Gehirnblutung bei meinem Papa
#21
Hallo Quietschie,

kämpft gegen die Spastik an... wenn ich das vor Monaten gewußt hätte.

Ich habe nun beschlossen die nächsten vier Wochen fast konstant bei meinem Mann zu sein. Die Zeit des Redens ist vorbei.

Meine Priorität liegt nun beim massieren. Ich massier ihn wos nur geht und was ich eben erwischen kann (wegen der verschiedenen Lagerungen kommt man ja net immer überall hin).

Am Samstag hab ich ihm drei Stunden den Rücken massiert. Wow die spitzen Schultern sind nach einer Stunde verschwunden.

Dann Sonntag den Nacken (der ist mittlerweile total steif geworden).

Arme Beine sowieso und Hände, etc..

Er hat in drei Tagen DEUTLICHE Fortschritte gemacht. Die Arme funktionieren besser, der Kopf bewegt sich wieder und er selbst ist wesentlich entspannter.

Ich werde nur noch massieren das kann ich Euch sagen.. Big Grin

Drei Therapien am Tag a 45 Minuten reichen einfach nicht aus, um einen Körper wieder fit zu bekommen. Der Körper verkümmert.

Wenn ich das alles gewußt hätte und wenn ich gewußt hätte das bereits nach einem Tag soviel Verbesserung eintreten würde, dann hätte ich mir die letzten Monate weniger den Mund fusselig geredet sondern mehr Hand angelegt.

Also als Tipp eben... alles was ihr in die Finger bekommt bewegen und massieren.

Am Ende kommen einem die Ärzte nur noch mit Botox und dann wenns eben zu spät ist.

Meiner hat Botox für die Brustmuskeln bekommen weil die verhärtet sind, damit er die Arme wieder bewegen kann.

Naja..ich will nun gar nicht dran denken, ob die künstliche Musellähmung des Briustmuskels nun dafür verantwortlich ist, dass mein Mann generell nicht in der Lage ist den Brustkorb richtig zu heben um ein gutes Atemvolumen zusammenzubringen.

Man wird auf jeden Fall jeden Tag ein wenig schlauer... und ich bleib nun erst mal beim massieren und aktivieren..und quasseln tu ich dann soweiso nebenher. Knuddeln
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#22
Hallo Elke!

Heute war ich wieder bei meinem Papa, er hat heute seinen 50. Geb.
Wir durften aber keine Geschenke mit reinnehmen, weil er Bakterien in der Nase und an der Magensonde hat, d.h. es muss alles steril sein, auch unsere Kleidung, also Schutzkleidung, Haarnetz, Mundschutz usw.
In diesem Wetter natürlich die reinste Sauna.

Also heute habe ich mal keine einzige Spastik in seinen Händen sehen können. Wenn er es macht, dann nur in den Händen. Das heißt, ich werde jetzt anfangen, seine Hände zu massieren. Danke für den Hinweis Elke Smile

Ich hoffe sehr für dich und für deinen Mann, dass alles wieder gut wird. Auch mit dem Heben des Brustkorbes und somit mit dem Atemvolumen. Zusammen schafft ihr das bestimmt Smile Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass alles zu meistern Smile

Ich bin mittlerweile sowas von optimistisch geworden, dass einfach alles wieder gut wird Smile Heute hat er mir mit der Hand gewunken, als ich beim Nach-Hause-gehen von der Tür aus nochmal kurz "Tschüss Papa" gerufen habe. Das war ein richtig schöner Abschluss für den Besuchstag Smile Ich wünsche dir auch viele solcher schönen Momente mit deinem Mann Smile

Alles Gute für dich!

Liebe Grüße
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#23
Hallo Quietschie,

Dein Paps wird den MRSA Keim haben. Seid bitte obergenau mit der Hyghiene...auch den anderen Patienten gegenüber. Immer Hände desinfizieren wenn man rein ins Zimmer geht sowie auch wenn man raus geht - raus um die anderen zu schützen.

Der Mistekeim ist Antibiotikaresistent und man wird den nur schwer los.

Ich habe meinen Mann bisher um das Ding rumgebracht..Gottseidank.

Bei uns wäre er noch sehr gefährlich da mein Mann noch offene Stellen hat. Ansonsten ist mit dem Teil auch nicht zu spassen.

Ich habe bei uns im KH beobachtet wie MRSA Angehörige andere "nicht MRSA Patienten" angefaßt haben ohne sich vorher zu desinfizieren. Auch im Garten treiben die ein munteres Übertragungsspiel und auf den Fluren.

Das Problem ist, dass der Keim allein durch Händeschütteln übertragbar ist. Also wenn ein MRSA'ler was anfasst und der nächste dranpackt dann isses schon passiert.

Auch die Schutzkleidung ist wichtig, da die Mistekeime sich überall druffsetzen können und sogar im Staub über 6 Monate überleben können...ich glaub nur springen können die Viecher nicht.

Wie auch immer.. nehmt die Hyghiene Massnahmen bitte ernst und wenn er das Teil dann mal los ist, vergesst nicht Euch konstant die Hände zu desinfizieren.

Das Problem ist nämlich unter amderem das man kaum von einer anderen Klinik angenommen wird, wenn man den Keim hat und auch Krankentransporte gerne auf die lange Bank geschoben werden,, das alles eben gleich mit dem Keim verseucht wird und großen Desinfektionsaufwand verursacht.

Kannst im Internet mal unter MRSA nachlesen und das Teil ist eben nicht zu unterschätzen.

Massier Deinem Paps auch die Schultern und den Hals... die Schultern werden durch die Liegezeiten sehr schnell spitz und auch dadurch das die Arme eben eine andere Schwerkraft ausüben..also die hängen ja meistens schlaff nach unten und ziehen somit die Schultern runter.

Für mich und meinen Mann wird sicher nicht mehr alles gut. Sein Krankheutsbild umfasst mittlerweile 16 DIN A4 Seiten. Aber ich lerne momentan einen anderen Mann kennen und genieße mit ihm die Zeit die uns geschenkt wird oder wurde. Unser Leben wird anders werden, aber das heißt nicht das es schlechter wird..eben nur anders.

Jaaaa ich hätte gerne die Zauberkugel wo man in die Zukunft schauen kann... ich würd se auf jeden Fall sofort kaufen, damit diese elende Ungewissheit aufhört.
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#24
Hallo Elke!

Also bei meinem Papa ist es zumindest mit Antibiotika behandelbar. Er kriegst momentan jeden Tag Antibiotika und eine spezielle Nasensalbe. Aber Hände desinfizieren und Schutzkleidung machen wir immer ganz genau. Also Hände desinfizieren auch schon vor dem blöden Keimzeug. Ja, es sind schon ganz genaue Hygienemaßnahmen getroffen, damit der Keim nicht nach draußen getragen wird. Die Pfleger und so müssen sich auch in so nem Vorraum vor seinem Zimmer immer umziehen und wir dürfen mit der Schutzkleidung auch nicht nach draussen sondern müssen alles innen im Zimmer ausziehen. Die Ärzte vermuten, das es bei der Magensonden-OP passiert ist. Dementsprechend nervös ist die Ärztin, die ihn operiert hat, geworden und hat vor meinem Papa voll rumgeschrien und meine Oma und Papas Freundin blöd anzumachen. Richtig "toll". Ich war leider nicht dabei, sonst hätte ich sie gebeten, doch bitte vor die Tür zu gehen. Naja....
Ok, das mit dem Massieren werd ich gleich das nächste Mal beherzigen Wink

Ich find es echt bewundernswert, wie du mit der Sache umgehst. Ich weiß nicht, ob ich das schon so könnte. Aber ich finds toll Smile
Ja, so eine Zauberkugel wäre manchmal nicht so schlecht, aber manchmal will ichs vielleicht gar nicht wissen und freu mich dann umso mehr über unvorhergesehene Fortschritte Wink

Liebe Grüße
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#25
Hallo Ihr Lieben,

ich war aufgrund meiner privaten Situation schon länger nicht mehr hier. Heute habe ich eure Beiträge mit Interesse verfolgt.

Kurz zu mir, mein Mann kam vor zwei Jahren aufgrund eines Herzstillstandes ins Wachkoma und erlitt einen schweren hypoxischen Hirnschaden.

Mein Vater fiel am 01.01.2007 aufgrundeiner Hirnblutung ebenfalls ins Wachkoma. Und auch er hat einen hypoxischen Hirnschaden.

Mein Bruder hat aufgrundeiner frühkindlichen Meningitis ebenfalls einen hypoxischen Hirnschaden.

Mein Mann war in der Frühreha ebenfalls MRSA-infiziert und der Keim war trotz Antibiose, Vermummung und aller Desinfektionsmaßnahmen nicht in den Griff zu bekommen. Aber, das hatte sicher auch etwas mit den Zuständen in der Klinik zu tun.

Wir haben das erst in der Pflelge zuhause geschafft. Mit Propolis, kolloidalem Silber und natürlichen Lebensumständen.

Liebe Elke. Ich bewundere Deinen Umgang und die Einstellung zu der veränderten Lebenssituation.
Ich denke da sehr ähnlich.

Ich bin froh, Frank bei mir zu haben. Trotz aller Wiedrigkeiten.

So eine Zauberkugel hätte ich aber auch gerne.

Liebe Grüße

Rita
Du bist was Du denkst und was Du denkst strahlst Du aus. Und was Du ausstrahlst ziehst Du immer unweigerlich an.
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#26
Liebe Rita,

ich denke wenn ich Dein Schicksal so lese kann man wirklich das Wort unfair benutzen.

Das ist einfach nicht fair...ich finde es absolut nicht fair wenn ein Mensch gleich drei solche Schicksale erleiden muss. Das würde bei mir das Maß der Dinge sprengen.

Rita Du gehörst bewundert. Das Du noch die Kraft findest hier was zu schreiben.

Ich denke immer wieder daran wie klein das Ding in unserem Kopf ist und was für einen Ärger es verursachen kann und das man früher darüber nie nachgedacht hat welches Gut wir auf unserem Hals tragen.

Ich finde es klasse das Du Deinen Mann nachhause genommen hast (soweit ich das aus den Zeilen rauslesen kann). Meiner kommt später auch heim, dass is mal sonnenklar... und es is mir vollkommen jucke was andere dazu sagen (Bekannte, Verwandte) .... er wird heimkommen, denn nur zuhause ist zuhause.

Wenn mein Mann sich gesundheitlich stabilisieren sollte und "nur" der Hirnschaden übrigbleibt und "nur" die Lähmung, dann habe ich in Planung in 5-7 Jahren mit ihm auszuwandern.

Hier werde ich auf jeden Fall nicht bleiben. Eine Zukunft hier kann ich mir nicht vorstellen.

Ich geh mit ihm dann später nach Paraguay.. confused

Ja wie blöd werdet ihr denken... aber Fakt ist, dass man dort ne Villa für 200,-- Euro bekommt und eine Angestellte für 60,--. Deutsche gehen mittlerweilee genügend rüber und behindertengerechte Häuser kann man sich für einen Appel und ein Ei bauen lassen. Klima ist spitze und Natur genügend vorhanden.

Das wäre meine Alternative zu einer Erdgeschosswohnung und einem Ausblick auf einen Hof und den Nichtbesuchen von Bekannten und Verwandten.

Allerdings muss die medizinische Versorgung dort noch besser werden, deshalb plan ich mal erst für in 5-7 Jahren.
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#27
PS:

Mein Mann wurde letzte Woche entblockt. Er sagte deutlich seinen Namen und meinen. Dann hat ihn die Therapeutin aufgefordert mir noch was zu sagen : Also sie können ihr Frau nun noch was sagen...

confused confused Und was sagt mein Göttergatte confused confused : "Ja was soll ich denn sagen ? Big Grin

Auf jeden Fall ist sein Sprachzentrum nicht hinne, dass wissen wir jetzt.

Wenn nun noch die blöde Lähmung aufhört, der Rumpf ist momentan das Wichtigste, dann würde die Atmung auch klappen.

Wenn die Lähmung nicht verschwindet, dann werde ich wohl selten was von ihm hören dürfen. Ohne stabile Atmung keine Sprechkanüle.

Auf jeden Fall waren seine ersten Worte ...typisch Mann. Big Grin
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#28
Hallo Elke!

Es ist doch wirklich toll, wenn dein Mann schon Worte rausgebracht hat, und auch sinnvolle Wink Ist doch schon wieder ein Schritt vorwärts Smile

Wir haben grad ein großes Problem. Meinem Papa sind jetzt noch 4 Wochen Reha genehmigt, und wenn er in den 4 Wochen keine Fortschritte macht, dann wird die Reha danach wahrscheinlich nicht mehr genehmigt und dann müssen wir schauen, wo er hinkommt Sad
Ich weíß nicht, ob es klappt, dass jemand ihn nach Hause nimmt, weil in dem Zustand, wo er jetzt noch ist, braucht er 24-Std.-Pflege, und von uns kann sich niemand leisten, arbeiten aufzuhören. Ist gerade so eine blöde Situation Sad Ich hoffe, jetzt wo er wieder gesund ist, dass er wieder Fortschritte in der Therapie macht, wie er sie vor dem Keim und so auch gemacht hat. Den Keim haben wir jetzt nämlich fast im Griff Smile

Alles Gute weiterhin für dich Elke, und auch für die Rita Smile

Liebe Grüße
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#29
Quietschie mobiliesier irgendwas an Deinem Paps, damit die vier Wochen Frist neu gestzt werden muss. Nehm eine Videokamera mit.

Viele Patienten machen Dinge nur bei Ihren Angehörigen und die Ärzte glauben das einem nicht. Also auf Kamera aufnehmen, wenn er was machen sollte, was er bei den Ärzten eben net macht.

Und wegen dem Keim... also da würd ich dann mal bei der Krankenkasse nachfragen. Wenn der Keim seine Fortschritte behindert hat und er sich den Keim in der Reha eingefangen hat, dann würd ich die Keimzeit mal gleich von der Frist abziehen lassen, bezw. der Krankenkasse das mal definitiv erklären, dass es so ja wohl nicht geht.

Die Freundin Deines Paps soll sich krankschreiben lassen, oder was auch immer... und wenns geht täglich bei ihm sein. Ich dachte auch immer vier Tage genügen wenn ich da bin. Ist nicht so... mein Mann macht mehr Fortschritte seit dem ich täglich da bin.

Wie auch immer...setzt alles ein was ihr einsetzen könnt, denn letztendlich werdet ihr ihn betreuen müssen in welche Form auch immer und niemand auf den ihr in der Zeit Rücksicht genommen habt wird Euch am Ende Eure Hilfe bei der Pflege anbieten.

Ich setzte meine Priorität auf meinen Mann und die Welt drumrum muss sich nun mal eben ein wenig gedulden egal was andere darüber denken, oder dazu meinen... es ist mir vollkommen egal.

Wichtig ist mir nur, dass ich meinem Mann einen langen Therapieweg ermögliche, denn ich werde ihn am Ende zuhause haben und sonst niemand. Wir sind immer an sechswochen Fristen gebunden... und ich sag Dir eins... die nächste Frist werden wir auch schaffen. Knuddeln
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#30
Liebe Elke!

Also die Ärzte haben uns gesagt, das die Fortschritte damit entschieden werden, was in der Therapie für Fortschritte macht. Und da wegen dem Keim die Therapie bisschen zurückgesetzt wurde, ist Papa wieder etwas zurückgegangen Sad Er hebt z.B. seinen Kopf nicht mehr selbst, wenn er im Rollstuhl sitzt, lässt ihn einfach nach vorn hängen Sad

Meinst du, ich soll einfach jetzt im vornherein schon mal bei der AOK anrufen und allgemein fragen oder speziell auf meinen Papa beziehen? Oder erst dann, falls es nicht mehr genehmigt wird?! Was meinst du, was am besten ist?
Heute haben wir das Ergebnis bekommen, dass der Keim an der Magensonde nicht mehr ist, aber noch in der Nase. Das heißt, es zieht sich jetzt nochmal 5-6 Tage hin. Also wieder wenig Therapie und dann ist schon wieder eine Woche vorbei. Also, was meinst du, was am besten ist, nun zu unternehmen? Ich muss doch irgendwas machen können, das mein Papa nicht in 4 Wochen in diesem Zustand entlassen wird Sad

Seine Freundin hat sich die erste Zeit krank schreiben lassen. Hat aber leider einen nicht so tollen Chef. Aber sie arbeitet nicht ganztags. Das heißt, sie ist fast jeden Tag da, trotz Arbeit. Sie hat sich jetzt dazu entschieden, ihn zu pflegen wenn er entlassen wird, egal wann eben und dann zum arbeiten aufzuhören, damit sie 24 Std. für ihn da sein kann. Find ich ehrlich gesagt toll von ihr, dass sie das für ihn macht und hat natürlich auch meine volle Unterstützung. Aber ich denke, die Therapie, die er dann zu Hause kriegt, ist sicherlich nicht so fördernd, wie die in der Reha jetzt oder?

Liebe Grüße
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