Betreten Sie kein Krankenhaus ohne Anwalt!
#1
Willkür der deutschen Betreuungsmaschinerie
Susanne Härpfer 29.02.2008

Alles reine Formsache. Denunziation genügt. Jeder kann jeden beim Gericht als angeblichen Betreuungsfall anzeigen.
Missliebige Nachbarn, mobbende Arbeitskollegen, Krankenhauspersonal, Verwandte, die an eine Erbschaft wollen, die Bank, bei der man sein Girokonto überzogen hat, oder schlicht der Briefträger – sie alle können beim Amtsgericht "anregen", jemanden unter Betreuung stellen. Treffen kann es jeden. Wer dann nicht sofort einen kundigen Anwalt findet und einschaltet, kann zwangsbetreut werden. Ein Betreuer kann dann sämtliche Entscheidungen treffen. Er kann entscheiden, dass Sie nicht mehr über Geld verfügen dürfen, nicht mehr telefonieren, nicht mehr Ihre Post entgegen nehmen dürfen. Sie können alles verlieren: Ihr Haus, Ihre Familie, Ihr Leben. Klingt nach einem Horrorfilm? Nach Hollywood? Oder Kafkas Roman "Der Prozeß"? Kaum zu glauben, aber juristisch ist all dies möglich. Mitten in Deutschland. Zu jeder Zeit. Denn die juristische Struktur macht dies möglich.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27399/1.html

*****

Einfach zur Kenntnis, mir sagte ein Anwalt dasselbe, es handelte sich nicht um Betreuung, sondern um Behandlungsfehler an meinem Kind und zur Vertuschung, Verleumdungen der Ärzte.

Der Anwalt sagte: Ohne Zeugen - keine Chance.

Nun kann ich mir finanziell nicht erlauben, mich von einem Anwalt begleiten zu lassen, aber ich achte darauf, dass ich nicht ohne Zeugen aufkreuze.

Leider ist das oftmals notwendig, auch hinsichtlich der Therapien, die die Klinik auszuführen bereit ist.

Vielleicht hilft der Hinweis dem ein oder anderen präventiv Schwierigkeiten für seinen Angehörigen und sich selbst zu vermeiden.

Gruß, Nikola
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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#2
Hallo Nikola,
wie furchtbar, wo sind wir denn hingeraten?
Danke für den Tipp, werde jetzt immer einen nicht zur Familie gehörenden Freund mitnehmen.
Liebe Grüße kinga
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#3
hallo ursel,
"betreten Sie kein KH ohne Anwalt"....mag sicher in bestimmten Fällen gelten.Ich habe auch die Erfahrung gemacht,dass bei heiklen Gesprächen ein Zeuge gut gewesen wäre,..die Ärzteseite praktiziert das in den meisten Fällen...speziell wenn die "Chemie " nicht mehr stimmt.
Andererseits bewirkt diese "Anwaltsdrohung"auch genau das Gegenteil für den Patienten. Denn kein Arzt ist mehr bereit irgendetwas zu riskieren....da geht man lieber auf Nummer sicher und lässt "sicher" leiden oder sterben bevor man sich mit Anwälten und Angehörigen herumschlägt.
Dort wo gegenseitiges Vertrauen herrschte, da haben wir die größten Fortschritte erzielt, auch wenn wir riskierten ..und wir haben in diesem Bewusstsein sehr viel riskiert und es ist gut ausgegangen!
Diese Basis müssen sich aber beide Seiten erst erarbeiten.
Es passieren immer wieder Behandlungsfehler...die Erwartungshaltung, dass das "Fachpersonal" alles richtig zu machen hat ist einfach zu groß.Die lernen auch nur aus Versuch und Irrtum...aber wer will schon das Versuchskaninchen sein???
Es gibt aber auch Fehler und himmelschreiende Schlampereien,z.T.aus Unfähigkeit , Überheblichkeit oder auch Überlastung.
Es sollen sich beide Seiten mal in die Position des anderen versetzen und dann urteilen.
Und,es gleicht kein Patient dem anderen,auch wenn sie die gleiche Diagnose haben.
Größtes Manko ist der Zeitmangel und Druck, der informative und auf-klärende Gespräche im notwendigen Ausmaß nicht ermöglicht.Es hat auch nicht jeder Angehörige Medizin studiert, dass ihm die Fachausdrücke und Krankheitsbilder geläufig wären -,,,das sind sie ja nicht mal dem medizinischem Personal .Da hat jeder seine Ecke wo er sich auskennt.
Langjährige pflegeerfahrene Anghörige wissen da oft viel besser Bescheid.
Aber Gesprächsnotizen machen, das schadet nie, denn man vergisst und verwechselt leicht und man verliert dann den Faden nicht so leicht.

Auch bei begründetem Verdacht einer Fehlbehandlung ist es unendlich schwer,= teuer, das auch zu beweisen und freiwillig geben das die wenigsten zu.
LG Hilde
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#4
Hallo Hilde,

Deine Überlegung ist ja richtig.

Sicher ist bei einer gewachsenen Arzt-Patienten Beziehung kein Anwalt vonnöten.
Oder gar hinderlich.
Überflüssig bei einer vertrauten Beziehung und störend als vertrauensbildende Maßnahme bei einem Erstgespräch.

Mir ging es vornehmlich um eine Klinik, da kommt man in der Regel zu Ärzten, die man vorher nie sah, und dannach nie wiedersehen wird.
Und hier werden die meisten Fehler gemacht.

Zusätzlich aus dem Nähkästchen geplaudert:

Punkt 1 Bei niedergelassenen Ärzten ist es schwer, als gesetzlich Versicherter eine korrekte Behandlung oder auch nur eine zutreffende Diagnose zu bekommen. Ein Erfahrungswert.
Als Privatpatient, und ich war dreißig Jahre privat krankenversichert, ist das nicht ganz so schwierig, da sieht man auch mal den Oberarzt oder gar den Chefarzt, und das nicht nur von hinten. Oftmals geht dann wirklich einfach wesentlich mehr. Das ist Fakt.

Punkt 2 Bei ernsteren Sachen keine zweite Meinung von einem Fachkollegen zu erfragen, halte ich nach meinem letzten Jahr, in dem ich Erfahrungen sammeln musste, auf die ich gerne verzichtet hätte, mittlerweile für fahrlässig.

Auch eine zweite Meinung zu einem gesundheitlichen Problem feit natürlich nicht vor einer Fehldiagnose , die viel Schmerz bereiten kann.
Es verringert nur etwas die Wahrscheinlichkeit.

Weiterhin, bei einer ausreichend guten Grundlage kann man seinen Arzt auch mit der Zweitmeinung des Anderen Konfrontieren. Letzte Woche erst so gehandhabt. Dies ist für einen Profi kein Problem. Es wird ihn nicht in Verlegenheit bringen und es wird nicht als persönliches Misstrauen gewertet werden.
Ich gehe mit den Leuten nun mal kein Ehe ein, sondern eine Geschäftsbeziehung.

Lieben Gruß,
Nikola
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#5
Zum Ärztetag spricht der Ärztekammerpräsident Hoppe in gewundenen Worten aus, was es so mit den Rationalisierungen auf sich hat.

7 minuten interview mit dem prof.: http://www.tagesschau.de/multimedia/audi...18304.html

Meine Meinung: Die unterlassenen Untersuchungen bei gesetzlich Versicherten verursachen wohl zu viele Arzthaftungsklagen. Heul2
Jetzt soll die Politik doch offiziell die Zwei Klassenmedizin den Leuten verticken. so dass verweigerte Behandlungen nicht mehr justiziabel sein können.
http://www.huahinelife.de

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