem 3. Schwangerschaftsmonat gespeichert. Äußere Reize können Emotionen "triggern", die das Verhalten bestimmen.

Dieses Training nutzt basale Lernreflexe, die bei Kindern noch vorhanden sind (spontanes Nachahmen und Nachsprechen; integratives Lernen). Es bewirkt eine ausgewogene sensorische Stimulation der Hörverarbeitung durch das Aufbauprogramm in Phase A und B. Die kognitive Anforderung ist in Phase A sehr gering und lässt sich in Phase B gut steuern. Dadurch ist dieses Training für fast alle Entwicklungsstufen einsetzbar.

Das Hörwahrnehmungstraining regt zunächst die Aufmerksamkeit und Konzentration in der Phase A mit harmonischer Musik an. Beim Musikhören können kreative Spiele parallel durchgeführt werden. Die gesteigerte Lernfähigkeit wird in Phase B auf die Sprache gelenkt:

Jetzt werden phonologische Übungsmaterialien oder Geschichten eingesetzt. Die Verwendung erfolgt integrativ, das heißt vorhandene Materialien werden nun über Mikrofon/Trainingsgerät/Kopfhörer gelesen/vorgelesen.

Es ist nach unserem Konzept - im Unterschied zu anderen Konzepten - wichtig, dass die musikalische Förderung auf eine ungezwungene sowie leichte Art und Weise der sprachlichen Förderung vorausgeht. Nur dann, wenn Sie dem Grundgedanken des Trainingsprogrammes folgen, können Sie die von AUDIVA angestrebten Erfolge erreichen. Es ist NICHT unser Konzept, einen Betroffenen sofort an seiner Symptomatik zu behandeln - sondern ihn zunächst vorzubereiten und z.B. die Aufmerksamkeit und Konzentration zu fördern.

Die Informationen stammen direkt von der Audiva Homepage. Dort ist das ganze noch wesentlich ausführlicher beschrieben.
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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#2
Hi,
mein Sohn arbeitet seit 1/2 Jahr mit dem Audiva-Training. Er ist 5 Jahre alt und hat bestimmte Buchstaben verwechselt. Ersetzte g, k für d und t ein. Daraus ergibt sich ein Kingergaken statt Kindergarten. Das ist auf die dauer recht schwer für Aussenstehende zu verstehen. Es wurde festgestellt, dass Alexander supergut hört. Aber er hat nicht die Möglichkeit zu unterscheiden zwischen diesen Buchstaben, deswegen hat er sich halt für g un k entschieden und die anderen beiden Buchstaben gestrichen.
Bei dem Audiva-Gerät ist es so, dass Impulse über den Kopfhörer gegeben werden, die von dem Benutzer unterschiedenwerden müssen. War der Ton erst rechts oder links? Das ist am Anfang des Programms ganz leicht, da der Anstand zwischen den Tönen groß ist. Der wird aber im Laufe der Zeit immer schneller. Von 55 ms bis zu 1 ms.
Zusätzlich wird in der Praxis in der Alexander behandelt wird noch eine Hörtraining am Computer durchgeführt, das naturgemäß bei Kindern gut ankommt. Die Kinder spielen mit Kopfhörer und während dessen wandert die Geräuschkulisse in Achterschleifen um den Kopf. Ich habs ausprobiert, mir war im ersten Moment schwindelig.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass er seit dem die Buchstaben spricht, aber er kann sie seit dem Training ansatzweise unterscheiden und wir machen jetzt mit Logopädie weiter. Ich hoffe wir bringen dem Gehirn das Hören noch vor der Schule bei.

Für Interessenten:
Praxis Beckmann-Schilling
Forsthausstr. 7
Glashütten
06174-61137
Antworten


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