Erwachen aus dem Wachkoma
#1
Hallo,

mein Freund ist vor knapp 4 Wochen mit einem Herz-Kreislaufzusammenbruch umgefallen.
Die Erstversorgung war eigentlich optimal.Mir wurde erzaehlt das das Herz immer nur kurz ausgesetzt hat.
Er wurde dann in ein kuenstliches Koma versetzt damit der denn Beatmungsschlauch toleriert.
Mittlerweile hat man ihn 3 mal "aufwachen" lassen. Man musste ihn immer wieder einschlafen lassen weil es mit der Atmung nicht geklaoot hat.Er atmet viel zu schell.Jetzt hat man ihm den Schlauch unterhalb
des Kehlkopfes eingesetzt.
Wenn er "wach" war,also weg von der Seddierung,ist er nicht kontaktfaehig.
Moeglicherweise sind epileptische Anfaelle daran schuld.
Aber es wird wohl auf ein Wachkoma hinauslaufen.
Was ich nicht verstehe ist das Leute wieder erwachen koennen.
Wachkoma ist doch die Schlussfolgerung auf einen Hirnschaden,oder?
Ich meine der bleibt ja,es regeneriert sich ja nicht wieder.

Ausserdem habe ich gelesen das circa 40% der Wachkomapatienten gar nicht die Chance erhalten wieder aufzuwachen,wil keine therapien angefangen werden.Welche Therapien sind das?Was kann ich tun?

Ab und zu spiele ich ihm Musik vor oder lass ihm das Geschrei von unserem Baby hoeren. Aber die Atmung ist eh schon zu schell,das er eher Ruhe braucht.

Fuer ein paar Anrworten waere ich dankbar.

Falls ich alles total verwierend geschriebe habe tut mir das leid.
Es ist nicht so einfach alles organisiert zu schreiben.

Danke
Antje
Antworten
#2
hallo antje
1.nicht gleich alles(schwarz)sehen,immer positiv denken und daran glauben,das alles wieder gut wird.
2.so schnell wie möglich eine selbsthilfegruppe(betroffene angehörige)finden,können dich am besten verstehen und viele fragen beantworten(therapie,betreuung usw)einige antworten hast du bestimmt schon in diesem forum gefunden.
3.allein alles zu schaffen kostet zuviel wertvolle zeit(eigene erfahrung).

dies denke ich sind erstmal einige wichtige antworten,bestimmt bekommst du von anderen forenteilnehmern auch noch welche.

liebe antje,ich wünsche dir viel kraft und positives denken,glaube an den überlebenswillen deines partners,laß ihn spüren und fühlen.

alles liebe monika
Antworten
#3
Hallo Antje

Wie alt ist dein Partner wenn ich fragen darf? und euer Baby?
Ich Drück euch ganz doll die Daumen. das es wieder wird nicht aufgeben,
ist leichter gesagt als getahn ich weis. Aber den Tipp mit der Selbsthilfe Gruppe
kann ich auch empfehlen, schau immer wieder rein und
vielleicht schreibst du Sedolin mal direkt an sie kann die vielleicht weiterhelfen.

Ich drück euch beide Daumen. Ach und das mit dem Schreiben keinen
Kopf machen ist nicht schlimm. In sollchen Situationen ist es besonders schwer.

Ciao Michaela
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#4
Danke erst mal fuer die Antworten.
Ihr habt recht ich muss mir helfen lassen,besonders im Umgang mit unsrem Sohn Tobias(8Monate).
Ich kann nicht unbeschwert mit ihm spielen,was ich eigentlich sollt:
Ich bin froh das er so klein ist.
Schlimmer waere es wenn er aelter waere und fragen wuerde wo sein Papa ist.
Jetzt ist er einfach nicht da und damit ist die Sache fuer ihn erledigt,glaube ich.
Trotzdem uebertrage ich meine Nervoesitaet und Angst auf ihn.
Es ist alles Sch.....
Wenn mein Freund auf einer "normalen Station" ist werde ich den Kleinen mitnehmen.
Einerseits glaube ich das er der Schluessel fuer einiges ist(wenn ich meinem Freund etwas ueber ihn erzaehle,glaube ich ,wird die Atmung schneller,man weiss halt nicht ob sie in diesem Moment eh schneller geworden waere).
Anderseits sollte ich den Kleinen so bald qwie moeglich wieder mit einbeziehen,damit er einfach damit aufwaechst und weiss DAS ist mein Papa und der ist behindert.

Wieder eine andere Seite ist das ich nicht weiss inwieweit das den Kleinen vielleicht physich belastet.
Vielleich hat ja jemand einen Tip.

Auf die Frage wie alt mein Freund ist:er ist erst 23

Bis dann
Antje und Tobi
Antworten
#5
Hallo Antje,
die Kinder verkraften die neue Situation besser als wir denken.Auch wenn sie zuerst Schwierigkeiten haben, Kontakt aufzunehmen.Unser Sohn Holger liebte kleine Kinder über alles, hat vor seinem Unfall viel mit ihnen gespielt. Zuerst im Krankenhaus hatten sie alle Probleme, aber den kleinsten setzten wir immer ins Bett, weil wir glaubten, das tut Holger gut.Wenn jetzt die Kinder zu uns kommen, sagen sie erst einmal Holger "Guten Tag".Unseren Enkelsohn haben wir auf Holgers Bauch gelegt, da hat er heftig reagiert.Und wenn dein Freund schneller atmet, bekommt er mit, wenn du von dem Kleinen erzählst.Nimm ihn nur mit!Auch die Berührung tut gut.
Wenn du möchtest, kannst du auch anrufen: 038453/20355
Holger ist 22 Jahre alt,also in dem Alter deines Freundes.
Liebe Grüße Gudrun
gbrungs
Antworten
#6
Hallo Antje!
Ich hab gestern per Zufall deinen Eintrag gesehen. Es hat mich ein wenig berührt, da ich mir seit Monaten die selbe Frage stelle. Meine Mutter liegt seit Februar diesen Jahres im Wachkoma aufgrund von Reanimation, die fast eine Stunde dauerte. Es ist bekannt, dass beim Reanimieren bereits nach fünf Minuten die ersten bleibenden Hirnschäden eintreffen können. Das hat mich anfänglich sehr demotiviert und ich hab mir immer wieder die Frage gestellt, wie soll sie aufwachen, wenn so viel zerstört sein muß?
Doch mittlerweile weiss ich, dass andere Regionen im Hirn alte Funktionen übernehmen können, bzw. dass auch in manchen Bereichen neue Nervenzellen gebildet werden können. Bei meiner Mutter beispielsweise scheint die Verbindung zwischen Groß- und Kleinhirn unterbrochen zu sein. Es kann aber sein, dass sich die Neuronen neue Wege suchen, um es mal ganz primitiv auszudrücken. Wichtig ist, dass du den Kopf nicht hängen läßt und dir auf keinen Fall irgendwas von den meist demotivierenden Kommentaren der Ärzte annimmst. Wenns nach denen ginge, würde meine Mutter jetzt gerad gar nicht neben mir hier zu Hause in ihrem Bettchen liegen.
Ich drück dir und deiner Familie ganz feste die Daumen und wünsche dir ganz viel Kraft
Lieben Gruß
Kim
Antworten
#7
Hallo,
zuerst einmal vielen vielen lieben Dank fuer die Antwort.
Es ist ei sehr schoenes Gefuehl von fremden Menschen soviel Mitgefuehl
zu bekommen.
Mein Freund ist vorgestern ueberraschend auf eine "normale"Station verlegt worden.
Er ist nun weg von der Beatmungsmaschine und allen anderen Geraeten.
Auf der einen Seite ist das natuerlich ein Vortschritt aber es ist auch beaengstigend zu wissen das er ohne jegliche Kontrolle ist.
Heute hatte ich unseren Sohn Tobias mit dabei.
Er hat ihn,glaub ich,schon erkannt und sich auch gefreut.Ich weiss nicht was und ob Tobi etwas erwartet hat.Es wurde auf jeden Fall nicht erfuellt.Mein Freund schlief fast die ganze Zeit(aufgrund des Morphin).
Tobi hat sich nach ein paar Minuten uebergeben muessen so das ich Ihn mit meinem Vater rausgeschickt habe.
Ich bin nicht sicher ob es richtig war ihn mitzunehem.Ich wollte Ihn auch ins Bett setzen,der Arzt und auch der Pfleger meinten ich solle das lieber nicht machen wegen der Keime.

Ich weiss nicht ob es Ihnen recht ist wenn ich frage wie es bei Ihrem Holger dazu kam.
Ich moechte gern auch an Ihrem Schicksal teilhaben.
Ich wuensche Ihnen vom Herzen viel Glueck und Kraft.Fuer Holger viel Gesundheit.
Ich wuerde mich freuen wieder von Ihnen zu hoeren.
Bis dahin
Antje und Tobi
Antworten
#8
Hallo Kim,
vielen lieben Dank fuer die Antwort.
Es ist ein schoenes Gefuel von fremden Menschen so viel Mitgefuehl zu erfahren.
Was es bei mir Neues gibt steht oben auf meinem vorhergehenden Beitrag.
Ich wuerde gern mehr ueber das Schicksal von Deiner Mutter und natuerlich auch von Dir erfahren.
Wie gesagt ich moechte gern an Eurem Schicksal teilhaben,so wie Ihr an meinem.Ich glaube es ist sehr wichtig und auch wunderschoen sich austauschen zu koennen.
Ich wuensche viel Kraft und Gesundheit fuer Deine Mutter.
Es waere schoen wieder von Euch zu hoeren.
Bis dann
Antje und Tobi
Antworten
#9
hallo antje
setz deinen sohn ruhig zu seinen papa,es sind eh nicht mehr keime wie die besucher "mitbringen", ich mußte auch keine andere kleidung anziehen als mein mann auf der intensiv lag oder als ich ihn in der reha 5wochen tagsüber selbst betreut habe,wenn du mut hast rede mit dem arzt um die pflege selbst zu übernehmen wenn du zeit hast,dann zeigen dir die schwestern alles,deine berührungen und worte werden
ihm sicher helfen.es kann passieren,das das" personal" nein sagt,aber nichts ist wichtiger,als die nähe einer vertrauten person und wenn du ihn gut beobachtest,siehst und spürst du sicher kleine veränderungen
(atmung wird schneller oder ruhiger,usw.)massiere und streichel seinen körper lass es dir nicht verbieten.viele krankenhäuser und rehakliniken haben ihre allten "zöpfe",noch nicht abgschnitten .nur sie können,wissen alles.liebe versetzt machmal berge und keiner braucht sie mehr als ein mensch der hilflos ist und angst hat weil er sich nicht wehren kann.als mein mann zu hause wahr, ging es im körperlich gleich viel besser.
alles liebe und viel kraft wünscht
monika
Antworten
#10
gib die hoffnung nicht auf, mein tino liegt auch im sog.app. koma, und wenn er merkt, das du, du die er liebt die hoffnung aufgibst, dann ist sowieso alles vorbei! menschen die im koma liegen, sind keine sterbenden sondern lebende menschen! ok, und alles gute gür dich und dein baby! heidi
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