05.04.2005, 11:53
Wachkoma-Patient wird nicht mehr künstlich ernährt
Ein Patient in München wird nur noch palliativmedizinisch versorgt / Anwalt hat nach eigenen Angaben 65 ähnliche Fälle betreut
MÜNCHEN (dpa). Bei einem deutschen Wachkoma-Patienten in München ist die künstliche Ernährung gestoppt worden.
Die Ehefrau des 42jährigen Mannes aus Oberbayern und ihr Anwalt Wolfgang Putz hätten dies bei den Ärzten Anfang März durchgesetzt, berichtet das Magazin "Focus". "Was ich tue, ist eine letzte Liebeserklärung an ihn", sagte die Ehefrau dem Magazin. "Ein Weiterleben im Wachkoma wäre für ihn das Allerschlimmste."
In Deutschland sei schon vielen Wachkoma-Patienten durch Einstellung der künstlichen Ernährung - ähnlich wie jüngst bei der US-Patientin Terri Schiavo - das Sterben ermöglicht worden, teilte Putz in München mit. Allein seine Kanzlei habe bisher 65 derartige Fälle betreut. Der 42jährige hatte früher mehrfach mündlich geäußert, daß er in einem solchen Fall nicht weiterleben wolle.
"Keiner unserer Mandanten ist qualvoll verhungert oder verdurstet, weil alle Fälle von palliativmedizinisch geschulten Ärzten und Pflegern betreut wurden", betonte der auf Patienten mit infauster Prognose spezialisierte Münchner Anwalt. Angestrebt wird ein beschwerdefreies, würdevolles Weiterleben bis zum Tod.
Der Münchner Patient liegt nach einem Herzinfarkt und vorübergehendem Organversagen mit massiver Hirnschädigung im Wachkoma. Er erhalte nach dem Ende der künstlichen Ernährung lediglich wenig Flüssigkeit, damit man ihm schmerzstillende Medikamente verabreichen könne.
Terry Schiavo war Ende März in den USA - 13 Tage nach dem Abbruch der künstlichen Ernährung und der Wasserversorgung - gestorben. Ohne Flüssigkeitszufuhr kann ein gut ernährter Mensch nur wenige Tage überleben - Erwachsene höchstens eine Woche, Kinder maximal zwei bis drei Tage.
Ärzte Zeitung, 05.04.2005
Ein Patient in München wird nur noch palliativmedizinisch versorgt / Anwalt hat nach eigenen Angaben 65 ähnliche Fälle betreut
MÜNCHEN (dpa). Bei einem deutschen Wachkoma-Patienten in München ist die künstliche Ernährung gestoppt worden.
Die Ehefrau des 42jährigen Mannes aus Oberbayern und ihr Anwalt Wolfgang Putz hätten dies bei den Ärzten Anfang März durchgesetzt, berichtet das Magazin "Focus". "Was ich tue, ist eine letzte Liebeserklärung an ihn", sagte die Ehefrau dem Magazin. "Ein Weiterleben im Wachkoma wäre für ihn das Allerschlimmste."
In Deutschland sei schon vielen Wachkoma-Patienten durch Einstellung der künstlichen Ernährung - ähnlich wie jüngst bei der US-Patientin Terri Schiavo - das Sterben ermöglicht worden, teilte Putz in München mit. Allein seine Kanzlei habe bisher 65 derartige Fälle betreut. Der 42jährige hatte früher mehrfach mündlich geäußert, daß er in einem solchen Fall nicht weiterleben wolle.
"Keiner unserer Mandanten ist qualvoll verhungert oder verdurstet, weil alle Fälle von palliativmedizinisch geschulten Ärzten und Pflegern betreut wurden", betonte der auf Patienten mit infauster Prognose spezialisierte Münchner Anwalt. Angestrebt wird ein beschwerdefreies, würdevolles Weiterleben bis zum Tod.
Der Münchner Patient liegt nach einem Herzinfarkt und vorübergehendem Organversagen mit massiver Hirnschädigung im Wachkoma. Er erhalte nach dem Ende der künstlichen Ernährung lediglich wenig Flüssigkeit, damit man ihm schmerzstillende Medikamente verabreichen könne.
Terry Schiavo war Ende März in den USA - 13 Tage nach dem Abbruch der künstlichen Ernährung und der Wasserversorgung - gestorben. Ohne Flüssigkeitszufuhr kann ein gut ernährter Mensch nur wenige Tage überleben - Erwachsene höchstens eine Woche, Kinder maximal zwei bis drei Tage.
Ärzte Zeitung, 05.04.2005
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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