Wachkoma meines Cousins
#1
Hallo Leute! Ich bin neu hier und habe mich eigentlich noch nie mit dem Thema Wachkoma beschäftigt... Jetzt muss ich es wohl, mein lieber Cousin liegt seit 10 Wochen im besagten. Ich würde so gern wissen, wie ich ihm helfen soll oder kann... Ich weiß nicht, meine Tante verliert ihre Kraft, er liegt 80 km weg von mir und es ist einfach schrecklich. Sie haben ihn operiert in Hannover und jetzt liegt er in Hessisch Oldendorf. Kennt jemand diese Klinik? Kennt jemand bessere Kliniken?

Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

Lieben Gruß und schönen Tag!
Jessi
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#2
Hallo Jessi

Ich möchte dich Herzlich willkommen heisen.
Tips geben kann ich dir leider nicht aber ich wünsche dir und seiner
Familie viel Kraft und einen guten austausch wünschen.

Ciao Micahela
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#3
Hallo Jessi,

auch von mir herzlich Willkommen im Forum.

Den meisten von uns dürfte es wie Dir ergangen sein. Bevor wir mit dem Wachkoma konfrontiert wurden, hatte gewiß kaum einer von uns eine Ahnung davon. Bestenfalls hatte man mal darüber gehört.

Wenn Du Dich hier ein wenig durch das Forum liest, wirst Du viele Deiner Fragen beantwortet bekommen.

Ich persönlich kenne mich nur mit Kinder-Reha's aus. Interessant für Euch wäre ggf. die Klinik von Dr. Andreas Zieger in Oldenburg bei Bremen oder die Klinik in Burgau. Ich verstehe nicht so wirklich warum Hannover ihn nicht nach Oldenburg verlegt hat.

10 Wochen sind eine recht kurze Zeit. Da sind noch alle Möglichkeiten offen. Wie geht es ihm denn zur Zeit ? Was kann er schon ?

Liebe Grüße
Bettina
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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#4
Hey Bettina!

Was er schon kann ist ehrlich eine gute Frage. Nichts? Manchmal bewegt er seine Arme oder schaut ins Leere. Vorgestern ist er noch einmal 4 Stunden operiert worden - in Hannover - und wurde dann wieder nach hessisch Oldendorf gebracht....

Ich glaube, diese Klinik hat keinen so guten Ruf, oder? Die machen weder irgendwelche "geistigen" noch "körperliche" Therapien... Ich würde ihm so gern helfen und ich weiß dass er niemals als Behinderter leben wollte. Er hatte manchmal schon eine spezielle Einstellung aber wenn ich mich so zurückerinnere, fehlt er mir jetzt schon!

Liebe Grüße!

Jessi
Jessi
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#5
Hey Jessi,

Arme bewegen ist doch schon mal etwas. Somit dürfte die erste Verbindung wieder aufgebaut sein. Ist gewiß ein Anfang.

Ich würde Deiner Tante auf jeden Fall ein Gespräch mit Dr. Zieger empfehlen. Dort werden wirklich hervorragende Therapien gemacht und das erhöht die Chancen immens.

Du schreibst er wurde schon wieder operiert. Was führte eigentlich zum Wachkoma ? Autounfall ?

Zitat:Ich würde ihm so gern helfen und ich weiß dass er niemals als Behinderter leben wollte.
Nun - freiwillig möchte das gewiß niemand von uns. Wenn es uns jedoch trifft, so ändert sich sehr häufig die Einstellung dazu. Die meisten von uns hängen doch arg an unserem Leben. Ich z.B. würde als vieles nicht leben wollen - z.B. als Massai - aber wenn ich jetzt nach dort verschleppt würde, dann würde ich es gewiß lernen so zu leben und auch dies nach einer Weile ok finden.

Zitat:aber wenn ich mich so zurückerinnere, fehlt er mir jetzt schon!
Naja - er ist doch da. Du mußt ihn jetzt jedoch neu kennen lernen. Selbst wenn er komplett genesen würde, wäre er ein völlig anderer Mensch.

Liebe Grüße
Bettina
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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#6
Hi Jesse,
ich weiss nicht recht was ich Dir schreiben kann.

Gib niemals die Hoffnung auf!! Es gibt einen Verein der Euch bestimmt auch viele Tips geben kann.Er heisst Schaedel-Hirn Patienten in Not.
Die Internetseite:http://www.schaedel-hirnpatienten.de
Ich wuensch Euch alles Gute.
Bis bald
Antje und Tobi
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#7
Hallo Jesse,
auch unser Holger wollte nie so leben, wie er es jetzt tun muss! Eine Woche vor seinem Unfall haben wir uns darüber unterhalten( seine Oma befand sich 7 Jahre in einem ähnlichen Zustand).Wir verständigen uns über Augenblinzeln.Dein Cousin kann doch viel - den Arm selbständig bewegen, ob bewusst oder unbewusst, das ist `ne Leistung.Atmet er allein? Schon das wäre eine tolle Leistung.Die Leistungsfähigkeit eines Menschen im Wachkoma wird relativiert.Wer legt fest, was muss man können?Sei für ihn da, auch wenn die Entfernung groß ist.Ich war auch jeden Tag bei unserem Sohn im Krankenhaus und Frühreha ( gleiche Entfernung).Dein Cousin spürt Dich, er braucht Dich !Sprich mit ihm, oder sing ihm Lieder vor( hab`dabei am Anfang nur geheult).Lies ihm aus Zeitungen oder seinen Büchern vor.
Holger kann jetzt, 2 Jahre und fast 1 Monat nach dem Unfall, die Augen öffnen.Nicht immer und nicht immer beide gleichzeitig.Häufig dreht er den Kopf ,z.B. wenn er nichts essen möchte ( beim Üben).Er hat am Herrentag Töne von sich gegeben, in der Woche darauf hörte es sich an wie Silben.Dann war wieder Ruhe.
So geht es manchmal in ganz, ganz kleinen Schritten vorwärts und auch wieder zurück!
Verliere nicht den Mut! Helfe ihm !
Viele liebe Grüße Gudrun
Hat er eine Trachealkanüle? Hat er einen Blasenkatheder?
Du kannst Dich auch an das Kuratorium Zentrales Nervensystem wenden,das sind dort sehr nette, hilfsbereite Mitarbeiterinnen.Das war meine erste Anlaufstelle.Kuratorium ZNS
gbrungs
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#8
hallo Jessi,ich pflege meinen jüngsten Sohn der mit 5Monaten im Krankenhaus im Wachkoma fiel. Ich pflege Tom seit 3Jahren und ich sehe das mein Sohn sich auf seiner Art und Weise ausdrückt das mir sogar meine Pflegeschwestern sagen. Ich werde nie aufhören zu hoffen und das solltet ihr auch tuen. Niemand weiß genau was in diesen Zustand verstanden wird, ich glaube auf alle Fälle spüren sie uns.Marlen
Kopf hoch.
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