VEP/ AEP was passiert bei der Untersuchung
#1
Hallo Ihr

Bettina fragte mich schon vor längerer Zeit ob ich etwas über die Diagnose metoden VEP / AEP / MEP erzählen kann. Ich konnte es nicht so richtig beschreiben merkte ich nun habe ich auf einer seite der Uniklinik Mainz eine Tolle erklärung gefunden und hier hinein Kopiert.
Unten ist auch noch mal angehängt von wem ich den inhalt habe.

Von Bettina weis ich das das VEP bei Kindern im Wachkoma anders getestet wird. SO wie sie hier beschrieben sind habe ich sie alle gemacht. ( das MEP auch etwas anders)

Ciao Michaela




Klinik -> Allgemeine Neurol. Poliklinik -> Funktionsbereiche -> Evozierte Potentiale


Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SEP, MEP)

Mit Hilfe der evozierten Potentiale lässt sich feststellen, ob Netzhaut des Auges und Sehbahn (VEP), Gehör und Hörbahn (AEP), Hautempfindung und die Bahnen für die Gefühlsempfindung (SEP) sowie Bahnen für die willkürliche Ansteuerung der Muskulatur (MEP) normal funktionieren oder ob und wo eine Schädigung vorliegt.



VEP (visuell evozierte Potentiale)
Sie sitzen in einem verdunkelten Raum. Vor Ihnen befindet sich ein Bildschirm auf dem ein schwarz-weißes Muster wie ein Schachbrett erscheint. Außerdem sehen Sie einen helleren Lichtpunkt, der meist in der Mitte steht und nur bei besonderen Untersuchungen am Rand zu finden ist. Sie sollen während der ganzen Untersuchungsdauer den Lichtpunkt anschauen, obgleich der das Schachbrettmuster hin-und herspringt. Vor Beginn der Untersuchung werden Metallplättchen an den Hinterkopf und auf die Kopfmitte geklebt, über diese Elektroden werden ähnlich dem EKG und wie beim EEG die Hirnströme abgeleitet, die bei jedem Springen des Musters in der Netzhaut des Auges ausgelöst und über die Sehbahn zur Sehrinde weitergeleitet werden.

AEP (akustisch evozierte Potentiale)
Die Untersuchung wird im Sitzen oder Liegen durchgeführt. Sie sitzen bequem in einem Stuhl und bekommen einen Kopfhörer aufgesetzt, aus dem Sie erst rechts und dann links knackende Geräusche hören. Da immer Seite allein untersucht werden soll, wird die Hörfähigkeit des anderen gerade nicht untersuchten Ohres durch ein andauerndes Rauschen blockiert. Vor Beginn der Untersuchung werden Metallplättchen über den Knochen hinter jedem Ohr aufgeklebt und auf die Mitte des Kopfes. Über diese Elektroden werden die Hirnströme abgeleitet, die im Gehörgang entstehen und über die Hörbahn bis zur Hörrinde weitergeleitet werden.

SEP (sensibel evozierte Potentiale)
Bei der Untersuchung liegen Sie auf einer Untersuchungsliege und sollten möglichst entspannt sein. Die Gefühlsnerven werden durch sehr kurze und schwache elektrische Reize aktiviert. Die Reize sind gerade so stark, daß Sie sie fühlen und daß eine geringe Zuckung in den zugehörigen Muskeln auftritt. Die Reize werden hinter dem rechten und linken Knöchel sowie am rechten und linken Handgelenk gegeben, um die Bahnen für beide Beine und Arme untersuchen zu können. Vor Beginn der Untersuchung werden Metallplättchen (oder ganz dünne sterilisierte Akupunkturnadeln) rechts und links am Kopf und an der Stirn angeklebt oder bei bestimmten Fragestellungen auch am Nacken und der Schulter. Über diese Elektroden werden Ströme erfasst, die durch Nervenreizung an Beinen und Armen ausgelöst und über die sensiblen Bahnen zum Kopf geleitet werden.
Da die registrierten Ströme sehr niedrig sind, müssen bei VEP, AEP, SEP und MEP meist viele Reizantworten bewertet werden, um eine aussagekräftige Beurteilung vornehmen zu können.

MEP (Magnetisch evozierte Potentiale)
Durch magnetisch ausgelöste Reize werden die Nerven, die vom Gehirn zu verschiedenen Muskeln ziehen (motorische Bahnen) untersucht.
Bei der Untersuchung liegen Sie auf eine Untersuchungsliege. Es werden Oberflächenelektroden über die Muskelbäuche der zu untersuchenden Muskeln an Händen und Unterschenkeln geklebt. Bei der Untersuchung zur Zunge oder Wange sind die Oberflächenelektroden in eine Vorrichtung eingebettet, die auf die Zunge bzw. in die Wangen gelegt wird.
Die Nervenzellen der Hirnrinde werden mit Hilfe einer Stimulationsspule, die über den Kopf gehalten wird, gereizt. Dabei entsteht durch die Entladung des Kondensators ein kurzes Klopfgeräusch. Durch die Gehirnaktivierung werden Impulse über das Rückenmark und die peripheren Nerven zur Gesichts-, Arm- und Beinmuskulatur fortgeleitet, wo es zu einer kurzen Zuckung kommt. Im weiteren Verlauf werden die Nervenbahnen erneut nach ihrer Umschaltung zur peripheren Nervenbahn (über der Halswirbelsäule für die Arme und über der Lendenwirbelsäule für die Beine) magnetisch gereizt. Zum Schluss erfolgt eine elektrische Reizung des Nerven direkt vor dem Muskel, um die individuelle Muskelantwort zu ermitteln, die in der Auswertung als Bezugspunkt wichtig ist.




http://www-klinik.uni-mainz.de/Neurologi...ntiale.htm
Antworten
#2
Hallo.
Ich bin neu im wachkomaforum und wollte fragen, ob ein patient (mein lebensgefährte) als wachkomapatient gilt, wenn seine veps an die grosshirnrinde weiterleiten, ebenso die aeps. außerdem antwortet mein lebensgefährte auf auforderung mit "aah" und öffnet und schließt die augen auf aufforderung. auch der "ja code" mit 2x augenblinken scheint zu funktionieren. blickzuwendung hat er nur nach rechts bis in die mitte (aber da folgt er auch einer der bewegung z.b. eines fingers). wie definiert man diesen zustand? minimal cogn. state? sein sht ist nun 3,5 monate her und er hat von den ärzten eine 3% chance-diagnose erhalten jemals aus dem wachkoma aufzuwachen.
wer kann mir helfen?
lg
Antworten
#3
hallo danyasp
gib ihm einfach selber die Diagnose "Aufwachstadium" und lass dich nicht unbedingt von Ärzten in eine Schublade festnageln.Sie können,müssen damit aber nicht richtig liegen.Das wasdein LG zeigt ist doch sehr erfreulich und sicher KEIN Wachkoma...er kommuniziert doch nachvollziehbar mit dir.
hilde
Antworten
#4
Hallo hier melde ich mich einmal zu Worte
meiner Erfahrung nach kann das auch kein Wachkoma sein, es findest Komunikation statt, so wie dein Partner, in dieser Verfassung dazu in der Lage ist. Meine Tochter Christin lag 8 Monate im sogenannten Wachkoma, ich glaube heute das es keins war, sie war nur nicht in der Lage sich in irgendeiner Form zu äußern weil das Gehirn sehr schwer geschädigt war. Sie war fast völlig bewegungsunfähig. Den Kopf konnte sie bewegen und mit den Augen rollen, das war alles, es sah oft aus als schaue sie durch mich hindurch, ich hab nie erfahren ob sie sehen konnte, ob sie überhaupt in der Lage war ihre Wahrnehmungen zu verarbeite, ob sie überhaupt wußte wer sie selber war usw. Sie ist leider oder Gott sei Dank im Januar diesen Jahres verstorben, sie war in einem Menschenunwürdigen Zustand, so würde ich es heute beschreiben, keiner wußte was sie wahrnimmmt. Sie hat sicherlich gespürt wenn vertraute Menschen bei ihr waren, vielleicht war es ja auch ein Loginzustand, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Ich hab so viele Bücher gelesen über Hirnverletzte Menschen und das kann ich nur weiterempfehlen das unbedingt zu tun, es gibt sehr viel hilfreiche Literatur. Hier ein Buchtipp von mir: "Koma ein Weg der Liebe" von Arnold Mindel, unbedingt lesen, dort findest du Wege wie du eine gute Komunikation aufbauen kannst mit deinem Partner, mit meiner Tochter hat das nicht geklappt, weil kein Feddback von ihr kam, du kannst froh sein das von deinem Partner ein Echo kommt, nimms es ernst und tu es niemals als Reflex ab, wie die Ärtzte einem oft weiszumachen versuchen, und höre immer auf dein Bauchgefühl.
Lieber Gruß von Jutta
Antworten
#5
Hallo. Danke für deine nette antwort.
Inzwischen kann niemand mehr bewusste reaktionen meines lebensgefährten verleugnen. er musste zwar aufgrund einer infektion der schädeldecke, die er im mai rückimplantiert bekommen hat, wieder entdeckelt werden, aber er ist jetzt kommunikativer als vorher. als ich neulich nach vier tagen, in denen seine schwester bei ihm war, zu ihm kam und ihm ein "luftbussi" (darf ihn nicht küssen wegen mrsa infektion) geschickt habe, hat er mir eines zurückgeschickt. in den drei darauffolgenden tagen auch. ich erwarte mir jetzt doch einiges, wenn er nach der op endlich wieder die sprechkanüle bekommen soll und das nächste grosse ziel ist die dekanülierung von der trachealkanüle. schlucken klappt ja schon gut. trotz all der schönen nachrichten, weiss ich um die behinderungen die er jetzt hat und wie mies das alles auch noch ausgehen kann... also bleibe ich vorsichtig und hoffe einfach dass ich und seine familie das alles packen. die mutter ist innerhalb kurzer zeit nach seinem unfall an krebs verstorben und ich bzw. wir bekommen im dezember ein baby. aber vielleicht lässt dieses kleine wesen ja auch ihn und mich so kämpfen....
lg
Antworten
#6
Bei meinem Vater wird morgen ein Blitz-Licht-Test gemacht, denke das ist dieser visuelle Test. Blöde Frage, wie kann man das
Messen wenn mein Vater schläft bzw immer nur kurz die Augen aufmacht?
Antworten


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste