an was muss ich denken?
#15
@all da oben Wink
Heim oder daheim? das ist wohl für viele die zentrale Frage.
Ich kenne nur die 2.Variante aus eigener nun 16-monatiger Erfahrung.
Ich habe die Tochter in Eigenverantwortung aus der Klinik geholt,weil die Vertrauensbasis nicht mehr gegeben war.Ich muss dazu sagen,dass ich vorher gekämpft habe,sie dort reinzubringen.
Ich habe das Glück,dass viele Voraussetzungen gegeben waren,die Tochter nach Hause zu holen.
Ich war nicht berufstätig....pflegte bis 10 T age vor ihrem Unfall gemeinsam mit ihr ...sie war Altenfachpflegerin.... meine Mutter 24-Stunden und betreute auch den Vater(96),wir haben die notwendigen und passenden Räumlichkeiten ohne allzu großen Aufwand adaptieren können...Deckenlifte...ich kann auf die Unterstützung der "Restfamilie" wir haben 4 Kinder, zählen...sonst geht es nicht...und sie hat eine vorbildliche Betreuung von der Krankenkasse,sonst könnten wir uns diese Form der Reha gar nicht leisten und es gibt in "unserer Prärie" wo wir wohnen erstaunlicherweise alle notwendigen therapeutischen Angebote.Entsprechendes Heim gibt es erst im 50km Umkreis,dort wurde sie von der Klinik auch vorangemeldet...ohne mein Wissen...weil sie mir eine häusliche Betreuung nicht zutrauten...Sie hatte noch Tracheostoma und war sehr instabil.
Gut,wir haben die Hürden geschafft und es geht uns jetzt sehr gut.Aber einfach ist es trotzdem nicht gewesen und die Belastung ist auch jetzt noch sehr hoch.
Sie ist auch kein "Wachkoma"...ich mag diesen Begriff nicht...mehr, sondern im Remissionsstadium.
Man soll von beiden Varianten nicht immer das Negative sehen,sondern schauen, was passt für einen persönlich am besten.
Ein Erwachsener ist allein physisch schon schwerer zu betreuen als ein Kind z.B.>.Gewicht!.
Es gibt sicher die mobilen Hilfsdienste,aber die sind auch nicht rund um die Uhr da.
Für die Genesung ist das vertraute Umfeld immens wichtig,das ist gar keine -Frage,aber wenn es nicht passt? >zu klein? nicht barrierefrei, ....
Die Frage der Finanzierung ist ja auch nicht für alle gleich.
Fakt ist: diese Betreuung verschlingt genauso wie das Heim eine Riesensumme.Bei der Heimvariante kommt für die Differenz zur Eigenleistung und Pflegegeld die öffentliche Hand auf..daheim kriegst halt nur das Pflegegeld, das geht aber komplett für dieTherapien auf.Wenn dann die eigene Existenz nicht anderweitig gesichert ist, dann wird es eng.
Zur Isolation:da geb ich Ursel recht,dass diese Gefahr real ist, bis man,wenn überhaupt, eine geeignete Vertretung findet.
Und die " Freunde" für die ist diese Situation eine Bewährungsprobe...die meisten verdünnisieren sich,der Rest ist dann ECHT.
Wenn man von vornherein nicht in ein soziales Netz integriert ist, dann
wird es echt schwierig.
Für UNS bringt die häusliche Betreuung mehr Vorteile,das muss aber nicht für alle zutreffen.
Und das Personal in den Heimen; Das sind eben für gewöhnlich auch keine professionellen Engel, wenn es aber durchaus welche drunter gibt.Die Erwartungshaltung an sie ist auch immens hoch,und das sind eben keine programmierbaren Roboter,die Tag und Nacht klaglos laufen.
Man soll sie erst "verurteilen" wenn man eine Weile"in ihren Schuhen gelaufen ist"
Dasselbe gilt für die Sachbearbeiter bei den Behörden....
Im ganzen "Gesundheits-System" ...in manchen Bereichen kränkelt es sehr...herrscht eine Kosten-Nutzenrechnung. Das ist traurig,aber wahr und die fällt daheim weg.
Das Problem ist,dass die Intensivmedizin so"hochgefahren" wurde und daher sehr viele überleben...aber dann hat man vergessen auch für die passende und ausreichende Anschlussversorgung entsprechend zu sorgen.Und die "Klienten" werden immer mehr.
Ich würde es jedem raten wirklich genau zu überlegen,ob das daheim auch schaffbar ist.
liebe beate, ich habe deinen beitrag erst jetzt gelesen...dann ist das doch völlig okay, und erleichternd für dich,wenn das so vorher schon von deinem Mann festgelegt ist.Und ich kann seine Überlegungen und Wünsche durchaus nachvollziehen.Die meisten stehen aber völlig unvorbereitet vor der Situation,weil diese mögliche Lebensveränderung eben gern verdrängt wird.Jedser kann imnächsten Moment Betroffener sein,das vergessen wir nur allzu gerne.
so,,das mal mein Senf dazu.
LG Hilde
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an was muss ich denken? - von blubbel - 10.07.2008, 21:58
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