an was muss ich denken?
#1
hallo,

ich möchte mich erst einmal vorstellen. mein name ist beate und mein mann hatte vor fast zwölf wochen einen schrecklichen autounfall. ein technischer defekt machte ein bremsen unmöglich und er ist frontal gegen eine wand gefahren. seit dem liegt er im koma und die prognose der ärzte ist negativ. sie sage, dass er keine möglichkeit hat wieder ein bewusstsein zu entwickeln.
er hat eine peg und eine trachialkanüle, seit drei tagen einen bauchdeckenkatheder. kurze zeiten kann er mittlerweile im rollstuhl sitzen. er leidet jedoch unter bauchweh und blähungen, auch husten muss er immer "schrecklich". bei beiden krümmt er sich und oft weint er dann. ob er wirklich weint weiss ich nicht, aber es macht den anschein für mich.
seit fünf wochen ist er in beelitz in der reha, die sich meines erachtens gut um ihn und mich kümmern.
nun weiß ich aber gar nicht worauf ich achten muss, soll.
nach der reha wird er in ein pflegeheim kommen müssen, da ich nicht in der lage bin ihn zu hause zu pflegen. ich habe mir diese endscheidung nicht leicht gemacht, aber um ihm gerecht zu werden sehe ich keinen anderen weg.
wenn mir irgentjemand tipps geben kann, an wen ich mich wenden kann oder worauf ich achten muss, wäre ich euch sehr dankbar über einen beitrag von euch.
ich will nichts unversucht lassen, denn er hat das nicht verdient.
vielen dank in der hoffnung etwas zu hören

viele grüße
beate
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#2
blubbel,

hoffe, du bekommst noch ein paar nützliche antworten. ich bin leider zu erledigt, noch etwas sinnvolles beizutragen.

alles gute,
ursel
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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#3
Hallo Beate
Ich antworte mal mit einer gegenfrage,was möchtest du jetzt genau wissen?Du schreibst das dein mann in ein Pflegeheim kommt ,hast du schon eins oder suchst du noch ?Möchtst du wissen wie du mit deinen mann umgehst ? auch ärzte wissen nicht immer alles und bei wachkomma patienten kann man nie sagen das ,das es keine hoffnung gibt mann darf nie aufgeben zu glauben das es doch noch besser wird.mein mann ist seit dem 12.06. 06 im wachkomma und ich pflege in zu hause . die ärzte haben ihm nur zwei monate bis höchstes ein jahr gegeben,und es sind schon über zwei jahre!
wünsche dir weiterhin viel kraft und gib die hoffnung niemal auf
G L G Ute
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#4
hallo ute,

genau ist das mein problem, das ich nicht wirklich weiß an was ich denken muss, um meinem mann die bestmöglichen chancen zu geben. er ist nach wie vor in beelitz und die krankenkasse hat der nächsten verlängerung zugestimmt. die betreuung für meinen mann habe ich übernommen und heute kam der brief, das die betreuung für alle bereiche ausgedehnt wurden.
ich habe mir drei pflegeheime angesehen und mich für eines endschieden, dass sowohl in meiner nähe ist, als auch eine phase f hat, damit mein mann die bestmögliche förderung bekommt. sie haben mir zugesichert ihm den platz frei zu halten, bis er die reha abgeschlossen hat.

in beelitz wechseln wir uns mit den besuchen ab, so dass er im grunde täglich eine vertraute stimme bei sich hat. ich selber versuche so oft wie möglich bei ihm zu sein, jedoch muss ich wieder arbeiten und muss aus finanziellen gründen umziehen, so dass ich nicht täglich bei ihm sein kann. was mir sehr schwer fällt, da ich immer das gefühl habe, zu wenig für ihn zu tun. confused
nun hört man immer, das es so vieles gibt an das man denken soll und ich möchte einfach nichts vergessen oder aus unwissenheit meinem mann eine chance verbauen.
die krankenkasse hat bisher immer gut reagiert und das gericht ebenso, auch beelitz ist sehr bemüht, aber gibt es irgentetwas was ich für ihn beantragen muss/kann? einen pflegerollstuhl haben die therapeuten wohl schon beantragt.
es kann ja auch sein, das ich im moment nicht mehr für ihn machen kann, als so oft wie möglich bei ihm sein und ihm das gefühl geben, das wir ihn nicht im stich lassen.
wenn ihr mir erklären könntet, wie eine eventueller kommunikationskanal aussehen könnte, wäre ich euch sehr dankbar. wir haben das gefühl, das er auf bestimmte reize und schlüsselwörter reagiert. mal mit mundbewegungen, mal mit handdrücken und mal mit schwitzen. wir können es aber nicht entschlüsseln und wir wissen nicht ob es zufall ist, oder ob er tatsächlich versucht so kontakt zu uns auf zu nehmen.
das die ärzte nicht zwangsläufig recht haben müssen, haben wir bereits erlebt.
sie haben uns immer wieder gesagt, das er linksseitig gelähmt sein wird, weil er in der rechten gehirnhälfte ein hämatom hatte.
nun stellt sich herraus, das er mit links viel aktiver ist und alles neue erst mit links macht. (auge halb öffnen, handdrücken, bein anziehen)
ich selber schwanke zwischen trauer und hilflosigkeit, bis hin zur erschöpfung, weil alles über mich hereinbricht Heul2. das werdet ihr aber alle selber zu genüge kennen.
ich will einfach das beste für meinen mann, das hat er verdient.
ich danke euch für euer offenes ohr, wenn ihr ideen habt freue ich mich über eine antwort.

alles liebe beate
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#5
Hallo Beate,
ich kann Deine Unsicherheit sehr gut verstehen. Auch mein Sohn war durch einen Herzstillstand ins Wachkoma gefallen und die Ärzte hatten uns keine Hoffnung auf ein Erwachen gemacht.. Er ist wieder aufgewacht, mit einer schweren Hirnschädigung und blind.. Nach 3Monaten Reha mußten wir ihn auch in ein Pflegeheim geben. Es war uns wichtig, ein Heim zu finden, in dem sein Potenzial gefördert wird.
In der Reha hat er 40Kg abgenommen und war so geschwächt, das eine produktive Arbeit mit ihm nicht mehr möglich war. Wir haben uns große Vorwürfe gemacht, nicht darauf geachtet zu haben. In seinem jetzigen Zuhause päppelt man ihn wieder auf. Er hat schon 5Kg zugenommen. Es ist sehr wichtig immer die Augen auf zu halten und wenn einem etwas auffällt, sofort nachharken.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und Geduld.
Lg Geli
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#6
Hallo Beate,

in meiner "Vorstellung" (ich bin auch erst neu im Forum) kannst du einwenig über meine Situation bzw. die meiner Mutter erfahren.

Hier eine kurze Zusammenfassung. Meine Mutter liegt auf Grund einer 15 Min Reanimation mit einer angenommen starken Hirnschädigung seit dem 18.05. im Wachkoma und wird derzeit auch in Beelitz auf der F3 versorgt seit dem 13.06..

Ich habe auch die Betreuung und die gleichen Dinge vor mir wie Du. Erstmal Frau Riemer ist die zuständige Sozialarbeiterin der Stadtion F§ und hilft bei vielen Fragen und Problem. Sie ist zur ZEit im Urlaub, aber Frau Ihle (die Vertretung) ist auch supper. Die Sozialarbeiter der Reha Klinik leisten dort - für mich gesprochen - super Arbeit.

Ich habe folgenden Dinge bereits vorbereitet, da meine Mutter erst 57 Jahre ist, habe ich angefangen alle notwendigen Antragsformulare für die Rentenversicherung wegen Erwerbsunfähigkeit auszufüllen und werde mich demnächst mit einem Rentenversicherungsberater treffen um letzte Frage zu klären.

Dann habe ich einen Pflegestufenantrag bei der Solzialarbeiterin ausgefüllt, diese schickt in dann kurz vor Ende der Reha ab.

Einen Spezialrollstuhl hat die Reha auch für meine Mutter beantragt.

Dann habe ich einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt (Formular gabs von der Sozialarbeiterin der Reha).

Ferner habe ich einen Antrag auf Befreiung von Krankenkassenzuzahlungen gestellt.

Und ich musste nach dem Besuch einiger Pflegeheime feststellen, dass meine Mutter auf die Zuzahlung von Sozialhilfe angewiesen ist, um einen Pflegeheimpaltz zu finanzieren. Hier habe ich mir ein Antragsformular vom Sozialamt für TF in Luckenwalde schicken lassen.

Ach so ich hatte mir vom Krankenhaus in Potsdam und von der Reha-klinik eine Aufenthaltsbescheinigung geben lassen, die ich dann bei der Krankenkasse ,wegen des Krankengeldes ab der 6 Woche, eingereicht habe.

So das war's ich hoffe, ich habe nichts vergessen.

Ich bin auch seit einigen Wochen auf der Suche nach einem geeignet Heim, da wir (mein Vater, mein Bruder und ich) uns nach rücksprache mit den Reha-Ärzten einig waren, dass eine Pflege zu Hause nicht möglich ist. Meiner Mutter reagiert nicht hat eine PEG und eine Trachialkanüle und wird min. 1x pro Stunde abgesaugt.

Ich habe eine Voranmeldung in dem Pflegeheim in Beelitz abgegeben. In Dahlen und Ludwigsfelde gibt es keine freien Plätze, in Mahlow nur mit Beatmung usw.

Dann habe ich mir eine ambulante PflegeWG Intensivpflegepatienten in Brandenburg an der Havel (max. 6 Bewohner, noch 4 freie plätze) angeschaut. Bin ich eigentlich von begeistert und könnte mir vorstellen, meine Mutter dort unterzubringen. Problem, sie würde wahrscheinlich Pflegestufe 3 bekommen aber keine 24 Std Pflege pro Tag, so dass die ambulante Pflege in dieser WG durch die Krankenkasse übernommen wird. Zudem Ist die Krankenkasse sowieso lieber für stationäre Pflegeheime, da sie dort weniger zahlen müssen, als im ambulanten Bereich. Der Heimleiter versucht mit den Krankenkassen zu reden aber im Moment ist Beelitz die einzige Wahl die ich gefunden habe.

Tja das ist mein heutiger Stand.

Ich hoffe ich konnte dir einwenig helfen und du kannst dich ja mal melden, welche Heime du dir angeschaut hast und was für Eindrücke dabei entstanden sind.

LG eva
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#7
Hallo Beate,
also wenn Du die Betreuung, die ITS und die Reha schon geschafft hast, hast Du schon eine menge geschafft.
Wichtig ist nun ein Heim zu finden was das anbietet was Dein Mann braucht.
Die Standardsachen aus meiner Sicht sind dabei Ergotherapie, Logopädie und Krankengymnastik.
Da Du Deinen Mann in einem Heim unterbringen willst, werden imense Pflegekosten entstehen. Das bewegt sich pro Monat so zwischen 5.000 und 7.000 Euro. Da die wenigsten Menschen soviel verdienen um diese Kosten zu decken, spring der Sozialträger ein, allerdings mit der Bedingung, das alles finanzielle, was Dein Mann einnimmt mit in die Pflege investiert wird. So ist es zumindest bei meiner Mutter, vielleicht ist das bei einem Lebenspartner etwas anders geregelt. Das solltest Du aber in Erfahrung bringen.
Du solltest Dir weiterhin Heime ansehen die eventuell geeignet wären für Deinen Mann. Beachte dabei ob er andere chronische Krankheiten hat wie z.b. Diabetes, MRSA Keim oder anderes, das solltest Du dabei immer mit angeben.
Ich hab damals vom Sozialarbeiter in der Reha eine Nummer bekommen die Deutschlandweit Pflegeheime vermitteln, vielleicht hilft Dir diese Nummer ja weiter. 08002230800

Gruss

Totti
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#8
vielen dank für eure antworten.

ich werde mich um die rente kümmern und die befreiung von der krankenkasse ebenso.

die krankenkasse hat mir vorerst signalisiert, das mein mann erst mal in beelitz bleiben kann.

die adressen von den pflegeheimen hatte ich von frau ballin, die sozialarbeiterin, die für meinen mann zuständig ist. und ich habe mir erst die in meiner nähe angesehen und die zusätzlich die phase f anbieten, die dadurch eine bessere betreuung und förderung für mein mann bedeuten. so wie du schreibst, sind logopädie, physiotherapi, ergotherapie bei ihnen standeard. ebenso soll es snoezeln geben, eine masseurin und lichttherapien.
sie waren das heim, das sich sehr viel zeit für mich genommen hat, ich konnte in zimmer sehen, erste therapeuten kennenlernen und habe verschiedenste personen vom pflegeheim kennen gelernt. die konzeption hat mich überzeugt und eben der offene und freundlich umgang, der mir professionel vor kam.
die heimkosten belaufne sich auf ca 6500,00 € wovon ca 1800 € die pflegekasse aufkommt. der rest wird von seinen renten gezahlt, von der eventuell zahlenden unfallversicherung und den rest dann das sozialamt. ich werde unterhalt zahlen müssen und die ersparnisse hergeben müssen, bis auf einen festen satz, den ich behalten darf. aber genaue summen weiß ich noch nicht hab ich auch keine ahnung von.
aber das amt darf wohl nicht sagen, das das heim zu teuer ist, da sie die verträge ebenso unterzeichnet haben, wie die pflegekassen.
ehrlich gesagt würde ich mein letztes hemd geben, wenn es ihm helfen würde und es ist mir klar das eine solche pflege kostenintensiv ist. und dennoch habe ich angst davor, wie es sein wird, wenn ich von meinem gehalt auch noch unterhalt zahlen soll, wo doch sein gehalt weg fällt, ich abe3r nicht alle fixkosten sofort runterschrauben kann, weil wir natürlich verpflichtungen eingegangen sind.
die letzte woche hat ihm sehr zu schaffen gemacht, die wärme konnte er nicht umsetzen und hat mit hohem fieber reagiert. manchmal weiß ich gar niht um was ich mich zu erst kümmern soll. confused
aber bald ist mein umzug vorbei und dann wird mein alltag ruhiger und ich habe ein wenig mehr zeit, soweit ich von mehr zeit überhaupt reden kann.
nächste woche kann ich zum ersten mal an den therapien und pflegen teilnehmen, da ich einen tag frei bekommen habe. ich freu mich drauf, weil ich hoffe meinen mann das erste mal im rollstuhl zu sehen. das wäre das erste mal, das ich ihn sitzen sehe nach 16 wochen. :] wenn ich nur dran denke bin ich gerührt und ich hoffe, das er bis dahin kein fieber mehr hat, damit er nicht überanstrengt wird.
vielen dank für eure tipps, die telefonnummer habe ich gespeichert.
ich kann nicht regelmässig im forum sein, weil mein alltag einfach stark gefüllt ist, so dass ich oft zu müde fürs internet bin.

schönen abend und vielen dank
beate
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#9
70%aller wachkomapatiehten werden zu hause gepflegt,sollte der trend sich jetzt ändern?
vertraut man den ärzten und sozialarbeitern,die für die bettenbelegung in heimen sorgen?
wo bleibt die liebe und das selbsbewußtsein,es ist wohl einfacher die verantwortung an fremde,nicht emotionale,abzugeben.
ich bin der meinung,liebe versetzt berge,aber nur in einem zuhause.

mfg akinom
Antworten
#10
ich verstehe sehr gut, dass man nicht aus dem beruf raus will, und sich der armut in die arme schmeissen will.

du kennst den ärger mit beknackten sachbearbeitern und anderem gesocks. damit kann man ein leben verschenken.

allerdings wird beate bis aufs minimum ausgenommen werden.

vom pflegeheim, von der krankenkasse, von irgendwelchen idioten, die ihr kosten aufs auge drücken werden.
auch nicht besser.
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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