wach ? nicht wach?
#1
ich kenne mich langsam echt nicht mehr aus!
also , bevor ludwig so sediert wurde, hat er ja echt gut reagiert.
gestern habe ich mich mit seiner mama unterhalten und die meinte, dass ihr die ärzte gesagt haben, er befinde sich nicht mehr ganz im appalischen syndrom.
so, wach ist er aber denke ich auch nicht ganz...
habe jetzt etwas rechachiert und stoße auf unterschiedliche begrifflichkeiten (l.´s mama weiß den genauen begriff, den die ärzte genannt haben nicht mehr):
-aufwachphase
-nachappalische remissionsphase usw.

mich verwirrt das alles etwas, denn in seiner kurve steht gar nichts darüber, weder wachkoma noch sonst iwas- nichts, da stehen lediglich die somatischen diagnosen (hypoxische encephalopathie, v.a. early-repolarisation-syndrom, tag der herzschrittmacher-op).
ich bin gerade echt sehr verwirrt... confused
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#2
Hallo Andy,

tja, das ist tatsächlich verwirrend, diese unterschiedlichen Begriffe.
Das Problem daran ist, dass man eigentlich gar keine genaue, medizinisch exakte Diagnose treffen kann, da niemand in Ludwigs Hirn hineinschauen kann.

Hier ein Versuch, einige Begriffe nach meinem Wissen zu erklären:

"apallisch" kommt aus dem griechischen und bedeutet "ohne Großhirn". Im Großhirn werden vorallem Sinneseindrücke verarbeitet (Sehen, Hören, Denken, etc.). Da aber oft noch Großhirnreaktionen vorhanden sind (z. B. Schreckreaktionen bei lauten Geräuschen) kann man in diesem Fall eigentlich nicht von "apallisch" sprechen. Man sollte eher "apallisches Durchgangssyndrom" sagen. Das heißt, man erwartet Veränderung, Bewegung, eben "Durchgang". Und ein Syndrom ist in der Medizin immer etwas, von dem man eigentlich nicht genau weiß, was es ist...

"Wachkoma" ist kein medizinischer Begriff, sondern ein von einem Angehörigenverband geprägter, weil es den Zustand ganz gut beschreibt: wach, da Augen offen, und Koma, da scheinbar keinerlei Reaktionen. Ich schreibe absichtlich "scheinbar", da es oft Reaktionen gibt, die der (ungeduldige) Behandler mangels Zeit garnicht wahrnimmt.

"Remissionsphase" ist m. E. hier am ehesten angebracht, denn der Verlauf nach einer Hirnschädigung vom "echten" Koma bis zur (mehr oder weniger) Genesung verläuft in Remissionsphasen, die von Dr. Gerstenbrand in den 60 iger Jahren erstmals beschrieben und definierrt wurden. Leider verläuft aber jeder Fall anders und hält sich oft nicht an diese Phasen.

Kein Arzt der Welt und keine Untersuchungsmethode kann definitiv sagen, was im Gehirn des Patienten vorgeht, welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen er hat. Auch ein durch Sauerstoffmangel schwerstgeschädigtes Gehirn hat noch Aktivität und Reaktion.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Liebe Grüsse,
Ralf
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#3
danke ralle- du weißt echt bescheid.
gut, die meisten begrifflichkeiten sind mir ja bekannt, nur die übertragung auf den konkreten fall ist manchmal schwer.
hinzu kommt, dass ich mich ein gefühlsmensch bin, mich also sehr von gefühlen leiten lasse. Und ich habe das gefühl, dass ludwig wircklich ALLES mitbekommt und er macht sich ja auch bemerkbar (nicken, kopf schütteln, augen auf /zu,...)- hier sagen auch die ärzte mittlerweile , dass das definitiv keine reflexe sind. momentan ist es schwierig zu kommunizieren, da er ja beruhigungs - und schlafmittel bekommt, aber ich hoffe, dass ihm das guttut und er dann einen schritt vorwärts kommt.
ich habe ebenso das gefühl, dass er wieder fit wird, auch wenn er eine hypoxische encepalophatie hat...
blöd ist halt nur, dass die ärzte nicht genau wissen, wie lange das hirn ohne sauerstoff war... (der erste blitz schlug um 14:52 ein , der zweite um 14:55 und der dritte um 14:58, sie wissen nicht genau, welcher ihn getroffen hat, ergo wissen sie auch die zeitspanne nicht, in der er "tod" war.).
aber ich denke , so richtig zeigen wird sich das erst, wenn er "wach" ist.
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#4
Hallo Andy,

du machst das richtig. Vertraue deinem Gefühl, ganz und gar. Und glaube fest daran, dass Ludwig wieder gesund wird. Gebe die Hoffnung nicht auf, und verzweifle nicht, wenn es mal nur langsam oder gar nicht vorangeht.

Deine Kraft und dein Glaube an ihn wird ihm helfen. Doch denke immer daran: habe Geduld und gönne dir auch Erholung und Abstand.

Ich wünsche dir und Ludwig weiterhin viel Kraft,
Ralf
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#5
danke für deine worte...
ja, ich muss immer wieder abstand nehmen, schönes genießen : motorrad fahren, weggehen usw...
für mich ist es ja schon relativ "schlimm", aber ich bin "nur" eine kumpeline (den begriff verwendet ne nette schwester bei looi immer Big Grin=, wie furchtbar muss es da erst für seine eltern und geschwister sein, aber auch die sind echt sehr stark...
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