Trachealkanüle
#1
Hallo zusammen!

Ich brauche Informationen über das Verhalten von Komapatienten nach dem Entfernen der Trachealkanüle.

Mein Vater befindet sich seit 2,5 Jahren in Wachkoma und atment über
eine Trachealkanüle.
Ich bin der Meinung, dass diese Kanüle (Fremfkörper) für die an manchen Tagen übermäßige Schleimproduktion verantwortlich ist.
Mein Vater atmet sehr ruhig (Lunge ist frei) und der Schleim der abgesaugt wird kommt nicht von der Lunge oder Bronchen sondern von diesem Fremdkörper. Wir wollten die Trachealkanüle entfernen
lassen. Ein Arzt riet u ns ab. Seine Begründung: Wenn mein Vater
mal eine Lungenentzündung bekommen sollte, wäre es vorteilhafter
über die Kanüle den Schleim zu entfernen.
Das mag sein, aber nur auf Verdacht dass er mal eine Lungenentzündung bekommen könnte.
Kann mir jemand von euch Erfahrungswerte nennen?

Gruß Oliver
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#2
Hallo Oliver
Schluckt dein Vater? Ist die Kanüle geblockt? Welches Modell..Starr oder weich?
Wir haben bei unserer Tochter die Kanüle daheim entfernt nachdem sie 24 Stunden "gestoppelt" = geschlossen geatmet hatte. Du brauchst zum Weg-Training ein Kontroll- Messgerät für die Sauerstoffsättigung.
Es gab beim Entfernen absolut kein Problem.Seither(1 jahr) atmet sie ohne Probleme.
Sie hatte aber einen gut funktionierenden Hustenreflex .Als die Kanüle weg war, ging es schlagartig aufwärts mit ihr.Die hat sie wirklich gehindert,hat dauernd geblutet(starres modell) wenn sie den Kopf bewegt hat, weil sie dabei gescheuert hat.
Jetzt trinkt sie bereits eine ganze Mahlzeit aus der Tasse!
Was war das für Arzt? HNO?...Ich würde auf jeden Fall eine 2.Meinung einholen.Was sagt die Logopädin?
Der Grund:Lungenentzündung in spe der rechtfertigt meiner Meinung nach nicht,ihn damit zu quälen,wenn nichts anderes dagegenspricht.
Ist der Vater daheim oder in einer Klinik? Und was ist der Grund des Komas?
Wie ist er sonst beisammen?
Welche Ernährung bekommt er? Es kann nämlich auch sein,dass der Schleim eine Abwehrreaktion auf ein Nahrungsmittel ..oder Sondenkostbestandteil ist.Das war bei unserer Tochter der Fall..wenn sie Weizen bekommt,oder Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, farbstoffe, dann reagiert sie sofort mit Schleimproduktion + Husten! Auch die Verdauung "fällt dann zusammen".Vielleicht schaut ihr da mal nach eventuellen Ursachen der übermäßigen Schleimprodunktion....
Lg hilde
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#3
hallo oliver,

das wird uns angehörigen auch stets erzählt - das es besser sei diese drin zu lassen. mein vater liegt nun seit knapp 3 monaten im wachkoma, ich persönlich denke das er diese als sehr unangenehm empfindet (wer nicht)! diese ist auch starr, oft sieht man blut daran! die logopädin sagt uns allerdings, das mein vater noch einen zu geringen schluckrefelx hat, und dieser wichtig wäre für eine entfernung. schleim wird bei meinem dad ca. 5 mal täglich abgesaugt, alledings ist er COPD (asthma) patient, was die schleimproduktion nicht wirklich konstant niedrig hält.

alles nicht so einfach, mein dad wird übrigens über eine peg magensonde künstlich ernährt. wäre das bei deinem dad schon durch den mund möglich?

lg
Verzweifelter Sohn mit Hoffnung auf ein Wunder!
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#4
Hallo Hilde,

mein Vater schluckt, wir geben ihm manchmal etwas Joghurt oder Soße
auf einem kleinen Löffel. Wir hatten meinen Vater zur Untersuchung in der Klinik, weil sie dort ( auf unser Drängen) testen wollten ob man die Kanüle entfernen kann. Dort hat er von morgens bis abends ganz ruhig durch die Nase geatmet .Der Arzt riet ab, wegen vielleicht mal Lungenentzündung bekommen.
Wir pflegen meinen Vater zu Hause und lassen ihn auch hier täglich mit verschlossener Kanüle durch die Nase atmen und er atmet auch hier sehr ruhig. Der Grund des Komas war ein Sturz, er schlug mit dem Kopf auf und hatte eine starke Blutung ( lt. Arzt sehr schwere Hirnverletzung) , wurde nach 2 Op's in ein künstliches Koma versetzt.
Die Nahrung die mein Vater über die Sonde erhält ist eine schon "aufgespaltene Nahrung" (Nutrison MCT). Die erhält er seit ca 2 Monaten. Die andere Nahrung hat er nicht mehr vertragen.
Wir hatten eine Logopädin, aber sie hatte keine Erfahrung mit Komapatienten. Wir sind auf der Suche nach einer Neuen.
Im allgemeinen ist mein Vater in guter Verfassung.
Bei der Trachealkanüle handelt es sich um eine Weiche.

Gruß Oliver
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#5
Hallo Aronsiox,

vom Schlucken her ist das sicherlich möglich, aber ob er das verträgt?
Mein Vater hat grad eine Nahrungsumstellung auf "aufgespaltene Nahrung", die "Normale" verträgt er nicht mehr. Aber die Nahrungsumstellung auf oral ist jetzt die das Thema, es geht um das Entfernen des Fremdkörpers, der Trachealkanüle.

Gruß Oliver
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#6
Hallo Okratzer !
ganz schnell mal ein paar zeilen von mir ,Mike hat nur nasenatmung gehabt und er atmet auch heut noch fast nur durch die nase,gebt ihm bitte keinen Jourgurt der verschleimt noch mehr .Die Trachealkanüle ist nur Hinderlich und eine Lungenentzündung muss nicht mit der Kanüle abheilen auch schluckt Mike garnicht selbstständig ,er hatte aber seit die Kanüle weg ist nie wierder eine Lungenentzündung und sein Befinden steigerte sich ebenfalls nach entfernung eben dieser Kanüle,die ist eigentlich mehr oder weniger nur als Pflegeerleichterung anzusehen ,ihr solltet auf das gefühl hören was ihr habt und solltet dann abwegen ob ihr damit umgerhen könnt wenn sie weg ist.
Es wird natürlich für euch eine ängstliche umstellung weil jeder immer das schlimmste erzählt von den Ärzten,dabei ist er wenn sie entfernt ist frei ,frei von einem Ding das er vorher nie hatte,das schmerzt und trägt nur zu entzündungen bei.Ich bin so froh das wir dieses Ding nicht mehr an mike sehen müssen ,wir haben immer gesagt das die weg muss und nun ist sie schon seit 3 einhalb jahren weg.Und nie gabs Probleme.

Ich grüss dich erstmal und hoffe das ihr dem >>>Papa noch mehr Freiheit und Gesundheit zukommen lasst,Mike,s Mama Gaby
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#7
Hallo Gaby,

danke für die Bestätigung. Wie wäre jetzt der Weg? Ich muss ja die Krankenkasse überzeugen, dass noch einmal eine Untersuchung durchgeführt werden muss. Geht das nur über eine Logopädin?

Gruß Oliver
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#8
Hallo okratzer !
Da kann ich dir nicht weiterhelfen ,denn als wir Mike haben von der einen in die andere Rehaklinik verlegen liesen,kamen wir morgens in sein zimmer und da sagte man uns das er sich die kanüle selber gezogen hat.das ging garnicht ,aber ist auch egal.In der anderen Klinik,wurde Mike dann noch doe ersten tage mit einer Sauerstoffsättigungsaparatur überwacht .
So wie ich das sehe,sucht euch eine HNO klinik und lasst euch vom Hausarzt eine Überweisung zur Prüfung des Tracheostomas geben,da fragt ihr nach wie es denn aussieht,ihr möchtet das die Entfernt wird aber unter beobachtung wenn ihr euch das nicht selber traut.Auf jedenfall solltet ihr euch das Sauerstoffsättigungsgerät zur sicheren Überprüfung verschreiben lassen.Ich habs nicht gebraucht ,aber es ist auch ein wenig zu eurer Beruhigung da und gleichzeitig seht ihr ja wenn was sein sollte.
Und wegen der Vorrausgesagten Lungenentzündung da macht euch mal nicht so viel sorgen .Mit Tracheostoma hatte Mike 4 Lungenentzündungen ,ohne ,hatte er nicht eine.

Ich grüss dich erstmal und hoffe das noch jemand anderes nützliche tipps für dich hat wie man das jetzt bewerkstelligt ,denn ich kann immer nur von uns ausgehen.
LG.Mike,s Mama Gaby
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#9
Hallo Gabi,

vielen Dank für die Infos. Wir haben ein Gerät für die Messung der Sauerstoffsättigung, die liegt bei meinem Vater bei 94.

Ich werde mich wieder melden.

Gruß Oliver
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