Kann man Anfälle irgendwie unterbrechen??
#1
Hallo ihr lieben,heút hatte Henning seinen 1Krampf.Er bekam gleich DIAZEPAM über darmschleimhaut.WAS HALTET IHR VON DIAZEPAM?gibt es besondere kniffe um den Anfall aufzuhalten?habe mal was von kneifen in die nasenschleimhaut gehört,kann das sein oder bring ich was durcheinander?Kann man DIAZEPAM nicht auch über die nase geben(einfacher als ihn erst aus dem rolli zu reißen....)der krampf dauerte nicht lang.1-2min höchstens.er schlug den kopf nach rechts fing an mit den augen zu zucken und später mit dem rechten arm zu pumpen,das rechte bein voll streckspastik,seine atmung schnell.Hatte schon angst um ihn.war ja auch mein erstes mal.Könnt ihr mir Rat geben???Danke kuß doris
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#2
hallo doris
bei meinem mann deute ich einen"krampf"anders.
er bringt damit zum ausdruck,das er unbequem liegt,sitzt oder gar schmerzen hat,hinzu kommt starkes schwitzen,ein lagewechsel,bringt schon abhilfe.
dies hatte ich auch schon in der reha beobachtet und mein gefühl und die handlungen meinerseits,wurden durch lesen,bestätigt.
ich hatte sehr schnell die körpersprache meines mannes gelernt.
diazepam habe ich auch zu hause,mußte es aber noch nie anwenden.
mfg monika
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#3
Vielen dank für deine prompte antwort.Henning hatte gestern eindeutig einen krampf......
Gruß doris
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#4
Hallo Doris,

einen echten Krampfanfall kann man nicht aufhalten. Ein Krampf sind überschießende, ungeregelte und starke elektrische Impulse im Gehirn, die bei Menschen mit einer Hirnverletzung relativ häufug vorkommen. Bisweilen ist es schwierig einen Krampf von Muskelzuckungen zu unterscheiden.
Diazepam ist in der Schulmedizin das Mittel der Wahl, um einen echten Krampfanfall zu beenden. Man kann es beim Krampfanfall auf verschiedene Art und Weise anwenden: rectal als Zäpfchen (wirkt innerhalb einiger Minuten), oder als Spritze in den Muskel (i.m., Wirkungseintritt dauert relativ lange) oder in die Vene (i.v.). Bei einem Krampfanfall sollte es langsam i.v. injiziert werden, dann wirkt es i.d.R. binnen weniger Sekunden und der Krampf ist vorbei.
Bei einem kurzen Krampfanfall, der innerhalb von ca. 2 Minuten von alleine wieder aufhört, braucht man eigentlich gar nichts zu geben. Der Patient schläft meist nach einem Krampf ein und erholt sich dabei. Wenn er nach dem Krampf auch noch Diazepam bekommen hat, schläft er oft sehr lange und sehr tief.
Länger anhaltende (echte) Krämpfe sollten medikamentös unterbrochen werden, weil beim Krampfen viel im Gehirn zerstört wird.
Es ist auch wichtig, den Patient beim Krampfen zu beobachten, wo er hinschaut (z.B. Augen nach rechts). Dies gibt dem Neurologen Hinweise auf das Krampfzentrum im Gehirn. Ganz wichtig ist auch der Schutz vor z.B. einem Zungenbiß (Beißkeil zwischen die Zähne) oder Verletzungen durch unkontrollierte Bewegungen.
Wenn wein Patient öfter krampft, sollte ein EEG gemacht werden, damit der Neurologe entscheiden kann, ob evtl. dauerhaft Antiepileptika gegeben werde müssen, weil, wie schon gesagt, häufige Krämpfe sehr schädlich fürs Gehirn sind.
Also auf jeden Fall keine Panik beim Krampf, sondern schützen vor Verletzungen und beobachten und eine 2. Person kann unterdessen ein Medikament vorbereiten, wenn der Krampf länger anhält.

Liebe Grüsse,
Ralf
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#5
Ralle vielen vielen Dank,das ist mir mal ne Aufklärung von Angehörigen.Schön das du trotz des ganzen trubels hier im Forum nochmal reingeschaut hast um zu helfen.DANKE

Ne dicke umarmung Knuddel

Gruß Doris
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#6
hallo doris
wenn du nur nach einer 2.meinung von"gelehrten" sucht,vermerke es bitte in deinem beitrag.
würde dann meine kostbare zeit nicht verschwenden,denn ich schreibe nicht nach lehrbuch und so manch anderer auch nicht,laß dir doch die tel.-nr von ralle geben,oder bring deinen angehörigen in seine einrichtung.
mfg
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#7
Hallo Akinom,
warum reagierst Du denn so böse auf Ralles Beitrag? Ich kann mir vorstellen, dass man ganz schön geschockt ist, wenn man zum ersten Mal einen Krampfanfall mitbekommt und dann dankbar über jeden Ratschlag ist, egal ob professionell oder nicht. Wir mussten unsere Angehörigen in ihrem jetzigen Zustand doch auch erst mal kennenlernen ---- da kannte ich dieses Forum noch nicht und wäre sicher dankbar gewesen über einen Erfahrungsaustausch. Es ist schöön, dass Du die Erfahrung gemacht hast, wie Du Deinem Mann helfen kannst. Wir haben auch für den Notfall Diazepam da, mussten es aber auch noch nie geben.
Ich wünsche dir und Deinem Mann weiterhin alles Gute,
liebe Grüße
Bea
Wenn Du glaubst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!
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#8
Hallo Ralle,

Anscheinend gehörst Du zu den Professionals, bist Du Pfleger in einer Einrichtung oder Arzt?
Ich denke, jede Art von Krampf sollte erst mal beobachtet werden, da es schwer zu unterscheiden ist, ob es sich um einschiessende Spastik, Muskelzucken oder doch um einen Krampf handelt. Wir haben bei meinem Sohn ähnliches beobachtet und gefilmt. Diesen Film haben wir unserem Neuropädiater gezeigt. Es waren keine Krämpfe. Daher wäre es unsinnig gewesen, Diazepam zu verabreichen, was widerum Nebenwirkungen zur Folge gehabt hätte.
Also kann man nicht sagen, dass unbedingt Diazepam verabreicht werden muss.

Liebe Grüße
Bea
Wenn Du glaubst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!
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#9
Hallo Bea,
ja, ich bin ein "Professioneller", ich bin Krankenpfleger und leite seit 15 Jahren eine Fachpflegeeinrichtung für Menschen mit schweren Schädel.Hirnverletzungen. Bei uns leben auch viele Wachkomapatienten.

Du hast recht, man soll auf jeden Fall einen Krampf zunächst beobachten und den Patienten schützen, denn die meisten Krämpfe dauern oft nur einige Sekunden. Nur beim sog. status epilepticus, also wenn der Krampf nicht mehr von alleine aufhört, sollte man ihm medikamentös durchbrechen, da beim Krampfen eben viel im Gehirn geschädigt wird.

Den Umgang Einzelner hier untereinander finde ich erschreckend. Anscheinend haben diese Einzelnen extrem schlechte Erfahrungen mit den "Professionellen" gemacht und projizieren dies nun auf alle anderen. Ich hab ja schon in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ich damit gut umgehen kann, denn ich habe in meinem Beruf oft mit verbitterten Angehörigen zu tun. Schade ist es nur für die Angehörigen hier,die sich einen Rat erhoffen und dann so rüde angegangen werden und sich dann evtl. aus diesem Forum zurückziehen. Das hoilft am Ende niemandem. Darüber sollten sich alle mal Gedanken machen.

Ich werde weiterhin meine Ratschläge hier schreiben, wenn ich der Meinung bin, dass ich etwas dazu beitragen kann.

Liebe Grüsse,
Ralf
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#10
Hallo Ralf,

ja, leider haben hier einige schlechte Eerfahrungen mit Professionals gemacht und scheinen enttäuscht und vererbittert zu sein. Es ist auch nicht einfach, es zu akzeptieren, wenn es einem Angehörigen schlecht geht, oder er /sie im Wachkoma liegt und man weiss, es hätte nicht sein müssen aufgrund falscher oder fehlender Behandlung. Leider scheint die Diagnose " Wachkoma" viele Ärzte in dem Glauben zu lassen, dass keine Hilfe, Therapie oder sonstiges notwendig zu sein scheint. Wundert es Dich da, dass die Pflegenden hilflos und verbittert sind, weil niemand ihren Aangehörigen helfen will? Ich habe mit unserem Neuropädiater den Glücksgriff getan, er ist der Erste, der der Meinung ist, die Diagnose "Wachkoma muss bei
meinem Sohn geändert werden, da er nicht im Wachkoma ist. Er reagiert
und verfolgt mit den Augemn und lacht, flirtet sogar mit netten Frauen, lach.
Finde es auf jeden Fall nett von Dir, dass Du hier Deine Hilfe anbietest.

Liebe Grüße
Bea
Wenn Du glaubst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!
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