wohin führt uns dieser weg
#1
hallo! seit dem 19.03.2012 hat sich nun auch unser leben völlig verändert. mein mann falk (41) hat während einer op einen herzinfarkt erlitten. nach 45 minuten reanimation kam er wieder in unser leben zurück. diagnose"hypoxischer hirnschaden". er ist seit dem auf der intensivstation, da er immer noch mit den körperlichen folgen der op kämpft( komplette magenentfernung; infektion im Bauchraum, fieber). seit dem infarkt liegt er nun im wachkoma. er hat die augen tagsüber oft auf, aber er sieht an mir vorbei... doch manchmal kommt es mir so vor, als würde er mir genau in die augen sehen und mich regelrecht fixieren. anfangs hatte er noch schreckliche krampfanfälle mit schlimmen muskelverspannungen und entgleisenden gesichtszügen. das hat sich mittlerweile gelegt. 4-5 mal die woche fahre ich zu ihm und erzähle vom alltag zu hause. wir haben 4 kleine kinder... unser ältester sohn ist 10, unsere töchter sind 5,3 und 6 monate. alles wunschkinder und unser größtes glück! ich komme mir vor, wie in einem nicht enden wollenden alptraum.aber ich halte durch, für die kinder und für meinen mann.letzte woche hatten wir unseren 14 jahrestag. ich habe ihn unser lied über kopfhörer vorgespielt, bei dem wir geheiratet haben. sein herzschlag ging dabei von 92 auf 106 hoch. daran klammere ich mich und hoffe so sehr, das er zu uns zurückkommt,wie auch immer...ich habe so viele fragen, weiß nicht, was alles noch passiert und wohin uns dieser weg führt... diese ungewißheit ist das schlimmste.
viele hier begleiten ihre lieben schon seit monaten oder jahren. wir stehen noch ganz am anfang und haben das ganze noch gar nicht richtig realisiert. wie schafft ihr es, nicht den verstand zu verlieren und nach wie vor hoffnung zu haben?! und an alle, die kinder haben, wie gehen eure mäuse mit dieser situation um? ich hoffe, auf diesem weg hier im forum viele informationen und kontakte zu bekommen, damit wir alle 6 gut durch diese schwierige zeit kommen.
liebe grüße an alle leser 4fachmami
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#2
Hallo 4fachmami

Ich kann dir leider keine Tips geben, aber ganz viel kraft möchte ich dir Wünschen für die Zeit die euch befor steht.

Ich hoffe sehr das du hier ein paar Antworten findest.

Grüße Michaela
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#3
hallo 4fachmami

du hast Recht die Ungewissheit ist unheimlich belastend. aber wie du schon sagst "klammer" dich an das positive und schau auf die guten augenblicke sie geben dir kraft für die Momente ,wo es auch leider immer wieder Rückschläge gibt.
Und mit der zeit wird man mit seinen wünschen sehr bescheiden. Wie z.B. irgendwann mal wieder mit dem Rolli an die frische Luft zu gehen. Ich weiss das ist für euch sicher noch ein längerer Weg. Denn nichts braucht ein Wachkomapatient so sehr wie Zeit und ganz ganz viel Geduld.
Aber als ich mit meinem schatz das erste mal mit m Rolli draussen war . das war für mich ein unglaublicher Glücksmoment.Und so gab und gibt es immer wieder ganz viele kleine. Die moment wo er ganz entspannt und zufrieden daliegt und schläft oder mir ganz tief in die Augen schaut.
Und das hat meinem Schatz auch sehr gut getan dass er mich glücklich erlebt hat. Es ist ja so dass die meisten Wachkoampatienten sehr stark spüren wie die Angehörigen und Pfleger drauf sind, will sagen sehr sensibel für Stimmungen, Und lass dich in deiner Hoffnung auf gar keinen Fall beirren. Vertraue auf das was DU siehst und wahrnimmst.
Aber versuche nicht krampfhaft positiv zu denken nimm dir auch die Zeit zum traurig sein.
und du schreibst du spielst ihm musik vor , ich habe anfangs immer ganz viel vorgelesen so kleine kurze Geschichten zur Meditation und beruhigung.
ich wünsche euch ganz ganz viel kraft und alles liebe und gute,
und fühl dich ganz lieb umarmt. lg kathrinchen
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#4
hallo, vielen dank für eure herzlichen worte.es tut gut, wenn man weiß, dass andere zuhören. bei meinem mann konnte ich diese woche vermehrt reaktionen auf mich feststellen. er schaut mir nun viel öfter in die augen, meines erachtens auch gezielt und bewußt. auch hat er nach meiner aufforderung 2mal meine hand gedrückt. ich erzählte ihm, dass die schwestern seine haare geschnitten haben und die neue frisur sehr gut aussieht. darraufhin hat er genickt. es sieht mir ganz danach aus, dass er so langsam zurückkommt!eine reha wurde mittlerweile beantragt und ich hoffe, das es schnellstmöglich mit der frühreha losgeht. die ärzte meinen, er wäre in der remissionsphase b. nach meinen beobachtungen tendiere ich aber eher zu c.natürlich denke ich immer, dass vielleicht auch mein "wunschdenken" mein bild etwas verzerrt. aber eigentlich bin ich realistisch genug, um auch unterscheiden zu können, ob seine mimik von der hirnschädigung kommt(augen verdrehen, kopf hin und her schmeißen, mund aufreißen) oder echte reaktionen auf meine ansprache und meine anwesenheit sind.aber ganz gleich, mit welchen "behinderungen" zu uns zurückkommt, wir nehmen den kampf auf und werden gewinnen!!

seit alle lieb gegrüßt

4fachmami
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#5
...mein mann falk hat leider entschieden, dass der weg nun zu ende ist. ich habe ihn auf seiner letzten reise begleitet und seine hand gehalten.unsere 4 kinder und ich sind unendlich traurig.aber wir 5 werden einen weg finden, wieder glücklich zu werden.

vielen dank an alle leser!
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#6
Hallo 4fachmama

Es tut mir Leid,

ich wünsche dir und deinen Kindern ganz viel Kraft für die harte Zeit.

mein Beileid Michaela
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#7
Hallo 4- fach Mami
Mein Beileid
und ganz viel Kraft für euch.

lg kathrinchen
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#8
Ich wünsche dir herzliches beileid und ganz viel kraft

für die schwere zeit die dir bevorsteht.

mein mann liegt seit 10 tagen im wachkoma und ich komme mit dieser situation überhaupt nicht zurecht....

er hat einen schweren hirnschaden und wird nicht wieder aufwachen sagen die ärzte auf der intensivstation.

ich selbst bin auch krank,rollstuhlfahrer....schweres rheuma,

und ich vermisse ihn so schrecklich dolle.

er war immer für mich da...ich war so oft selbst im krankenhaus und hatte viele op's...

jetzt bin ich jeden tag bei ihm,rede mit ihm und achte auf jede kleinigkeit.

aber er reagiert auf gar nichts....

ich bin tottraurig.....das ist alles so ungerecht
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#9
Hallo,

ich bin neu hier in diesem Forum. Meine Frau(47) hat nach Herzproblemen sich innerlich in die Lunge erbrochen und
einen hypoxischen Hirnschaden erlitten. Von jetzt auf nachher war nichts mehr wie es war.....Sie liegt jetzt seit ca. 6 Wochen
in der Frühreha.
Ich kam mir anfangs vor wie in einem schlechten Film oder einem nicht enden wollenden Albtraum.....
Ich denke, dass dies nur diejenigen nachvollziehen können, die selbst betroffen sind. Aber...sie fängt langsam an,
optisch zu fixieren und den Kopf zu drehen.
Könnt ihr mir von euren Erfahrungen berichten, z. Bsp. wie lange die Frühreha von den Kassen bezahlt wird?
Wie geht ihr persönlich damit um? Das Leben muss irgendwie weitergehen, aber auf Dauer der Tagesablauf
Arbeiten-Krankenhaus-Alleine zu Hause....macht mich ganz schön fertig....
Ich danke euch für Tipps und Antworten

Thomas
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#10
Hallo Thomas

Ich wünsche dir viel Kraft und für deine Frau alles gute.

Grüße Michaela
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