Cannabis bei Spastik
#8
http://www.zeit.de/online/2008/42/cannab...g?page=all

der artikel erklärt ein bisschen die thematik, für interessierte.

editiert:
der österreichische standard unter anderem zur kombination dronabinol und morphin.

die letzten wochen hatte ich das in dieser kombination bei meinem angehörigen, es ist das bislang effektivste.
ich denke, der orginäre gehalt der pflanze in destillierter form ist besser in der wirkung auf die schmerzsymptomatik als der synthetische nachbau.
firma thc-pharm, produktname: dronabinol, so erhalte ich es von der apotheke, aber das ist nun eben der aktuelle kompromis.

hier noch der artikel:

Cannabis-Wirkstoff wichtig für Therapie

THC als medizinische Behandlungsoption -

Wiener Experte: Einsetzbar in der Schmerztherapie, nicht nur gegen Übelkeit und Erbrechen - Auch bei unheilbar Kranken

Wien - Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), der Haupt-Wirkstoff der Hanfpflanze, wird in der Schmerz- und Palliativmedizin immer mehr zu einer gesicherten Behandlungsoption und bewährt sich auch als Zusatz zu herkömmlichen Therapien. Vor allem in der Palliativmedizin - also in der Betreuung unheilbar Kranker - sind Cannabinoide bereits täglich in Anwendung, erklärte jetzt Hans-Georg Kress, Leiter der Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie an der Medizinischen Universität Wien (AKH), anlässlich der 8. Österreichischen Schmerzwochen.

Therapeutisch eingesetzt wird vor allem der Wirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), der durch einen chemischen Umwandlungsprozess aus Industriehanf gewonnen werden kann und in Österreich allen Apotheken unter dem internationalen Freinamen Dronabinol zur Verfügung steht.
"Lange Zeit wurde primär die appetitanregende und brechreizlindernde Wirkung von THC beziehungsweise Dronabinol wissenschaftlich erforscht und in der Therapie genutzt, vor allem bei Krebspatienten gegen Chemotherapie-bedingte Übelkeit und Erbrechen, und bei Krebs- und HIV-Patienten gegen Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit", so Kress.

Neue Untersuchungen legen ein wesentlich breiteres Wirkspektrum von THC vor allem bei bestimmten Neuropathien (Nervenschmerzen) nahe, die mit herkömmlichen Schmerzmedikamenten vielfach nicht ausreichend behandelt werden können.
Der Anästhesiologe: "Aktuelle Studien zeigen, dass THC auch bei zentralen neuropathischen Schmerzsyndromen wie bei Multipler Sklerose, dem Querschnittsyndrom und spastischen Schmerzen wirksam ist, und es gibt vielversprechende Hinweise auf ein Potenzial in der Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis und chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Bei Krebs- oder HIV-Patienten steigert die psychotrope, distanzierende Wirkung außerdem zusätzlich die Lebensqualität."

Vorteile gegenüber Opioiden

Erwünschte Synergien bei der Schmerzlinderung entfaltet THC in Kombination mit Opioid-Schmerzmitteln.
Außerdem fehlen THC mögliche unerwünschte Wirkungen der Opioide: "THC bewirkt auch bei Überdosierung keine Atemdepression, und die Abwehrfunktion bestimmter Zellen (neutrophile Granulozyten, Anm.) gegen infektiöse Keime, die durch Morphin gehemmt wird, wird durch THC gesteigert. Bei geschwächtem Immunsystem ist das ein großer Vorteil."

In vielen Ländern sind pflanzliche Cannabinoide wie Dronabinol (THC) und auch die synthetischen Analoga von THC verschreibbar.

Das aus Pflanzen gewonnene THC (Dronabinol) als Rezeptur-Arzneimittel beziehungsweise vollsynthetisch hergestelltes THC (von der FDA in USA seit mehr als einem Jahrzehnt als Arzneispezialität zugelassen) sind in Deutschland und Österreich auf Betäubungsmittel- beziehungsweise Suchtmittelrezept ärztlich rezeptierbar. "

Anders als in Deutschland werden in Österreich die Kosten für die magistrale Zubereitung von Dronabinolkapseln in der Regel von den Krankenkassen bei Tumorkranken, in ärztlich begründeten Fällen auch bei Multipler Sklerose und anderen chronischen Schmerzzuständen übernommen", so Kress.

Die EU-Zulassung von Dronabinolkapseln als Fertigarzneimittel aus Drogenhanf wird für 2009 oder 2010 erwartet, was die Therapiekosten weiter senken dürfte.

derStandard.at
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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Cannabis bei Spastik - von Sedolin - 09.12.2003, 14:50
Canabis als morphium ersatz ? - von kikisand - 04.01.2007, 17:14
RE: Canabis als morphium ersatz ? - von ursel - 27.08.2007, 18:20
RE: Canabis als morphium ersatz ? - von ursel - 04.10.2007, 12:46
RE: Canabis als morphium ersatz ? - von ursel - 15.07.2008, 12:28
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RE: Canabis als morphium ersatz ? - von ursel - 21.07.2008, 13:53
Cannabis - von ursel - 30.07.2008, 21:28

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