29.08.2005, 18:14
Spiegel Online 26.08.05
Medizinische Studie:
Homöopathie beruht auf Einbildung
Eine medizinische Studie lässt kein gutes Haar an der Homöopathie. Die Präparate seinen nicht besser als Scheinmedikamente ohne jeden Wirkstoff, erklärt ein schweizer Forscherteam. Ärzte sollten ihren Patienen jetzt offen sagen, dass die Homöopathie ein Irrweg ist.
London- Das Urteil der Mediziner fällt vernichtend aus. Die Zeit für immer neue Studien sei jetzt vorbei. Ärzte müssten ihren Patienten jetzt offen sagen, dass die Homöopathie wirkungslos sei, heisst es in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes "The Lancet".
(Meine Anmerkung, "The Lancet" gilt als das renomierteste weltweit, mehr als 150 Jahre alt)
Bei der Homöopathie werden Pflanzen und Mineralien-Extrakte eingesetzt. Die Verdünnung ist zuweilen so stark,dass sich rechnerisch kein Wirkstoff-Molekül mehr in dem Präperat befindet. Deshalb haben Mediziner die alternative Heilmethode von jeher kritisch beäugt oder schlicht als Scharlatanerie bezeichnet.
Ein Team von Matthias Egger von der Universität Bern hat jetzt 110 Homöopathie-mit 110 Schulmedizin-Studien verglichen. Die Forscher verglichen den jeweiligen Wirkstoff mit einem Placebo, einem Scheinmedikament ohne Wirkstoff.Zudem vergaben sie allen Studien eine Note,in die Teilnehmerzahl und Qualität der Studie einflossen.
Das Ergebniss: In "kleineren,weniger guten" Studien zeigten sowohl Homöopathie als auch Schulmedizin eher eine Tendenz zur Wirksamkeit. In "grossen, besseren" Studien erwiesen sich nur noch die Schulmedizinpräperate als hilfreich, schrieben Egger und seine Kollegen in "The Lancet".
Es gab demnach keine Hinweise mehr darauf, das die Homöopathie besser war als das wirkstofffreie Scheinmedikament. Oder anders ausgedrückt: Die Wirkung der homöopathischen Präparate basierte, sofern vorhanden, auf Einbildung.
Das bedeutet freilich nicht, dass sie in jedem Fall wirkungslos sind. Denn Scheinmedikamente können im Hirn die Ausschüttung von körpereigenen Schmerzmitteln anregen (Link im Orginal) oder die Hirnaktivität zur Vermeidung unangenehmer Gefühle steigern. Placebos sind unter Schulmedizinern zwar offiziell ein Tabu, werden aber, wie Studien bereits zeigten (Link im Orginal), im medizinischen Alltag verbreitet eingesetzt.
Ein Komentator des "Lancet" fand deutliche Worte: Missstände in der konventionellen Medizin führten bei den Patienten zu einem Verlangen nach alternativen Therapien. Diese Einstellung sei "eine größere Gefährdung für das Wohlergehen des patienten als fehlgeleitete Argumente über den angeblichen Nutzen absurder Verdünnerei". Ärzte sollten gegeüber sich selbst und ihren Patienten ehrlich sein - sowohl über den fehlenden Nutzen der Homöopathie als auch über die Fehler der Schulmedizin.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...86,00.html
Tja, liebe Bettina, wie ich immer schon sagte. Aber lass Dir Deine Spielwiese nicht nehmen. Placebos sind ja auch hilfreich, siehe obiger Text und gesammelte Lebenserfahrung.
Grüsse,
Nikola Maria
Medizinische Studie:
Homöopathie beruht auf Einbildung
Eine medizinische Studie lässt kein gutes Haar an der Homöopathie. Die Präparate seinen nicht besser als Scheinmedikamente ohne jeden Wirkstoff, erklärt ein schweizer Forscherteam. Ärzte sollten ihren Patienen jetzt offen sagen, dass die Homöopathie ein Irrweg ist.
London- Das Urteil der Mediziner fällt vernichtend aus. Die Zeit für immer neue Studien sei jetzt vorbei. Ärzte müssten ihren Patienten jetzt offen sagen, dass die Homöopathie wirkungslos sei, heisst es in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes "The Lancet".
(Meine Anmerkung, "The Lancet" gilt als das renomierteste weltweit, mehr als 150 Jahre alt)
Bei der Homöopathie werden Pflanzen und Mineralien-Extrakte eingesetzt. Die Verdünnung ist zuweilen so stark,dass sich rechnerisch kein Wirkstoff-Molekül mehr in dem Präperat befindet. Deshalb haben Mediziner die alternative Heilmethode von jeher kritisch beäugt oder schlicht als Scharlatanerie bezeichnet.
Ein Team von Matthias Egger von der Universität Bern hat jetzt 110 Homöopathie-mit 110 Schulmedizin-Studien verglichen. Die Forscher verglichen den jeweiligen Wirkstoff mit einem Placebo, einem Scheinmedikament ohne Wirkstoff.Zudem vergaben sie allen Studien eine Note,in die Teilnehmerzahl und Qualität der Studie einflossen.
Das Ergebniss: In "kleineren,weniger guten" Studien zeigten sowohl Homöopathie als auch Schulmedizin eher eine Tendenz zur Wirksamkeit. In "grossen, besseren" Studien erwiesen sich nur noch die Schulmedizinpräperate als hilfreich, schrieben Egger und seine Kollegen in "The Lancet".
Es gab demnach keine Hinweise mehr darauf, das die Homöopathie besser war als das wirkstofffreie Scheinmedikament. Oder anders ausgedrückt: Die Wirkung der homöopathischen Präparate basierte, sofern vorhanden, auf Einbildung.
Das bedeutet freilich nicht, dass sie in jedem Fall wirkungslos sind. Denn Scheinmedikamente können im Hirn die Ausschüttung von körpereigenen Schmerzmitteln anregen (Link im Orginal) oder die Hirnaktivität zur Vermeidung unangenehmer Gefühle steigern. Placebos sind unter Schulmedizinern zwar offiziell ein Tabu, werden aber, wie Studien bereits zeigten (Link im Orginal), im medizinischen Alltag verbreitet eingesetzt.
Ein Komentator des "Lancet" fand deutliche Worte: Missstände in der konventionellen Medizin führten bei den Patienten zu einem Verlangen nach alternativen Therapien. Diese Einstellung sei "eine größere Gefährdung für das Wohlergehen des patienten als fehlgeleitete Argumente über den angeblichen Nutzen absurder Verdünnerei". Ärzte sollten gegeüber sich selbst und ihren Patienten ehrlich sein - sowohl über den fehlenden Nutzen der Homöopathie als auch über die Fehler der Schulmedizin.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...86,00.html
Tja, liebe Bettina, wie ich immer schon sagte. Aber lass Dir Deine Spielwiese nicht nehmen. Placebos sind ja auch hilfreich, siehe obiger Text und gesammelte Lebenserfahrung.
Grüsse,
Nikola Maria
http://www.huahinelife.de
Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)