Wachkomaforum

Normale Version: Freundin im Koma, was nun?
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Hallo,

am 25. Juni ist meine Freundin von etwa 6 Meter Höhe auf Bauschutt gefallen.

Zunächst lag sie einige Wochen im künstlichen Koma und ist mittlerweile in einer Reha für Wachkomapatienten.

Ich habe mich natürlich schon im Internet über Wachkoma und apallisches Syndrom informiert, aber einige Fragen sind noch offen, von denen ich hoffe, dass Ihr mir sie vielleicht erklären könnt.

Wenn ich es richig verstanden habe, ist bei einem Wachkompatienten die Großhirnrinde geschädigt und nur das Stammhirn, dass für lebenswichtige Funktionen wie Atmen, Kreislauf und Stoffwechsel zuständig ist, intakt.

Da es aber nun Menschen gibt, die tatsächlich aus dem Wachkoma erwachen, stellt sich mir die Frage, ob demnach das Gehirn in der Lage ist, sich selbst zu heilen oder ob nach einer guten Therapie die Funktionen von anderen Teilen übernommen werden können.

Und kann ich als Außenstehender irgendetwas tun, um diesen Prozess zu beeinflussen?

Ich weiß, dass medizinisch gesehen noch viele Fragen offen sind, was das Wachkoma betrifft.

Ich muss auch gestehen, dass ich meine Freundin erst nächste Woche das erste Mal sehe nach dem Unfall. Ich habe Angst davor.
Ich habe keine Berührungsängste, aber ich kenne meine Freundin nur als lebendigen, fröhlichen und lebensbejahenden Menschen und ich kann mir zwar vormachen und vornehmen, dass ich ganz unbeschwert auf dieses Treffen zugehe, aber ich schätze, dass ich in Tränen ausbrechen werde.

Aber ich möchte sie sehen und ich möchte, dass sie nicht vergessen wird.
Ich will alles versuchen, um sie und ihre Familie zu unterstützen.

Liebe Grüße
Winnie
Hallo Winnie,
ich kann gut nachvollziehen, dass du Angst vor der ersten Begegnung hast, aber sei stark, denn sie braucht ihre Angehörigen und Freunde mehr als je zuvor.
Erzähl ihr doch Geschichten, die ihr früher zusammen erlebt habt, zeig ihr, dass du für sie da bist und dass sie es schaffen wird wieder gesund zu werden. Auch kannst du ihr ein Bild von euch beiden mitbringen und es in ihrem Zimmer gut sichtbar für sie aufhängen evtl. in der Größe Din A4.

Du hast wenig geschildert, was deine Freundin für Therapien bekommt, was sie evtl schon wieder kann, ob sie reagiert.....

Durch Therapien, Zuwendung, viel viel Liebe können Wachkomapatienten einiges wieder erlernen, die wenigsten werden so wie sie früher mal waren, aber es besteht immer noch die Hoffnung das sie wieder vieles erlernen können.
Meine Mama hat sehr vieles wieder nach und nach gerlernt, es sind nur Kleinigkeiten, aber für uns ist das riesengroß.

Ich wünsche dir viel Kraft für den Besuch,

Liebe Grüsse
CARO
Hallo Caro,

lieben Dank für Deine Antwort.

Ich habe schon einige Beiträge hier im Forum gelesen und ursprünglich hatte ich vor, mit einem der dortigen Ärzte mal über ihren derzeitigen Zustand und über eventuelle Prognosen zu reden, aber ich denke, dass ich das erst mal lasse.

Ich bin erschüttert, dass viele Angehörige nicht nur nicht ernst genommen werden, sondern ihnen auch auch Hoffnungslosigkeit vermittelt wird.

Ich weiß ja nun noch nicht, was mich erwarten wird, aber Du hast recht, wenn ich nur meinen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass sie nach und nach Fortschritte macht, bin ich zufrieden.

Packen wir's an....!


Liebe Grüße
Winnie
Hoffnung bekommt man generell nie von den Ärzten gemacht, man bekommt am Anfang gesagt: "im schlimmsten Fall bleibt der-/diejenige ein Pflegefall", aber auch nicht wirklich mehr.

Schade, aber so ist das leider!

Viel Glück winnie
Hallo Winnie,

Caro hat dir ja schon eine ganze Ecke weitergeholfen.
Auch ich möchte dir ganz viel Kraft für den Besuch wünschen. Das schaffst du!

Die Idee mit dem Bild finde ich toll. Vielleicht könntest du hintendrauf deinen Namen schreiben und vielleicht wo/aus welchem Anlass das Bild entstanden ist. Dann könnte es auch gut in verschiedene Therapien miteinfließen.
Mir fällt da noch Musik ein: gibt es Musik, die ihr beide gerne zusammengehört habt, oder Musik, die deine Freundin gerne hört? Dann könntest du ihr auch eine CD zusammenstellen.
Oder bring ihr einen Glücksbringer / ein "Kuschelkissen"/ ein Stofftier mit.
Andere Idee: hat sie bestimmte Hobbies/Interessen? Dann könntest du zu dem Thema was mitbringen (Bsp. Reiten: ein Bild mit einem Pferd, sie selber als Reiterin).
das waren die ideen, die mir auf die Schnelle einfallen, aber du wirst hier sicher noch andere hilfreiche Tipps bekommen.

Ich drück dir die Daumen!
Melina
hallo Winnie,
warst du denn jetzt deine Freundin besuchen?