27.07.2008, 14:23
28.07.2008, 06:45
Danke Hilde.
Ein schöner Artikel ganz in meinem Sinn.
Mir haben, unter anderem, 2 Sachen sehr gut gefallen:
- die Suche nach einem anderen Wort für Wachkoma (ich mag dieses Wort überhaupt nicht). "Nicht Erfassbares Bewusstseins Elementarer Lebendigkeit" gefällt mir besser und drückt der Zustand besser aus.
- der Hinweis, dass man normales Essen püriert verabreichen kann und soll. Da haben sie anscheinend von uns Angehörigen was gelernt
lg
neni
Ein schöner Artikel ganz in meinem Sinn.
Mir haben, unter anderem, 2 Sachen sehr gut gefallen:
- die Suche nach einem anderen Wort für Wachkoma (ich mag dieses Wort überhaupt nicht). "Nicht Erfassbares Bewusstseins Elementarer Lebendigkeit" gefällt mir besser und drückt der Zustand besser aus.
- der Hinweis, dass man normales Essen püriert verabreichen kann und soll. Da haben sie anscheinend von uns Angehörigen was gelernt
lg
neni
28.07.2008, 11:12
hallo,
ja neni, da hab ich an "unsere" durchaus erfolgreiche Küche gedacht.
Wachkoma gefällt mir auch nicht, ein Anästhesist um UKH hat zu mir damals gesagt, er nimmt dieses Wort nicht einmal in den Mund.Das hab ich damals noch nicht so gut verstanden warum.
Ich denke, man fixiert mit dem Begriff auch den Zustand und akzeptiert die-"Diagnose" und das damit verbundene "Krankheits-Bild."
Eine Bestätigung dieser Ansicht fand ich jetzt bei Clemens Kuby ...übrigens wären seine Bücher auch Pflichtlektüre für alle Betroffenen...auch ..vor allem!...Klinikpersonal
Durchgangs/Remissionsstadium oder Erholung/Genesung nach SHT sind mir da sympathischer.
Was mir gut gefiel, das ist die Sichtweise was sie KÖNNEN und nicht was sie NOCH NICHT können....eine Be-URTEIL-ung genau wie im Schulsystem wo auch nur die Defizite und nicht das tatsächliche Wissen und Können beurteilt wird...Fehler zählen ist ja nicht so mühsam
so jetzt muss ich "kochen" gehen...zuerst aber noch Vitamine = Wildkräuter dafür sammeln, die im Moment den Vitalstoffbedarrf von Renate decken
lg hilde
ja neni, da hab ich an "unsere" durchaus erfolgreiche Küche gedacht.
Wachkoma gefällt mir auch nicht, ein Anästhesist um UKH hat zu mir damals gesagt, er nimmt dieses Wort nicht einmal in den Mund.Das hab ich damals noch nicht so gut verstanden warum.
Ich denke, man fixiert mit dem Begriff auch den Zustand und akzeptiert die-"Diagnose" und das damit verbundene "Krankheits-Bild."
Eine Bestätigung dieser Ansicht fand ich jetzt bei Clemens Kuby ...übrigens wären seine Bücher auch Pflichtlektüre für alle Betroffenen...auch ..vor allem!...Klinikpersonal
Durchgangs/Remissionsstadium oder Erholung/Genesung nach SHT sind mir da sympathischer.
Was mir gut gefiel, das ist die Sichtweise was sie KÖNNEN und nicht was sie NOCH NICHT können....eine Be-URTEIL-ung genau wie im Schulsystem wo auch nur die Defizite und nicht das tatsächliche Wissen und Können beurteilt wird...Fehler zählen ist ja nicht so mühsam
so jetzt muss ich "kochen" gehen...zuerst aber noch Vitamine = Wildkräuter dafür sammeln, die im Moment den Vitalstoffbedarrf von Renate decken
lg hilde
16.10.2009, 09:32
Noch ein österreichischer Link, recht guter Artikel, wie ich finde:
Aus dem Leben gerissen
Die hohe Herausforderung, einen Menschen im Wachkoma zu betreuen, ist eine Gratwanderung zwischen völliger Selbstaufgabe und konstruktiver Mithilfe.
Dieser Problematik widmet sich die Jahrestagung der österreichischen Wachkoma-Gesellschaft, die am morgigen Freitag in Wien stattfindet.
Wachkoma bedeutet für Angehörige eine hohe emotionelle und finanzielle Belastung, liegt das Durchschnittsalter der Patienten doch bei 50 Jahren.
"Ein Wachkoma-Patient ist nicht der greise Großvater, sondern oft der Lebenspartner und manchmal sogar das noch minderjährige Kind.
Dadurch ist die Beziehung viel näher", berichtet Johann Donis, Neurologe und Präsident der österreichischen Wachkoma-Gesellschaft.
Im Gegensatz zu vielen anderen schweren Krankheiten bedeutet Wachkoma eine plötzliche und radikale Änderung für Patienten als auch für Angehörige. "Am Anfang steht meist ein dramatisches Ereignis wie ein Verkehrsunfall oder ein Herz-Kreislauf-Problem, das Patienten und Angehörige aus dem Leben reißt", so der Wiener Neurologe.
Problematisch ist dabei besonders, dass damit die Kommunikation mit einem Schlag zusammenbricht. "Der Patient ist nicht verstorben, sondern lebt und hat die Augen geöffnet, kann sich jedoch anfangs weder durch Worte noch durch Gesten mitteilen oder auf Zuwendung reagieren." Ob sich der Zustand bessert, könne man kaum vorhersagen.
Statt zu unterstützen, wird das Prinzip der Hoffnung für Angehörige oft zur hohen Belastung.
"Mit hoher Sicherheit bleiben Wachkoma-Patienten auch im Fall des Erwachens ihr Leben lang schwer behindert. Die ständige Hoffnung der Angehörigen richtet sich vor allem darauf, wieder kommunizieren zu können und Rückmeldung zu erhalten."
Donis rät den Angehörigen, Formen des Umgangs mit der aktuellen Realität zu suchen anstatt permanent an die Zukunft zu denken. "Auch wenn Angehörige die Pflege selbst übernehmen, sollten sie sich dazu zwingen, ihr eigenes Leben weiter zu führen, die nötige Auszeit zu nehmen und soziale Kontakte weiter zu pflegen. Denn das Umfeld von Wachkoma-Angehörigen zieht sich schnell zurück, wenn das Gesprächsthema stets schon nach wenigen Minuten auf die Situation des Patienten umschwenkt."
Weitere Hilfen, um als Angehöriger emotional mit der Situation zurecht zu kommen, sei die konkrete Mithilfe in der Betreuung im Fall der Stationspflege.
"Die meisten Angehörigen kommen täglich zu Besuch. Statt dabei nur traurig zu sein, können sie auch selbst Betreuungsaufgaben übernehmen wie etwa die Mithilfe bei der Körperpflege oder in der Freizeitgestaltung", betont Donis.
Wichtig sei dafür ausreichende Informationen über Krankheitsbild und Möglichkeiten des Einwirkens, wodurch Angehörige zu den wichtigsten Vermittlern zwischen Pflegepersonal und Patienten werden. "Je vertrauter eine Person ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion."
Personal- und zeitaufwändig
Die Pflege von Wachkoma-Patienten ist eine besonders personal- und zeitaufwändige Dienstleistung.
"Jeder zweite Wachkoma-Patient wird zuhause betreut, wobei in der Regel eine Person die 24-Stunden-Pflege übernimmt und dafür oft den Beruf aufgibt", so Donis.
Erst wenige Institutionen - in der Regel Altenpflegeheime - ermöglichen eine Wachkoma-Betreuung, die gleichzeitig auch eine Begleitung der betroffenen Angehörigen bedeutet.
Für diese hohe Herausforderung ist permanente fachliche Einschulung notwendig. "Es ist schwierig, Personal für diese Aufgabe zu finden", weiß Donis.
Derzeit startet in Wien das erste neunmonatige Curriculum zur Betreuung von Wachkoma-Patienten, das künftig jährlich veranstaltet werden soll.
http://derstandard.at/fs/1254311538286/A...ngehoerige
-----
Wachkoma wird vernachlässigt.
Sowohl in der Forschung als auch in der Pflege. Man könnte fast meinen, diese Menschen seien der Gesellschaft als solche lästig. Dagegen werde ich mich immer aussprechen.
Die Gefahr, dass Wachkomapatienten früher oder später der aktiven Sterbehilfe zum Opfer fallen werden oder als lebende Versuchspersonen herhalten sollen, ist sehr groß.
Die sogenannte passive Sterbehilfe durch Nahrungsvorenthaltung ist weitgehend etabliert.
Wer meint ich erzähle Unsinn, sollte sich besser informieren. Das ist allerdings kein Thema, über das gerne gesprochen wird, es ist tabuisiert.
Aber natürlich gibt es auch viele Angehörige, die sich bis zur völligen Selbstaufopferung um ihre kranken Familienmitglieder kümmern.
Zum Teil ganz selbstständig, ohne Hilfe, weder von seiten der Ärzte, die dieses krankheitsbild produzierten, und dann bei den Angehörigen abluden, und seitdem von nichts mehr wissen wollen.
Noch, wie der Artikel richtig anmerkt, von Seiten von Freunden, die sich wie auch ich bestätigen kann, recht schnell aus dem Staube machen, da die Pflege sämtliche Aktivitäten auf Minimales reduziert.
Finanziell fällt man früher oder später in staatlichen Armenbezug. Das sind Realitäten, die man sagen können muss.
Grüße,
Ursel
Aus dem Leben gerissen
Die hohe Herausforderung, einen Menschen im Wachkoma zu betreuen, ist eine Gratwanderung zwischen völliger Selbstaufgabe und konstruktiver Mithilfe.
Dieser Problematik widmet sich die Jahrestagung der österreichischen Wachkoma-Gesellschaft, die am morgigen Freitag in Wien stattfindet.
Wachkoma bedeutet für Angehörige eine hohe emotionelle und finanzielle Belastung, liegt das Durchschnittsalter der Patienten doch bei 50 Jahren.
"Ein Wachkoma-Patient ist nicht der greise Großvater, sondern oft der Lebenspartner und manchmal sogar das noch minderjährige Kind.
Dadurch ist die Beziehung viel näher", berichtet Johann Donis, Neurologe und Präsident der österreichischen Wachkoma-Gesellschaft.
Im Gegensatz zu vielen anderen schweren Krankheiten bedeutet Wachkoma eine plötzliche und radikale Änderung für Patienten als auch für Angehörige. "Am Anfang steht meist ein dramatisches Ereignis wie ein Verkehrsunfall oder ein Herz-Kreislauf-Problem, das Patienten und Angehörige aus dem Leben reißt", so der Wiener Neurologe.
Problematisch ist dabei besonders, dass damit die Kommunikation mit einem Schlag zusammenbricht. "Der Patient ist nicht verstorben, sondern lebt und hat die Augen geöffnet, kann sich jedoch anfangs weder durch Worte noch durch Gesten mitteilen oder auf Zuwendung reagieren." Ob sich der Zustand bessert, könne man kaum vorhersagen.
Statt zu unterstützen, wird das Prinzip der Hoffnung für Angehörige oft zur hohen Belastung.
"Mit hoher Sicherheit bleiben Wachkoma-Patienten auch im Fall des Erwachens ihr Leben lang schwer behindert. Die ständige Hoffnung der Angehörigen richtet sich vor allem darauf, wieder kommunizieren zu können und Rückmeldung zu erhalten."
Donis rät den Angehörigen, Formen des Umgangs mit der aktuellen Realität zu suchen anstatt permanent an die Zukunft zu denken. "Auch wenn Angehörige die Pflege selbst übernehmen, sollten sie sich dazu zwingen, ihr eigenes Leben weiter zu führen, die nötige Auszeit zu nehmen und soziale Kontakte weiter zu pflegen. Denn das Umfeld von Wachkoma-Angehörigen zieht sich schnell zurück, wenn das Gesprächsthema stets schon nach wenigen Minuten auf die Situation des Patienten umschwenkt."
Weitere Hilfen, um als Angehöriger emotional mit der Situation zurecht zu kommen, sei die konkrete Mithilfe in der Betreuung im Fall der Stationspflege.
"Die meisten Angehörigen kommen täglich zu Besuch. Statt dabei nur traurig zu sein, können sie auch selbst Betreuungsaufgaben übernehmen wie etwa die Mithilfe bei der Körperpflege oder in der Freizeitgestaltung", betont Donis.
Wichtig sei dafür ausreichende Informationen über Krankheitsbild und Möglichkeiten des Einwirkens, wodurch Angehörige zu den wichtigsten Vermittlern zwischen Pflegepersonal und Patienten werden. "Je vertrauter eine Person ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion."
Personal- und zeitaufwändig
Die Pflege von Wachkoma-Patienten ist eine besonders personal- und zeitaufwändige Dienstleistung.
"Jeder zweite Wachkoma-Patient wird zuhause betreut, wobei in der Regel eine Person die 24-Stunden-Pflege übernimmt und dafür oft den Beruf aufgibt", so Donis.
Erst wenige Institutionen - in der Regel Altenpflegeheime - ermöglichen eine Wachkoma-Betreuung, die gleichzeitig auch eine Begleitung der betroffenen Angehörigen bedeutet.
Für diese hohe Herausforderung ist permanente fachliche Einschulung notwendig. "Es ist schwierig, Personal für diese Aufgabe zu finden", weiß Donis.
Derzeit startet in Wien das erste neunmonatige Curriculum zur Betreuung von Wachkoma-Patienten, das künftig jährlich veranstaltet werden soll.
http://derstandard.at/fs/1254311538286/A...ngehoerige
-----
Wachkoma wird vernachlässigt.
Sowohl in der Forschung als auch in der Pflege. Man könnte fast meinen, diese Menschen seien der Gesellschaft als solche lästig. Dagegen werde ich mich immer aussprechen.
Die Gefahr, dass Wachkomapatienten früher oder später der aktiven Sterbehilfe zum Opfer fallen werden oder als lebende Versuchspersonen herhalten sollen, ist sehr groß.
Die sogenannte passive Sterbehilfe durch Nahrungsvorenthaltung ist weitgehend etabliert.
Wer meint ich erzähle Unsinn, sollte sich besser informieren. Das ist allerdings kein Thema, über das gerne gesprochen wird, es ist tabuisiert.
Aber natürlich gibt es auch viele Angehörige, die sich bis zur völligen Selbstaufopferung um ihre kranken Familienmitglieder kümmern.
Zum Teil ganz selbstständig, ohne Hilfe, weder von seiten der Ärzte, die dieses krankheitsbild produzierten, und dann bei den Angehörigen abluden, und seitdem von nichts mehr wissen wollen.
Noch, wie der Artikel richtig anmerkt, von Seiten von Freunden, die sich wie auch ich bestätigen kann, recht schnell aus dem Staube machen, da die Pflege sämtliche Aktivitäten auf Minimales reduziert.
Finanziell fällt man früher oder später in staatlichen Armenbezug. Das sind Realitäten, die man sagen können muss.
Grüße,
Ursel