11.08.2007, 11:28
Hallo zusammen,
vielleicht kann mir hier jemand helfen.
Ich lebe seit drei Jahren mit einer Frau zusammen, deren Mann seit vier Jahren im Wachkoma liegt. Seine Chancen je wieder wach zu werden sind fast null. Sein Zustand hat sich in den letzten Monaten sehr verschlechtert. Sein Hausartzt sagt, dass es abzusehen ist das er stirbt. Nun zu meinem Problem.
Meine Lebensgefährtin ist seit über 23 Jahren mit ihrem Mann verheitatet. Bis zu seinem "Unfall" ( er brach plötzlich im Garten zusammen und wurde ca. 40 min. reanimiert ) Sie sagt über ihre Ehe das sie glücklich war. Nach diesem Unfall glaubte sie nie wieder in ihrem Leben so viel Glück erfahren sie dürfen.
Nun gab ihr das Schicksal eine zweite Chance. Durch die Organisation eines Klassentreffens kamen wir uns näher und sind seitdem zusammen. Es ist natürlich paradox. Sie als verheiratete, bis dahin glückliche Ehefrau, hat wieder einen Partner mit dem sie genauso wieder glücklich ist. Sie meint ganz oft, dass es sogar noch schöner als vorher ist.
So weit so gut. Wenn da nur nicht immer wieder das schlechte Gewissen durch käme.
Jedesmal wenn wir ein besonders schönes Erlebnis haben, jedesmal wenn etwas schönes ist, kommt so etwas wie Panik in ihr auf. Sie und auch ich merken das erst mal gar nicht. Bis es dann soweit ist ist es meistens schon zu spät. Dann sind wir mitten drin im tiefsten Streit.
Mittlerweile ist es schon fast täglich. Unsere Liebe ist einfach nur wunderschön. Wenn nur das schlechte Gewissen nicht wäre.
Es sei erwähnt, dass ich keine Probleme mit ihrem Mann habe. Sie hat am Anfang versucht alles zu trennen. Das ging auf Dauer nicht. Ich besuche ihn mittlerweile mit regelmäßig. Wir wurden schon Nachts zum Heim gerufen, weil es hieß er überlebt die Nacht nicht mehr. Sie hat nicht verstanden dass es mir nichts aus macht wenn sie an meiner Seite stehend am Bett ihres Mannes weint und um ihn trauert. Vielleicht macht es mir nichts aus, weil ich ihn nie persönlich kennen gelernt habe.
Es gibt soviele Situationen mit denen sie nicht so klar kommt. Da sind Freunde und Nachbarn. Er war ein beliebter Mann. Sie bei jedem Kontakt mit Menschen aus ihrer Vergangenheit Gewissensbisse. Dieser Zwiespalt in ihr ist enorm. Zum einen liegt ihr geliebter Mann im Wachkoma, zum anderen ist sie wieder unheimlich glücklich und verliebt mit einem anderen Mann. Da ist ein riesen großes Chaos in ihr. Sie ist zwar schon seit einiger Zeit damit in Therapeutischer Behandlung. Aber da gibt es ja auch noch mit. Ich habe kein Problem damit das sie um ihren Mann trauert. Er ist für mich vielleicht kein Konkurent mehr. Ich habe nur ein Problem damit dass sie meint mit dieser Trauer,mit diesem Gefühlschaos alleine da zu stehen. Dabei möchte ich ihr so gerne helfen.
Und deshalb bin ich darauf gekommen, meine / unsere Geschichte hier mal öffentlich zu machen. Ich hoffe, vielleicht über diesen Weg Hilfe zu bekommen. Ich freue mich über jede Antwort.
Delphin
vielleicht kann mir hier jemand helfen.
Ich lebe seit drei Jahren mit einer Frau zusammen, deren Mann seit vier Jahren im Wachkoma liegt. Seine Chancen je wieder wach zu werden sind fast null. Sein Zustand hat sich in den letzten Monaten sehr verschlechtert. Sein Hausartzt sagt, dass es abzusehen ist das er stirbt. Nun zu meinem Problem.
Meine Lebensgefährtin ist seit über 23 Jahren mit ihrem Mann verheitatet. Bis zu seinem "Unfall" ( er brach plötzlich im Garten zusammen und wurde ca. 40 min. reanimiert ) Sie sagt über ihre Ehe das sie glücklich war. Nach diesem Unfall glaubte sie nie wieder in ihrem Leben so viel Glück erfahren sie dürfen.
Nun gab ihr das Schicksal eine zweite Chance. Durch die Organisation eines Klassentreffens kamen wir uns näher und sind seitdem zusammen. Es ist natürlich paradox. Sie als verheiratete, bis dahin glückliche Ehefrau, hat wieder einen Partner mit dem sie genauso wieder glücklich ist. Sie meint ganz oft, dass es sogar noch schöner als vorher ist.
So weit so gut. Wenn da nur nicht immer wieder das schlechte Gewissen durch käme.
Jedesmal wenn wir ein besonders schönes Erlebnis haben, jedesmal wenn etwas schönes ist, kommt so etwas wie Panik in ihr auf. Sie und auch ich merken das erst mal gar nicht. Bis es dann soweit ist ist es meistens schon zu spät. Dann sind wir mitten drin im tiefsten Streit.
Mittlerweile ist es schon fast täglich. Unsere Liebe ist einfach nur wunderschön. Wenn nur das schlechte Gewissen nicht wäre.
Es sei erwähnt, dass ich keine Probleme mit ihrem Mann habe. Sie hat am Anfang versucht alles zu trennen. Das ging auf Dauer nicht. Ich besuche ihn mittlerweile mit regelmäßig. Wir wurden schon Nachts zum Heim gerufen, weil es hieß er überlebt die Nacht nicht mehr. Sie hat nicht verstanden dass es mir nichts aus macht wenn sie an meiner Seite stehend am Bett ihres Mannes weint und um ihn trauert. Vielleicht macht es mir nichts aus, weil ich ihn nie persönlich kennen gelernt habe.
Es gibt soviele Situationen mit denen sie nicht so klar kommt. Da sind Freunde und Nachbarn. Er war ein beliebter Mann. Sie bei jedem Kontakt mit Menschen aus ihrer Vergangenheit Gewissensbisse. Dieser Zwiespalt in ihr ist enorm. Zum einen liegt ihr geliebter Mann im Wachkoma, zum anderen ist sie wieder unheimlich glücklich und verliebt mit einem anderen Mann. Da ist ein riesen großes Chaos in ihr. Sie ist zwar schon seit einiger Zeit damit in Therapeutischer Behandlung. Aber da gibt es ja auch noch mit. Ich habe kein Problem damit das sie um ihren Mann trauert. Er ist für mich vielleicht kein Konkurent mehr. Ich habe nur ein Problem damit dass sie meint mit dieser Trauer,mit diesem Gefühlschaos alleine da zu stehen. Dabei möchte ich ihr so gerne helfen.
Und deshalb bin ich darauf gekommen, meine / unsere Geschichte hier mal öffentlich zu machen. Ich hoffe, vielleicht über diesen Weg Hilfe zu bekommen. Ich freue mich über jede Antwort.
Delphin
jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt