15.05.2014, 19:13
Hallo zusammen. Das wird ein wenig länger. Weil so viel passiert ist.
Ich lese bereits seit vielen Monaten hier im Forum viele Themen, habe mich aber dazu entschlossen selber meine Geschichte zu erzählen und freue mich über Antworten.
Meine Eltern hatten am 2.2 einen schweren Autounfall. Meine Mutter erlitt eine schwere Kopfverletzung, mehrere Rippenbrüche, dadurch Verletzungen der Leber und Lunge, einen doppelten Kieferbruch und eine starke Prellung der rechten Schulter.
Nach dem Unfall war sie noch kurz ansprechbar, hat gesagt "es tut weh", dann wurde sie bewusstlos. Als sie in die Uniklinik kam, wurde sie notoperiert und ins künstliche Koma gesetzt. Der Neurologe sagte zu mir, Zitat: "Ihre Mutter hat überlebt, wir haben sie narkotisiert. Sie hat eine Schädigung hier (zeigte vorne rechts auf den Kopf) und es kann sein, muss aber nicht, dass sie linksseitig gelähmt bleibt".
Das war uns allen natürlich nicht wichtig, hauptsache sie lebt. Die folgenden Tage waren von Angst geprägt, da man erstmal die Lungen und Leber Verletzung in den Griff bekommen musste. Nach einer Woche hatte sie eine Kiefer OP, bei der auch gleichzeitig ein Luftröhrenschnitt gesetzt wurde.
Ein Neurologe sprach mit uns und meinte "Ihre Mutter hatte mehrere kleine Blutungen. Die Schädigung ist keine wirkliche Schädigung, eher eine Verstauchung. Der Bereich funktioniert, ist aber verstaucht wie ein Muskel"
Die Werte waren von Anfang an gut. Auch der Hirndruck war stets im grünen Bereich. Nach zwei Wochen wurde versucht, die Medikamente abzusetzen, daraufhin hat sie aber mit Stress reagiert, so dass man es wieder einsetzte. Die Sonde zeigte jedoch ab und zu einen höheren Hirndruck an, wo die Ärzte meinten, dass es laut Bildern keinen Druck geben dürfte. Raus kam dann, dass sie eine Trombose unter der Schädeldecke hatte. Bei der OP wurde die rechte Schädeldecke teilweise entfernt und die Trombose. Das CT nach der OP haben die Ärzte mit den Worten "das CT ist unverändert, hat sich nichts zum negativen verändert" kommentiert.
Nach einem Monat kam sie auf eine andere Klinik, dort wurde sie wirklich sehr gut gepflegt. Sie fing an, die Augen aufzumachen und hat teilweise auf Ansprachen reagiert. Die Pflegerin hat sie gefragt "Fr. X, heben Sie bitte den Daumen". Daraufhin hat sie den Daumen gehoben. Dann hat sie sie gefragt, dass sie den Zeigefinger heben soll. Das hat sie getan. Und weitere Zwei Mal. Dann wurden wir angesprochen, dass das Hirnwasser nicht richtig abläuft und ein Shunt gelegt werden muss. Die Shunt OP verlief ohne Probleme.
Am 01.04 wurde sie in eine Neuroreha verlegt. Die ersten 3 Wochen war sie noch auf der intensiv station der Neuroreha, hatte aber schon einen Therapieplan, also Physio/Ergo/Logopädie. Als wir eines Abends sie besuchen kamen, sagte eine Pflegerin zu uns "Ihre Mutter war eben wach. Sie hat mich angeschaut, ich habe sie gebeten, ihre Augen ganz fest zuzudrücken wenn sie mich versteht, das hat sie dann getan".
Wir waren selbstverständlich sehr froh und optimistisch. Mittlerweile ist sie auf einer normalen Station, ohne Geräte. Ihre wurde mittlerweile noch der Ernährungsschlauch entfernt und eine Magensonde gelegt. Der Shunt wurde mittlerweile zum zweiten Mal justiert.
Nun wird sie am kommenden Dienstag, die Schädeldecke wieder eingesetzt bekommen. Gestern wurde erneut ein CT gemacht. Die Neurologen meinten "alles unverändert".
Die Pfleger und Krankenschwestern reden stets positiv und meinen es fehle nicht mehr viel, damit meine Mutter zu Bewusstsein kommt.
Nun zu meinem Anliegen. Der Unfall ist nun 3 Monate und 2 Wochen her. Ich war stets optimistisch und hoffnungsvoll, aber nach der Zeit schwindet leider die Hoffnung dass sie nochmal wach wird. Teilweise fixiert sie mich mit den Augen, teilweise schaut sie auch nur irgendwo hin, wenn sie bspw. gepflegt wird.
Ab und zu antwortet sie mit Hände Drücken, bspw. wenn wir da sind und ihre hand nehmen, drückt sie sie. Oder wenn wir sagen, drück deine Hand wenn wir Musik laufen lassen sollen und sie drückt. Natürlich nicht immer.
Ich bin einfach so verzweifelt. Ich möchte nicht, dass sie irgendwann in ein Pflegeheim Phase F abgeschoben wird und dann dort wie mans kennt, kaum gepflegt und gefördert wird.
Es ist so hart...
Ich lese bereits seit vielen Monaten hier im Forum viele Themen, habe mich aber dazu entschlossen selber meine Geschichte zu erzählen und freue mich über Antworten.
Meine Eltern hatten am 2.2 einen schweren Autounfall. Meine Mutter erlitt eine schwere Kopfverletzung, mehrere Rippenbrüche, dadurch Verletzungen der Leber und Lunge, einen doppelten Kieferbruch und eine starke Prellung der rechten Schulter.
Nach dem Unfall war sie noch kurz ansprechbar, hat gesagt "es tut weh", dann wurde sie bewusstlos. Als sie in die Uniklinik kam, wurde sie notoperiert und ins künstliche Koma gesetzt. Der Neurologe sagte zu mir, Zitat: "Ihre Mutter hat überlebt, wir haben sie narkotisiert. Sie hat eine Schädigung hier (zeigte vorne rechts auf den Kopf) und es kann sein, muss aber nicht, dass sie linksseitig gelähmt bleibt".
Das war uns allen natürlich nicht wichtig, hauptsache sie lebt. Die folgenden Tage waren von Angst geprägt, da man erstmal die Lungen und Leber Verletzung in den Griff bekommen musste. Nach einer Woche hatte sie eine Kiefer OP, bei der auch gleichzeitig ein Luftröhrenschnitt gesetzt wurde.
Ein Neurologe sprach mit uns und meinte "Ihre Mutter hatte mehrere kleine Blutungen. Die Schädigung ist keine wirkliche Schädigung, eher eine Verstauchung. Der Bereich funktioniert, ist aber verstaucht wie ein Muskel"
Die Werte waren von Anfang an gut. Auch der Hirndruck war stets im grünen Bereich. Nach zwei Wochen wurde versucht, die Medikamente abzusetzen, daraufhin hat sie aber mit Stress reagiert, so dass man es wieder einsetzte. Die Sonde zeigte jedoch ab und zu einen höheren Hirndruck an, wo die Ärzte meinten, dass es laut Bildern keinen Druck geben dürfte. Raus kam dann, dass sie eine Trombose unter der Schädeldecke hatte. Bei der OP wurde die rechte Schädeldecke teilweise entfernt und die Trombose. Das CT nach der OP haben die Ärzte mit den Worten "das CT ist unverändert, hat sich nichts zum negativen verändert" kommentiert.
Nach einem Monat kam sie auf eine andere Klinik, dort wurde sie wirklich sehr gut gepflegt. Sie fing an, die Augen aufzumachen und hat teilweise auf Ansprachen reagiert. Die Pflegerin hat sie gefragt "Fr. X, heben Sie bitte den Daumen". Daraufhin hat sie den Daumen gehoben. Dann hat sie sie gefragt, dass sie den Zeigefinger heben soll. Das hat sie getan. Und weitere Zwei Mal. Dann wurden wir angesprochen, dass das Hirnwasser nicht richtig abläuft und ein Shunt gelegt werden muss. Die Shunt OP verlief ohne Probleme.
Am 01.04 wurde sie in eine Neuroreha verlegt. Die ersten 3 Wochen war sie noch auf der intensiv station der Neuroreha, hatte aber schon einen Therapieplan, also Physio/Ergo/Logopädie. Als wir eines Abends sie besuchen kamen, sagte eine Pflegerin zu uns "Ihre Mutter war eben wach. Sie hat mich angeschaut, ich habe sie gebeten, ihre Augen ganz fest zuzudrücken wenn sie mich versteht, das hat sie dann getan".
Wir waren selbstverständlich sehr froh und optimistisch. Mittlerweile ist sie auf einer normalen Station, ohne Geräte. Ihre wurde mittlerweile noch der Ernährungsschlauch entfernt und eine Magensonde gelegt. Der Shunt wurde mittlerweile zum zweiten Mal justiert.
Nun wird sie am kommenden Dienstag, die Schädeldecke wieder eingesetzt bekommen. Gestern wurde erneut ein CT gemacht. Die Neurologen meinten "alles unverändert".
Die Pfleger und Krankenschwestern reden stets positiv und meinen es fehle nicht mehr viel, damit meine Mutter zu Bewusstsein kommt.
Nun zu meinem Anliegen. Der Unfall ist nun 3 Monate und 2 Wochen her. Ich war stets optimistisch und hoffnungsvoll, aber nach der Zeit schwindet leider die Hoffnung dass sie nochmal wach wird. Teilweise fixiert sie mich mit den Augen, teilweise schaut sie auch nur irgendwo hin, wenn sie bspw. gepflegt wird.
Ab und zu antwortet sie mit Hände Drücken, bspw. wenn wir da sind und ihre hand nehmen, drückt sie sie. Oder wenn wir sagen, drück deine Hand wenn wir Musik laufen lassen sollen und sie drückt. Natürlich nicht immer.
Ich bin einfach so verzweifelt. Ich möchte nicht, dass sie irgendwann in ein Pflegeheim Phase F abgeschoben wird und dann dort wie mans kennt, kaum gepflegt und gefördert wird.
Es ist so hart...