Recht zu sterben ?
#1
Hallo, hier ist Gudrun,
in mehreren Beiträgen habe ich gelesen, dass der Angehörige gestorben ist, aber die Ärzte ihn zurück holten. Ich habe mir schon so oft Gedanken darüber gemacht. Auch Holger wollte am zweiten Tag nach seinem Unfall sterben, doch die Ärzte ließen ihn nicht gehen. Ich wußte genau, dass Holger so nie leben wollte. Eine Woche vor dem Unfall besuchte er seine Großeltern, die alle krank waren. Seine eine Oma lag schon sieben Jahre, nach mehreren Schlaganfällen, in einem Pflegeheim. Er hat mir gesagt, dass er dann lieber sterben würde.Warum akzeptieren die Ärzte nicht die Wünsche ihrer Patienten? Manchmal macht mich das richtig fertig.Ist es erstrebenswert, so zu leben?Warum hat der Mensch nicht das Recht, Tieren gewährt man das doch auch. Sagt, sie sollen sich nicht quälen.Aber der Mensch muss es? Jetzt gebn wir aber nicht den Kampf und die Hoffnung auf.Gruß Gudrun
gbrungs
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#2
Hallo
die wissenschaft macht vieles möglich,ob es segen oder fluch für die menschen ist stellt sich oft erst später heraus,wie bei vielen ins LEBEN zurückgeholte,wenn die wissenschaft am ende ist ,ist es eben schicksal und die ärzte stehlen sich aus der verantwortung die entscheidung überlassen sie dann den angehörigen
manchmal geschen ja auch wunder aber kaum in einer vom gesundheits wesen bezahlten einrichtung ,dort erhalten sie oftmals nicht die minimalpflege,
buchemfehlung---abgezockt und totgepflegt--
alt und abgeschoben
diese zustände gibt es nicht nur pflegeheimen sondern auch in kliniken
betroffene angehörige
akinom
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#3
@ Akinom,

zu deiner Buchempfehlung, ich habe sehr positive Rezensionen dazu gelesen. In der etablierten Spiegel-Bestsellerliste steht das Buch seit Wochen in den obersten Rängen, momentan auf Platz 3.
Kostet 16,95 Euro Autor: Markus Breitscheidel Titel: Abgezockt und totgepflegt Verlag: Econ
(Allerdings nichts für unkritische Ärzte-Fans, die kommen dort nicht gut weg.)
Ich lese gerade das Buch eines ebenfalls renomierten Autors, Kurt G. Blüchel, kürzlich preisgekrönt, Titel: Heilen verboten, töten erlaubt / Die organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen. Verlag: C.Bertelsmann
Absolut kein Spinner oder "Hassprediger", aber er macht eben auf Punkte aufmerksam, die viele gerne ausblenden.

Beschreibung:
bis auf den heutigen Rag ist uns die Medizin die Erfüllung ihrer hochfliegenden Visionen und Versprechungen weitgehend schuldig geblieben. Die Medizinerkaste verspricht unentwegt Siege über Krebs und Herzinfarkt, Aids und Alzheimer. Sie spielt Herrgott und will den Menschen mit ihren gentechnischen Biostrategien ein zweites Mal erschaffen - und hat oft nur unser Geld und ihr Bankkonto im Blick.
Die Moderne Medizin bedroht uns nicht nur durch ihre Fehlleistungen, sonden auch durch ihre vermeintlichen Erfolge: Sie kann nicht zu wenig, sondern zu viel ( Anmerkung von mir: Intensivmed. -> Wachkoma ?)
Verschwiegen wird die hohe Zahl an Fehldiagnosen: bis zu 80% bei den niedergelassenen Ärzten, bis zu 40% in den Kliniken. Verschwiegen werden die gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen und Spätfolgen von Medikamenten (55000 Todesfälle pro Jahr allein in Deutschland), von überflüssigen Bestrahlungen und Operationen (vier von acht Millionen Operationen haben rein ökonomische anstatt therapeutische Gründe.

Und was der Fakten noch so sind. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele, solange es bei Ihnen selbst gut geht, nicht hinschauen wollen. Es ist einfach bequemer.

@ Gudrun,

ob es, wie du schreibst, erstrebenswert ist, so zu leben wie Holger oder Valentin, mein Sohn, ist unendlich schwierig zu beantworten. Ich habe die Antwort noch nicht gefunden. Valentin bekommt von mir meine ganze Zeit und Liebe, mehr kann ich nicht für ihn tun. Es ist schwer zu akzeptieren, jedenfalls für mich, und ich hadere auch nach sieben Jahren noch so maches Mal.

Grüsse Nikola Maria
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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#4
Hallo,

auch bei dieser Frage ist, meiner Meinung nach, das System selbst schuld. Entscheidend für die höhe der Honoration der Einsatzwagen und nachfolgender Umsätze ist, daß der Patient lebend eingeliefert wird. Dies wird dann auch positiv in der Statistik vermerkt.

Mir dreht sich immer der Magen um, wenn ich lese : Ertrunkener erfolgreich gerettet, ..erfolgreich aus Flammen geborgen.., ..erfolgreich aus den Trümmern seines Autos geborgen.... ! Ich hab mir einmal erlaubt den DLRG anzuschreiben und zu fragen, was sie unter erfolgreich verstehen. Oh Mann, die waren vielleicht sauer.

Meiner Meinung nach müßte man das Wort Erfolg neu deffinieren. Ebenso müßten die Honorationen an den tatsächlichen Erfolg - also an das weitere "Leben" des Patienten geknüpft sein. Dies könnte ein entscheidendes Umdenken bewirken. RTW und ITS müßten massiv in produzierte Folgekosten mit einbezogen werden. Fehler müßten aufgedeckt und gerichtlich verfolgt werden.

Aber :
Wie Monika ja so schön sagte : Die Ärzte können sich prima aus der Verantwortung stehlen.

@Gudrun : Niemand kann vorher wissen, wie er mal leben wird/muß und ob er dies dann tatsächlich will/oder nicht. Der Lebenswille eines Menschen ist gigantisch und viele leben unter Bedingungen, die für andere absolut nicht vorstellbar wären. Ich persönlich glaube, wenn ein Mensch wirklich überhaupt nicht mehr leben will, daß er dann auch sterben kann - und keine selbsternannte Gottheit dieser Erde kann ihn dann zurück holen.

Liebe Grüße
Bettina
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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#5
Hallo Nikola Maria,
ich denke auch, dass der hohe Entwicklungsstand der Medizin nicht immer zum Vorteil für die Patienten ist.Oft erscheint es, als wollten die Ärzte sich etwas beweisen, würden experimentieren...
Unsere Gefühle werden sicher immer wieder schwanken, manchmal könnte ich nur heulen.
Was ist mit deinem Sohn passiert? Pflegst du ihn allein?Wie geht es ihm?Hast du Unterstützung von der Familie?
Liebe Grüße Gudrun
gbrungs
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#6
Hallo
ich stelle fest das nicht nur ich unzufrieden mit dem (gesundheitswesen)bin,der umgang mit patienten und deren angehörigen ist oftmals nicht gerade gut. ich habe heute vom schlichtungsverfahren die stellungsnahme von der reha zur kenntnis bekommen.
zitate 1.in dem schreiben der ehefrau vom 8.4.05 werden leider diffus vorwürfe bezüglich mangelnder bzw.unterlassener ärztlicher und pflegerischer versorgung gemacht.
2.mit der ehefrau,die initial erhebliche-nachvollziehbare-krankheitsverarbeitungsprobleme hatte,wurden während der gesamten behandlungszeit in unserer einrichtung mehrfach längere gespräche bezüglich der prognose dieser erkrankung geführt.
ich finde es (gut)das mir endlich jemand sagt,das ich "blind ,taub und irre bin".bekannte und verwante haben mir im voraus gesagt, es wird nichts dabei rauskommen(eine krähe hackt der anderen kein auge aus. warum, werden 70% schwerstpflegebedürftige zu hause gepflegt?
warum gibt es selbsthilfegruppen und foren? nur wenn viele die mißstände wissen und dagegen kämpfen kann sich was ändern
alles gute wünscht monika
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#7
hallo ursel
stelle fest,du informierst dich auch überall
das buch abgezockt und totgepflegt sowie alt und abgeschoben habe ich schon gelesen,haben alles bestätigt,was ich schon wußte,es ist gut,das es jetzt an die öffentlichkeit kommt und hoffentlich kämpfen viele mit(gegen die zustände jm gesundheitswesen)und hoffentlich
bleibt es kein strohfeuer.
wenn angehörige mehr wissen und mut haben,werden sie bestimmt auch mehr kotrollieren
es ist sehr gut zu wissen,das ich mich nicht allein mit diesem thema befasse.
danke,du bist mir eine große hilfe im kampf für die(hilflosen)
es grüßt
monika
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#8
Ein kurzes Interview im dieswöchigen "Spiegel"
mit dem oben erwähnten Autor Markus Breitscheidel


Spiegel: Ein Jahr haben Sie als Pfleger in verschiedenen deutschen Altenheimen undercover recherchiert - gerade kam Ihr Buch "Abgezockt und totgepflegt" heraus. Wie sieht es aus in den Heimen?

Breitscheidel: Furchbar. Die Patienten werden gewaschen und gefüttert, für mehr bleibt keine Zeit. Ich habe Bewohner gesehen, die auf den Fluren um Hilfe schrien und sich auf den Boden warfen. Aber an Stelle von Aufmerksamkeit bekamen sie eine Dosis Valium. 10 000 Menschen sterben pro Jahr in deutschen Heimen, weil sie nicht ausreichend gepflegt werden.

Spiegel: Wer ist schuld an diesen Verhältnissen?

Breitscheidel: Ein verkrustetes Pflegesystem kombiniert mit skrupellosen Heimleitern, die das System auf Kosten der Patienten und Pfleger ausnutzen. Ein Beispiel ist das Stufenmodell, bei dem die Patienten je nach Pflegebedürftigkeit eingeteilt werden: Je kränker sie sind, desto mehr Geld erhält das Heim; dies führt absurderweise dazu, dass die Heime mit verwahrlosten Bewohnern am meisten verdienen.

Spiegel: Werden die Heime nicht kontrolliert?

Breitscheidel: Viel zu wenig. Ich habe Kontrollen erlebt, die im Voraus angekündigt worden sind. Wir hatten dann eine Woche lang noch weniger Zeit für die Patienten, weil wir die Station putzen und Patientenakten umschreiben mussten.Danach war alles wieder wie zuvor.

Spiegel: Wie haben Sie Ihren eigenen Lebensabend geplant?

Breitscheidel: Ich habe mir mit Freunden ein großes Haus gekauft, in dem wir als Altenwohngemeinschaft mit ambulanten Pflegekräften leben werden, wenn es so weit ist. Das kommt nicht teuerer als ein Platz im Heim.
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#9
Hallo Gudrun,

auf deine etwas hart formulierte Frage am Anfang des Themas antwortet die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries im Spiegel von dieser Woche, 17.10.05, folgendes:

Leben erhalten
Spiegel: Der Hamburger Justizsenator Roger Kusch (CDU) hat sich für die Legalisierung aktiver Sterbehilfe ausgesprochen. So denken auch 73 Prozent der Deutschen (siehe Umfrage, TNS Infratest-Umfrage). Sollte eine bestimmte Art von Töten also doch erlaubt werden?

Zypries: Eine so zugespitzte Diskussion wird es nicht geben. In der kommenden Legislaturperiode werden wir aber erneut eine Debatte über die Patientenverfügungen führen müssen, in denen Menschen regeln könen, welchen medizinischen Behandlungen sie sich unterziehen wollen und welchen nicht.

Spiegel: Ausgerechnet ein Christdemokrat hält die Unterscheidung zwischen passiver Sterbehilfe, also dem Unterlassen einer lebenserhaltenden Behandlung, und der aktiven, dem Verabreichen eines tödlichen Medikamentes, für absurd.

Zypries: Aber mit dieser Auffassung steht Herr Kusch ziemlich isoliert da. Passive Sterbehilfe ist rechtlich erlaubt, aktive nicht. Das sieht auch der BGH so.

Spiegel: Aber soll man auf Dauer einem Todkranken mit starken Schmerzen das Recht verweigern, ein tödliches Medikament zu bekommen?

Zypries: Abgesehen davon, dass eine solche Debatte in Deutschland historisch belastet ist, entspricht sie meins Erachtens auch nicht den Bedürfnissen der Menschen. Die meisten haben vor allem Angst vor großen Schmerzen, aber die muss schon nach geltendem Recht niemand durchleiden. Es gibt ja Schmerztherapien. Dieses Gebiet muss in der Ausbildung der Mediziner eine viel größere Bedeutung bekommen.

Spiegel: Halten Sie die Befürworter der aktiven Sterbehilfe für unmoralisch?

Zypries: Ich will hier keine moralischen Kategorien anlegen. Aber wenn Herr Kusch von Alzheimerkranken redet, die dann getötet werden könnten, halte ich das für inakzeptabel. Es kann nicht sein, dass andere über den Tod eines Menschen entscheiden, der das selbst nicht mehr kann.

Spiegel: Man könnte die aktive Sterbehilfe in Patientenverfügungen regeln.

Zypries: Mit der Pat.verfügung kann man auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichten, aber nicht um aktive Tötung bitten. Zudem müssen wir verhindern, dass ältere Menschen Druck verspüren, sich töten zu lassen, weil sie niemandem zur Last fallen wollen.

Spiegel: Jeder Mediziner weiß, dass in deutschen Krankenhäusern sogar schon illegal aktive Sterbehilfe praktiziert wurde. Müssen jetzt Gesetze verschärft werden, um das zu unterbinden?

Zypries: Nein. Der Wille, Leben zu erhalten steht bei Ärzten an vorderster Stelle. Es geht vielmehr darum, die rechtliche Verbindlichkeit von Pat.verfügungen abzusichern. Dann ist beiden gedient - Arzt und Patient.


****

Die Umfrage stellte folgende Frage: "Sollte die aktive Sterbehilfe in D in bestimmten Fällen, z.B. bei einer tödlichen Krankheit, erlaubt werden?"

Ja: 73%

Nein: 23%

Rest "weiss nicht".

Das Umfrageergebnis halte ich persönlich für sehr traurig.

Grüsse,
Nikola Maria
http://www.huahinelife.de

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#10
Hallo Ursel
es ist schwer diesen misständen beizukommen,denn sie herschen oft auch in kranenhäusern und rehakliniken,ohne beweise(heimliche fotos oder vidioaufnahmen,hat man keine chance),wenn man es mit neurologen zu tun hat,wird man am ende(angehörige)als diffus bezeichnet.ich habe,gesehen und gehört,blieb aber ruhig um meinem mann (schikanen zu ersparen),habe den tag der entlassung herbeigesehnt,war froh,ihn wenigstens am tag,die optimale pflege zu geben.der mensch, ist nichts mehr wert,wenn er dem staat kein geld einbringt.skrupellose verdienen an der hilflosigkeit der (patienten),sie verdienen,so gut um weitere heime zu errichten,weil,durch den fortschritt in der medizin immer mehr menschen hilfsbedüftig werden(allein jährlich 10000 wachkomapatienten)und durch die pflegestufen,ist es noch leichter ans geld zukommen,nur angehörigen wird es schwer gemacht.
es grüßt ganz herzlich
monika
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