Gehirnblutung bei meinem Papa
#1
Hallo!
Ich bin gerade nach Recherchen im Internet auf dieses Forum gestoßen.
Mein Papa hatte vor fast 3 Wochen eine Gehirnblutung aufgrund eines geplatzten Aneurysmas im Kopf.
Seit 4-5 Tagen hat er die Augen auf, er schaut manchmal in die Luft, manchmal schaut er aber auch speziell uns an, kann uns zulächeln, bewegt seinen Mund, beißt usw.
Mit den Augen kann er zwinkern, sie gehen aber nach einer Weile immer wieder langsam zu, aber gut, er ist immerhin 2 Wochen vorher ständig mit Schlafmitteln und Schmerzmitteln vollgepumpt worden.
Das muss ja auch erst einmal aus dem Körper raus.
Er bewegt seine Füße, er bewegt seine Arme sehr, d.h. er stellt seine Arme auf den Ellenbogen auf und drückt dabei meine Hand ganz fest, schiebt sie zur Seite ussw., Ebenfalls kann er den Kopf anheben und von links nach rechts bewegen. Er reagiert sehr stark auf Geräusche, da gehen sofort die Augen wieder auf und manchmal hat man das Gefühl er möchte etwas sagen aber das geht noch nicht wegen dem Beatmungsschlauch des Luftröhrenschnittes. Er atmet aber schon fast selbst.
So, das war die Vorgeschichte. Nun zu meiner eigentlichen Frage. Ich habe heute das erste Mal den Begriff Wachkoma in Verbindung mit ihm gehört. Kann es wirklich sein, das bei den sämtlichen Bewegungen und "Aufwach-Anzeichen" er im richtigen Wachkoma liegt? Vor allem, weil er vorher "nur" im künstlichen Koma lag, kann man dann ins Wachkoma verfallen, wenn die Schlafmittel dann abgesetzt werden?
Wäre schön, wenn mir jemand von euch darüber etwas berichten könnte Smile
Liebe Grüße
Carina
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#2
Hallo Quietschie !
Ich bin der meinung ,das es viel zu früh ist um von einem Wachkoma zu sprechen.Dadurch das dein Papa ja nicht reden kann und auch noch nicht in einer Reha ist,kann man doch noch nicht sagen ob es Wachkoma bedeutet.Dann muss ich dir dazu sagen das es verschiedenste arten von Wachkoma gibt.Mein Mike soll im Wachkoma sein,er Kann nicht reden ,nicht essen ,nicht schlucken ,sitzt im Rollstuhl,bekommt aber alles mit und unsere Komunikation geht über die Augen,wenn keiner in der nähe ist und er möchte aber uns was sagen dann Hustet er laut oder Räuspert sich.Nicht einmal ich kann dir sagen nach fast 3 Jahren wie man das Bezeichnen soll. Wir sagen immer er ist gefangen in seinem Körper.Und solange wie er nicht redet weis man auch nicht wie es Psyschisch bei ihm aussieht.Von zeit zu zeit ist er auch geistig abwesend,überhaupt wenn es am Tag zu stressig war und er viel mit uns unterwegs gewesen ist.Die spastiken die Mike hat sind ebenfalls nicht ausseracht zu lassen,da man durch die spastik vieles falsch interpretieren könnte,viel Beobachten und genau hinschauen werden jetzt deine Aufgaben sein.und lass dich nicht von anderen meinungen beeinflussen,denn was du beobachtest kann sehr hilfreich sein um mit deinem Papa zu komunizieren.wenn du wissen willst ob er versteht was du ihm sagst,dann versuch es mal mit Augenzwinkern,aber acht immer darauf das du ihn nicht überforderst,eine klare frage stellen und ihm zeit lassen mit den Augen zu Antworten, einmal augen zu für ja und zweimal augen zu für nein.fange damit an das du ihn fragst ob dein name carina ist.dann kannst du ihn fragen ob er edgar heist,so findest du heraus ob die antworten mit den augen richtig sind. vor allem musst du ihm aber vorher sagen das du dich mit ihm über das augenzwinkern verständigen willst.Ob es klappt weis ich nicht ,bei uns klappt es.Jetzt heist es erstmal viel geduld und hoffnung für diese situation aufbringen .

Sei lieb gegrüsst von Mike,s Mom
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#3
Hallo Mike's Mom
habe heute erfahren, das er sich wie in einer sogenannten Aufwachphase des Wachkomas befindet, er aber ins normale Wachkoma fallen kann. Allerdings schließe ich das eher aus, weil er ja jetzt schon so viele Bewegungen und Aufwach-Anzeichen macht, das ich nicht wüsste, wieso er das auf einmal nicht mehr machen sollte und rückwärts gehen sollte.
vor ein paar Tagen hat er sich mit Augen-auf, Augen-zu Methode mit seiner Freundin verständigt. Also Augen auf für ja, Augen zu für nein. Am nächsten Tag hat er es nicht geschafft so zu kommunizieren aber er hatte ein paar Std. davor auch eine Narkose wegen dem Luftröhrenschnitt. Heute hat er sich sehr stark verkrampft, vor Anstrengung vom Kämpfen und ich glaube, das ihm irgendetwas weh tut, weil er ab und an seine Augen ganz fest zukneift und die Stirn runzelt. Aber so genau kann mans natürlich nicht interpretieren.
Danke für deine Antwort Smile
Liebe Grüße
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#4
Hey Quietschie !
Leider kann ich dazu kaum etwas sagen da ich ihn ja nicht kenne und nicht sehe,aber wenn du sicher gehen willst ob er schmerzen hat,dann mach das mit den augen,klappt immer wenn man dem anderen zeit lässt.wie geht es deinem Vater jetzt? die narkose muss ja schon abgeklungen sein.Verlass dich lieber einmal zuviel auf deine Interpretation als das du dich auf Ärzte verlässt.dann nähmlich bist du verlassen.In 3 Jahren konnte ich in Ärzte reinschauen und habe so manchesmal erschreckende Beobachtungen und aussagen machen und hören müssen,Heut lach ich drüber ,weil ich alle Ärzte Lügen strafen kann und darauf bin ich stolz.Wenn ich nicht schon zu alt wäre würd ich Ärztin werden wollen um mal zu sehen was die so in ihrem Leben und der Ausbildung erlebt und gemacht haben.Sehr viele sind einfach unfähig,denn sie haben vergessen das sie Menschen vor sich haben.

Sei erstmal lieb gegrüsst bis zum nächsten mal von Mike,s Mom
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#5
Hallo Mike's Mom.
Schön, von dir zu hören.
Heute haben sie einen Shunt gelegt, damit das Gehirnwasser in den Bauchraum abfließt, weil es bei ihm von selbst nicht mehr geklappt hat und sich dann wieder zu viel Gehirnwasser im Kopf angesammelt hätte.
Er schläft immer noch fast alle Tage, ab und zu, wenn ich z.b. da bin dann macht er ab und zu seine Augen auf und schaut mich an, lächeln tut er noch ständig, gähnen, sich total stark hin- und herbewegen.
Seit ein paar Tagen macht er so bisschen einen Kussmund wenn er ein Bussi möchte, so sieht es zumindest mal aus. Wink
Wir wissen mittlerweile, das sie ihm immer was für die Darmreinigung geben, da hat er sicherlich starke Krämpfe und der Urinkatheter tut ihm sicherlich nach mittlerweile 4 Wochen auch ganz schön weh.
Ja, in Bezug auf die Ärzte kann ich dir nur Recht geben, ich bin ausgelernte Arzthelferin und komm mit so recht vielen Falschdiagnosen doch recht häufig in "Kontakt".
Andererseits muss ich sagen, haben die Ärzte bis jetzt bei meinem Papa doch recht gute Leistung gebracht, er hat bisher keinerlei Komplikation und ist durchgehend stabil. Nächste Woche wird er wahrscheinlich in die Frühreha verlegt, auch wenn er noch nicht ganz wach ist, weil die machen diesen Aufwachprozess dort weiter. Ist ne tolle Klinik in Neresheim. Wir hoffen einfach jeden Tag, das es irgendwann Klick macht und er ganz da ist. ApplausWelcome Wink
Liebe Grüße
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#6
Hallo Quitschie,
ich habe deine beiträge zu diesem thema gelesen und würde gerne mit dir in kontakt bleiben. meiner schwester (24) ist am 23.märz genau das gleiche passiert. das aneurysma wurde erfolgreich geclippt, jedoch war die zeitverzögerung bis ins krankenhaus sehr groß,wegen dem vielen schnee. dann wurde sie eine nacht später nochmals notoperirt,weil das gehirn angeschwollen ist. dann hatte sie zwei schlaganfälle,weil sich die blutgefäße stark verkrampften. sihr wurde auch ein shunt in den bauch gelegt...sie hat bis jetzt alles überstanden. jetzt ist sie in frühreha und wird, wie ich es sehe, jeden tag ein kleines bisschen wacher. sie macht auch manchmal kussmund, sie streichelt mir über den kopf. hat aber noch ganz wenig kraft und auf der ganzen linken seite eine schwäche. wir wissen auch, dass am sprachzentrum etwas beschädigt ist. leider hat sie noch die kanüle in der luftröhre, kann also auch wenn sie könnte noch nicht sprechen. vielleicht können wir uns immer wieder ein bisschen austauschen. du hast ja leider genau die gleiche erfahrung gemacht. liebe grüße lani
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#7
Hallo Lani,
natürlich können wir immer wieder unsere Erfahrungen austauschen Smile
Der Unterschied zwischen meinem Papa und deiner Schwester sind wohl die Schlaganfälle und die Krämpfe der Blutgefäße aber der jetzige Zustand ist wohl bei beiden gleich.
Wie alt ist denn deine Schwester und wo liegt sie in der Reha?
Mein Papa ist jetzt nach Burgau verlegt worden, weil wir ihn da öfter besuchen können als in Neresheim. Er hat den ganzen Tag die Augen auf, macht wie du auch schon sagtest, Kussmund, lächelt uns an und bewegt seine Lippen auch zu Worte, manchmal kann ich das Wort "bitte" ablesen. Das geht bei diesem Wort ja sehr gut.
Er hat auch noch alles vom Luftröhrenschnitt am Hals, atmet aber seit längerer Zeit ganz allein. Die Hände verformt er ab und zu zur Spastik, und seinen linken Fuß bewegt er mehr als seinen rechten. Also er KANN da ein Schaden vorliegen, muss aber nicht, kann auch "einfach" etwas mit der Muskulatur zu tun haben, die dann wieder aufgebaut werden muss. Für mein Empfinden ist er schon fast wach, aber eben noch nicht ganz, aber er macht schon so viel irgendwie bewusst, was man im völligen Koma-Zustand nicht tun würde. Ich hoffe einfach, das er den letzten Schritt in die vollkommene "Wachheit" auch noch schafft.
Wegen dem Sprechen mit dem Luftröhrenschnitt lani, ich weiß nicht ob deine Schwester schon selbst atmet oder nicht, aber wenn sie selbst atmet, dann könnte sie auch mit dieser Kanüle sprechen. Und zwar nennt sich das entkoppeln, da wird der Art Stöpsel von dem Schlauch, wo aus dem Hals rausgeht, weggemacht, so dass also der Schlauch vorn offen ist, muss aber dabei bewacht werden von Schwestern, falls irgendetwas reinfliegt. Und so kann er sprechen, zwar nicht fließend, aber es kann was rauskommen. Letztens kam bei meinem Papa ein paar mal so ein brummen von ihm raus, und es kann auch zu einzelnen Wörtern werden. Die Therapeuten entkoppeln eben immer und versuchen ihn dann, zum sprechen zu bringen. Und ich denke nicht, dass sie das versuchen würden, wenn es völlig unmöglich wäre Wink
Woher wisst ihr denn schon so genau, das was am Sprachzentrum beschädigt ist? Zu uns haben die Ärzte gesagt, das man die Schäden erst erkennen kann, wenn er wach ist.
Ich wünsche euch alles alles Gute und viel Kraft, wo wir sicher alle wissen, wie schwer es manchmal ist, die zu haben. Besucht deine Schwester oft und gebt ihr das Gefühl, dass ihr immer für sie da seid und sie vor nichts Angst haben muss. Das sagen wir meinem Papa auch immer wieder und dann wird er ganz ruhig Smile
Würde mich freuen, wieder von dir zu hören
Liebe Grüße
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#8
Erst mal alles gute für Deinen Paps. Wir sind in Neresheim und dort sehr zufreden.

Generell muss ich mal anmerken, dass mit dem Begriff Wachkoma viel zu schnell umgegangen wird. Unsere Ärzte in der Akutklinik und sowohl auch in Neresheim haben definitiv gesagt, dass man von einem Wachkoma frühestens nach einem Jahr sprechen kann.

Man muss sich einfach mal vorstellen was die Patienten nach ihrer ersten Akutphase hinter sich haben, zudem x tausend Medikamente und purer Stress.

Mein Mann ist nach 2 Monaten immer noch nicht richtig wach gewesen, da viel zu viele Komplikationen wieder Sedierungen nötig gemacht haben. Nun ist er wach. Wach heißt aber noch nicht, dass er sein Bewußtsein bildet. Ihm muss nun erst mal klar werden was um ihn herum passiert, etc..

Ist so wie wenn man einen Schrank voll Bücher aufmacht und alle rausfliegen... erst langsam kommt jedes Buch wieder an seinen Platz.

Wir gehören auch nicht zu den glücklichen wo man Prognosen machen kann, jeder Tag ist bei uns ein neuer und anderer Tag.

Ich habe aber nun in 5 Monaten gelernt weiterhin auf mein Gefühl zu hören und selbst die schlimmsten Diagnosen zu ignorieren solange mein Mann mir zeigt, dass es weiter geht.

Und das Wichtigste was man braucht ist ne Menge Zeit und Geduld.

Er hat nun glaub 6 Wochen Forstschritte hinter sich und ist am Sonntag wieder auf der Intensiv gelandet. Ein kleiner Infekt machte ein rießen Desaster in seinem Körper. Nun ist alles wieder im Lot.

Wie gesagt... jede Hirnvereltzung ist anders... es gibt keine Gleichungen, da hinter jeder Vereltzung ein eigener Charakter steht.

Und somit kann ich jedem nur raten ganz individuell auf sein Herz zu hören und damit eventuell Mauern zu sprengen die selbst für die Medizin nicht erklärbar ist.
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#9
Hallo Elke.
Vielen Dank für deine Antwort.
Meine Oma hat gestern gesagt, das die Ärztin zu ihr gesagt hätte, mein Papa wäre vom Bewusstsein her noch sehr sehr weit weg. Ich habe ihr dann auch gesagt, das ich der Ärztin das nicht ganz glaube. Sie sieht ja gar nicht, wie er sich den ganzen Tag über bei uns verhält. Wie bewusst er seine Freundin umarmt, uns so bewusst anschaut und alles einfach. Deswegen glaub ich das noch nicht so ganz. Er ist noch nicht ganz wach, das weiß ich, weil noch sehr viele unkontrollierte Bewegungen vorhanden sind, aber ich glaube, er ist sehr nah dran, an dem sogenannten Bücherregel, wie du es nanntest. Ich weiß nicht, aber wenn er schon von selbst Geräusche macht, dann ist er für mich nicht ewig weit weg. Und er kriegt jeden Tag Therapien und die Therapeuten haben auch schon gesagt, das er da super mitmacht und so. Also ich hab da auch ganz viel Hoffnung und glaube an die Zeichen, die mein Papa mir gibt Smile
Liebe Grüße
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#10
Hallochen Quietschie !
Hier Mike,s Mom,es ist schön zu hören das du die situation für Dich anders siehst als die Ärzte.Eines solltest du niemals tun,Dich auf andere Ihre Meinung verlassen und dich damit abfinden.Die unkontrollierten Bewegungen die dein Papa macht können eine schädigung des Gehirns sein,nerven schädigung,das hat aber nichts mit dem Wachkoma zu tun.Versuch doch mal bei den Therapien dabei zu sein,dann frage die Therapeuten wieso er diese und jene Bewegung macht,sie erklären dir das bestimmt,nur so kann man überhaupt begreifen was in jenen Menschen vor sich geht,wie sie empfinden und so.unser mike macht auch immer wiederkehrende Bewegungen,aber keiner ist sich sicher ob es Spastisch ist oder eine reaktion auf das geschehene,auch wir sind uns nach3 jahren noch nicht sicher,ich habe mir jetzt zum ziel gemacht ,etwas zu finden womit wir diese bewegung die sehr stark ist koordinieren können,denn wenn ich den Arm an einer bestimmten stelle anpacke dann kann er es sofort kontrollieren.wenn der arm aber keinen griff von uns bekommt dann schwenkt er bei jeder reaktion die mike zeigen will nach oben über den Kopf,ich konnte leider bei keinen Patienten in der reha soetwas nur annähernd beobachten.ich lerne sehr viel aus dem was ich im leben und im alltag beobachtet habe und weiter beobachten werde.Was ich noch mache ist,wenn ich jemanden mit Spastiken sehe dann gehe ich nach kurzem zögern auf den jenigen zu,erzähle von mike und frage wie sie die spastik empfinden und wie sie damit umgehen.so habe ich oft mehr erfahren als von proffesionellen Ärzten.

so für den moment soll das erstmal alles sein,du gehst schon ganz gut mit dieser situation um und bleib weiter so stark,es ist schon sehr spät und ich muss noch mike wasser geben,deshalb sag ich dir erstmal liebe grüsse ,Mike,s Mom
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