Mein Opa (82) im Wachkoma/ Chancen?
#1
Hallo liebe Leute,

Mein Opa hatte am 7.7 (montag) einen Schlaganfall und wurde daraufhin operiert. Am nächsten Tag ist er bereits aufgewacht und hatte sogar mit meiner Mutter geredet und den Namen von meiner Oma dauernd gesagt..
Er ist leider schon 82 und hat Alzheimer. Am folgenden Tag (Mittwoch) hatte er erneut Blutungen im Gehirn und musste erneut operiert werden. Der Arzt meinte schon, dass er schlechte Überlebenschancen hat und die op sehr riskant ist Vorallem wegen seinem Alter.
Nach der Op ist er nun nicht mehr erwacht, er liegt seit dem im Wachkoma. Ein paar Tage war er im künstlichen Koma aber jetzt seit 2 Wochen ist er im Wachkoma.

Nun habe ich angefangen zu recherchieren ob er bei seinem alter überhaupt ne Chance hat zu überleben.. Es gibt natürlich Menschen, die aufwachen können aber das sind meistens jüngere Menschen.
Ein weiteres Problem ist, dass er seit 25 nach einem Unfall taub geworden ist und garnichts hören kann. Ich habe gelesen, dass das sprechen sehr wichtig ist in dieser Phase.
Mein Opa ist eigentlich sehr für gewesen.. Hatte keine gesundheiichen Probleme bis auf Alzheimer. Und erinnern konnte er sich auch noch an uns alle.
Er hält unsere Hand, er reagiert mit Bewegungen wenn wir ihn anfassen. Öffnet die Augen aber kann leider nichts wahrnehmen.
Wir hatten dann das Gefühl, dass er langsam zu sich kommen würde, doch seit gestern hat er einen Lungen Infekt bekommen.
Könnt ihr mir von euren Erfahrungen berichten? Wie sieht es bei älteren Menschen aus mit den Chancen? Und kann er zusätzlich eine Infektion wirklich verkraften?
Wir haben wirklich wenig Hoffnung und ich suche die ganze zeit Alternativen, wie man mit
Ihm Kontakt nehmen kann außer sprechen und anfassen, da er nichts hören kann.
Und ob er sich stresst, weil er nichts hört und ob er überhaupt weiß, dass wir bei ihm sind und ihn nicht alleine lassen. Ob er sich alleine fühlt, weil er nichts hören kann? All diese fragen gehen uns durch den Kopf und sind wirklich sehr traurig über unseren lieben Opa. Bitte teilt mit eure Erfahrungen mit.
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#2
Hallo Raes,

dein Opa merkt,wenn ihr ihn immer wieder streichelt oder massiert.Für meinen Mann[48],der seit März im Wachkoma ist,ist das auch sehr wichtig.Ich spüre es,wie er sich entspannt,wenn ich seine Füße und Beine und seine Hände massiere und seine Hand halte.Auch wenn ich mal nicht mit ihm rede.Wichtig ist,dass er merkt,dass ihr da seit.Inwieweit dein Opa sich erholen wird,kann dir sicher keiner sagen.Im Alter ist es schwerer,sich von Infektionen und Lungenentzündungen zu erholen.Und das sind ja die Begleiterkrankungen.Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft in der schweren Zeit.

Viele Grüße Beatrice
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#3
Hallo Beatrice,

An erster Stelle wünsche ich euch alles Güte und deinem Mann, dass er bald zu sich kommt.
Vielen Dank für deine Antwort. Massieren wäre sicherlich auch eine gute Möglichkeit ihm ein gutes Gefühl zu geben. Danke!
Wie ist es hier in Deutschland, kann man da längere Zeit mit dem Patiententen verbringen? Mein Großeltern leben in der Türkei und da ist es so, dass man nur 2 mal am Tag nur 5-10 Minuten ihn besuchen darf. Ich finde diese Zeit viel zu wenig um ihn zu motivieren.
Und ich hätte noch eine Frage. Ich habe gelesen, dass Angehorige bei einem kleinen Mädchen, die im Wachkoma lag, ihr die Fingernägel lackiert haben, weil sie das vorher auch immer gerne tat und ihre Lieblingsmusik abgespielt.

Nun dachte ich mir, da er nichts hören kann, seine anderen Sinne anzuregen. Er liebt zb tost oder Kaffee.
Ich dachte mir, wenn wir ihm ein Toast machen und es ihm in die Hand drücken (so blöd es auch klingt), dann würde er vielleicht darauf reagieren und es dann essen wollen. Und vlt den Geruch wahrnehmen und sich dann denken, dass wir ihm Toast zum essen gemacht haben und er irgendwie aufstehen soll. Ist vlt ne doofe Idee aber Geschichten können wir ihm leider nicht erzählen.. Er hört leider garnichts.

Viele Grüße,
Raes
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#4
Hallo Raes,

in unserer Klinik darf ich zu jeder Zeit zu meinen Mann.Ich fahre früh hin und bleibe bis abend.Viele Tätigkeiten,wie zum Beispiel die Rasur,das Haare schneiden darf ich selbst übernehmen.Ich helfe auch beim Lagern,beim Umsetzen in den Rollstuhl usw.
Die Idee mit dem Toast finde ich ganz toll.Gerüche sind bestimmt sehr hilfreich für deinen Opa.Man sollte alles versuchen.Wichtig ist,dass dein Opa sich geborgen fühlt und merkt,dass ihr da seit.
Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Viele Grüße Beatrice
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#5
Hallo Beatrice,

danke für deine Antwort. Also da ich jetzt wieder in Deutschland bin, kann ich meinen Opa nicht mehr besuchen aber meine Verwandten sind jeden Tag bei ihm.
Aber anfassen ist nur begrenzt erlaubt, weil ein Infektionsgefahr besteht :/ Daher kann man das mit dem Toast erst mal nicht machen.
Zudem hat mir meine Cousine mitgeteilt, dass heute seine Hand angeschwollen ist. Ich habe das Gefühl, dass seine Situation sich verschlechtert.
Hoffnung habe ich leider garnicht mehr, ich wünsche es mir sehr, aber er ist viel zu alt. Er hat ein Hirnödem, wegen starken Medikamenten Blutungen im Magen und eine Lungenentzündung.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 82 jähriger Mann in diesem Zustand das alles bekämpfen kann. Nun kann er wieder nicht mehr selbstständig atmen, er ist wieder an die Geräte angeschlossen worden.

Irgendwie habe ich auch starke Bedenken, ob bei meinem Opa alles richtig gemacht wurde. Leider sind die Kliniken dort nicht so gut wie in Deutschland.
Nach der 1. OP ist er gleich am nächsten Tag aufgewacht. Im Internet habe ich gelesen, dass man erst mal nach solchen Operationen die Patienten ins künstliche Koma setzt, damit sich das Gehirn ein wenig erholen kann und sich nicht anstrengen muss.
Er kam direkt am nächsten Tag zu sich und die Pflegerinnen haben meiner Mutter gesagt, dass er die Suppe nicht gegessen hat und es meine Mutter mal versuchen soll. Als meine Mutter ihm die Suppe gegeben hat, hat er es gegessen.
Jetzt überlegen wir, ob das alles falsch war. Er musste sich bestimmt anstrengen beim essen und reden. An diesem Abend hat er dann noch einen Schlaganfall bekommen und musste nochmal operiert werden. Seit dem kann er nicht mehr aufwachen.
Es wäre vielleicht nicht passiert, wenn er 1-2 Tage geschlafen hätte.


Viele Grüße, Raes
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