Petö Therapie
#1
Textauszug :

Konduktive Förderung wurde nach dem 2. Weltkrieg durch die Initiative
des ungarischen Arztes Petö in Budapest entwickelt. Das Petö-Institut
gewährleistet eine fachärztliche, diagnostische und therapeutische Behandlung
sowie eine psychagogische, heil- und sozialpädagogische Betreuung und
Förderung. Es besteht für ungarische Staatsbürger aus ambulantem Frühförderzentrum mit Mutter-Kind-Gruppen vom Säuglingsalter bis zum 4. Lebensjahr, Elternschule, stationärem Förderzentrum bzw. Internat mit unterschiedlichsten Gruppen für 4 - 14-jährige Kinder, aus einer Ambulanz für Erwachsene zur Behandlung von speziellen Krankheitsbildern (wie Parkinson, Multiple Sklerose und Zuständen nach Schlaganfall) sowie dem Konduktoren-Ausbildungszentrum in Budapest selbst. Über das ganze Land Ungarn verteilt existiert ein Netzwerk kleiner Zentren.

Konduktive Förderung verknüpft die zu erwerbenden Grundfähig- und -fertigkeiten mit Tätigkeitszusammenhängen im Alltagsleben (Aufgabenreihen). Der Steuerfunktion der Sprache kommt ein zentraler Stellenwert zu („Rhythmisches Intendieren“). Über die Sprache wird die Formungsfähigkeit von Gehirnfunktionen konstruktiv auf höherem Niveau genutzt, als bei einer rein reflexbezogenen Therapie. Grundsätzlich wird in Gruppen gearbeitet. Besondere Bedeutung wird der Tagesordnung, der Umgebung bzw. Aspekten wie Motivation, Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit, teilnehmender Beobachtung und konduktiver Fazilitation beigemessen.

Durch Konduktive (= zusammenführende) Förderung sollen Entwicklungs-, Lern- und Erziehungsprozesse bei Kindern mit cerebralen Schädigungen gleichgewichtig positiv beeinflußt werden. Nach ärztlicher Verordnung und laufender medizinischer Betreuung sowie ständiger Supervision wird das Förderkonzept im Rahmen medizinischer Rehabilitation ganzheitlich organisiert und von Konduktoren durchgeführt. Konduktive Förderung erfordert das interdisziplinäre Zusammenführen medizinisch-therapeutischer Erkenntnisse mit Therapie und Praxis, der Psychologie und Heil-, Sonder- und Sozialpädagogik.

Konduktive Förderung ist zielorientiert. Alle Ebenen der Persönlichkeitsentwicklung werden berücksichtigt und angesprochen. Der Therapieprozess ist animierend und aktivierend angelegt sowie auf die Selbständigkeit der Patienten ausgerichtet, Unterstützung wird, wo nötig gewährt. Es handelt sich immer um Gruppen- oder Teilgruppenarbeit. Perzeptive und kommunikative Aspekte werden in die Aufgabenserien prinzipiell einbezogen (Musik, Gestalten, Spiel, Tanz, Sprache, Literatur, Theater, technische Medien). Kontinuierliche Beratung der Eltern sowie Kommunikationsmöglichkeiten der Familien untereinander sind gegeben.

Quelle (und weitere Infos) unter :

http://kinderneurologie.com/index.html
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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