21.09.2010, 18:56
Hallo zusammen,
auf der Suche nach Angehörigen mit ähnlichen Erfahrungen bin ich über dieses Forum gestolpert und hoffe, jemand hat einen guten Rat für mein Problem. Sorry, falls das Thema schon diskutiert worden ist, ich hab leider im Moment nicht die Geduld, sämtliche Foren von vorne bis hinten durch zu lesen.
Also, mein Vater, 67, hatte Mitte Mai einen starken Herzinfarkt (Hinterwand). Nach zwar schnell beginnenden, aber länger dauernden Wiederbelebungsmaßnahmen (er hat wohl gerade so überhaupt überlebt) wurde er in ein künstliches Koma versetzt und lag 2,5 Wochen auf der Intensivstation. Es wurde ein schwerer Hirnschaden diagnostiziert.
Anschließend, nachdem der Körper soweit stabilisiert war, kam er in eine Frührehaklinik. Aus dem künstlichen Koma war inzwischen ein Wachkoma geworden. In der Frühreha wurde er von der Beatmung entwöhnt und bekam regelmäßig Krankengymnastik sowie Ergotherapie- und Logopädieanwendungen. Er wurde täglich in den Rollstuhl gesetzt und von meiner Mutter und mir durch den Flur gefahren. Nach 4,5 Wochen, also Mitte Juli, wurde er entlassen, da weiterhin nur sehr geringe Hirnströme im Großhirn messbar waren.
Er liegt nun in einem Pflegeheim, und das leider wörtlich - er liegt nur. Sein Hausarzt verweigert die Verordnung von Mobilisierungsmaßnahmen mit der Begründung, sie würden nichts bringen, dafür habe mein Vater zu wenig, respektive gar keine Hirnaktivität im Großhirn. Dagegen wurden die Therapien, die er in der Frühreha bekommen hatten, im Entlassungsbericht zur Weiterführung empfohlen.
Nun überlege ich, ob ich den Hausarzt (bei dem mein Vater seit über 20 Jahre lang Patient ist) wechseln soll, oder ob ich mich direkt an einen Neurologen wenden soll/kann, falls ich einen finde, der Heimbesuche macht.
Weiß jemand, ob ein Neurologe überhaupt tätig werden darf ohne Überweisung des Hausarztes? Lässt jemand hier im Forum seine(n) Angehörige(n) von einem Neurologen betreuen?
Und hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? In sämtlichen Berichten, über die ich im Forum gestolpert bin, scheinen Mobilitätstherapien völlig selbstverständlich zu sein!?
Mein Vater hat im Übrigen eine Patientenverfügung, allerdings konnte mir keiner der Ärzte bisher sagen, in wieweit das sich mit Therapieanwendungen in die Quere kommt!?
Sorry für den Roman und danke schonmal für hoffentlich ein paar Antworten!
Lieben Gruß,
Daniel
auf der Suche nach Angehörigen mit ähnlichen Erfahrungen bin ich über dieses Forum gestolpert und hoffe, jemand hat einen guten Rat für mein Problem. Sorry, falls das Thema schon diskutiert worden ist, ich hab leider im Moment nicht die Geduld, sämtliche Foren von vorne bis hinten durch zu lesen.
Also, mein Vater, 67, hatte Mitte Mai einen starken Herzinfarkt (Hinterwand). Nach zwar schnell beginnenden, aber länger dauernden Wiederbelebungsmaßnahmen (er hat wohl gerade so überhaupt überlebt) wurde er in ein künstliches Koma versetzt und lag 2,5 Wochen auf der Intensivstation. Es wurde ein schwerer Hirnschaden diagnostiziert.
Anschließend, nachdem der Körper soweit stabilisiert war, kam er in eine Frührehaklinik. Aus dem künstlichen Koma war inzwischen ein Wachkoma geworden. In der Frühreha wurde er von der Beatmung entwöhnt und bekam regelmäßig Krankengymnastik sowie Ergotherapie- und Logopädieanwendungen. Er wurde täglich in den Rollstuhl gesetzt und von meiner Mutter und mir durch den Flur gefahren. Nach 4,5 Wochen, also Mitte Juli, wurde er entlassen, da weiterhin nur sehr geringe Hirnströme im Großhirn messbar waren.
Er liegt nun in einem Pflegeheim, und das leider wörtlich - er liegt nur. Sein Hausarzt verweigert die Verordnung von Mobilisierungsmaßnahmen mit der Begründung, sie würden nichts bringen, dafür habe mein Vater zu wenig, respektive gar keine Hirnaktivität im Großhirn. Dagegen wurden die Therapien, die er in der Frühreha bekommen hatten, im Entlassungsbericht zur Weiterführung empfohlen.
Nun überlege ich, ob ich den Hausarzt (bei dem mein Vater seit über 20 Jahre lang Patient ist) wechseln soll, oder ob ich mich direkt an einen Neurologen wenden soll/kann, falls ich einen finde, der Heimbesuche macht.
Weiß jemand, ob ein Neurologe überhaupt tätig werden darf ohne Überweisung des Hausarztes? Lässt jemand hier im Forum seine(n) Angehörige(n) von einem Neurologen betreuen?
Und hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? In sämtlichen Berichten, über die ich im Forum gestolpert bin, scheinen Mobilitätstherapien völlig selbstverständlich zu sein!?
Mein Vater hat im Übrigen eine Patientenverfügung, allerdings konnte mir keiner der Ärzte bisher sagen, in wieweit das sich mit Therapieanwendungen in die Quere kommt!?
Sorry für den Roman und danke schonmal für hoffentlich ein paar Antworten!
Lieben Gruß,
Daniel