11.09.2012, 18:03
Das war der Anfang seines Erwachens im November 2011!!!
Wir waren überglücklich und gaben ihm all unsere Kraft und Unterstützung,
noch mehr als die vielen Monate zuvor.
Zunächst begann er sich selbst ein wenig zu lagern. Er hob
den Po, oder versuchte mal die Beine zu heben. Nach und nach gelang es ihm die
Arme zu heben, sich sogar mal am Kopf zu kratzen. Hin und wieder schaffte er
es, sich auf die Seite zu drehen, oder sich allgemein ein wenig mehr zu
bewegen. Es gab Pfleger, bei denen er sehr entspannt wirkte, bei anderen wieder
wurde er unruhig. Man ging auch darauf bei ihm ein und versuchte es ihm alles
so angenehm wie möglich zu machen. Sein Augenkontakt wurde intensiver, doch wir
hatten noch immer nicht den passenden Kommunikationsweg gefunden. Wir
versuchten es mit Zwinkern, Finger heben, einer kleinen Bettklingel usw. aber
nichts war das scheinbar Richtige. Eines Tages brachte ich ihm eine kleine
Taschenlampe mit die man sehr leicht drücken konnte. Damit begann er auf Fragen
mit Ja (einmal drücken) und Nein (zweimal drücken) zu antworten. Es war zwar
noch immer nicht 100%ig, weil er manchmal aus unersichtlichen Gründen die Lampe
leuchten lies wie es ihm gefiel. Es war aber der Anfang mit ihm zu
Kommunizieren.
Jeden Tag wurde er in den Rollstuhl mobilisiert, fuhr
ausdauernd am Motometer, stand abgesichert und gestützt einige Minuten im
Stehtisch und soweit es möglich war, wurde er in den Alltag integriert.
Seine Fortschritte waren enorm und alle Beteiligten Ärzte,
Pfleger, Therapeuten und wir waren gespannt und motiviert wie er immer weiter
kam.
Langsam kamen seine Kräfte zurück und nach einigen Wochen
schaffte er es seinen Kopf zu heben und zu halten, Arme und Beine zu bewegen
und er beteiligte sich in Anfängen an der tgl. Körperpflege. (Gesicht und Hände
waschen, Zähne putzen)
Er hatte noch einen Neglect linksseitig, aber auch das
überwand er mit unserer aller Hilfe zunehmend.
Sehr hilfreich waren auch Symbolkärtchen auf die ich
zufällig mal im Internet stolperte. Ich druckte sie groß genug aus und
verstärkte sie mit Pappe - WC, essen, trinken, Hände waschen, Radio, Fernsehen.
Da musste er nur auf die Richtige zeigen und man wusste was er sich gerade wünschte.
Einer der wundervollsten Ereignisse war auch, als er zum
ersten mal, auf einen Scherz einer Pflegerin wieder lachte. Für mich war das
einer der schönsten Momente seit Monaten und das gab mir einen regelrechten
Kraftschub.
Das Ess,- Schlucktraining übersprang er fast in einem Satz
und innerhalb von 2-3 Wochen konnte er wieder alles essen und trinken.
Zunehmend begann er auch selbst mit Löffel oder Gabel zu essen. Es dauerte
nicht lang und nichts war mehr vor ihm sicher. Er bewegte sich zwar sehr langsam
und unorientiert, aber selbstständig in der WG mit dem Rollstuhl und griff nach
allem was Essbar war, oder interessant erschien.
Leider verursachte das dann auch wieder mal heftigen
Durchfall und sofort wollte man wieder mit Antibiotika an die Sache gehen.
Inzwischen bekam er seit dem Unfall 5 Monate ununterbrochen irgendwelche
Antibiotika. Zuletzt hauptsächlich wegen der Durchfälle und ich wollte einfach
einen anderen Weg finden. Ich bat um den Versuch einer Darmsanierung mit
konzentrierten Lactobazillen die die Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen
sollten. Nach langen Diskussionen mit der Ärztin, stimmte sie dann unserem
Versuch zu. Zu aller Erstaunen war es dann auch wirklich erfolgreich und er
leidet seither nur noch sehr selten unter solchen Beschwerden. Auch stärkte das
sein allgemeines Immunsystem sehr und er musste bis heute keine Antibiotika
mehr zu sich nehmen.
So schafften wir es auch gemeinsam mit den Ärzten, seine
hohen Medikamentengaben auf ein Minimum zu reduzieren.
Irgendwann konnte dann auch endlich die Magensonde entfernt
werden. Er ernährte sich mit Vollkost und trank auch ausreichend. Das war ein
weiterer Meilenstein auf seinem harten und schweren Weg zurück ins Leben.
Wir beantragten erneut eine stationäre Reha (eine andere
Klinik als die Frühreha) und hatten nach ca. 8 Wochen mit Widerspruch etc. auch
endlich eine Zusage bekommen.
Nach 5 Monaten und (ca. 3 Monaten mit Shunt) in der
Intensivpflege WG, war unser Sohn soweit, das er sich mit einigen Worten
verständigen konnte, sich im Rollstuhl bewegen und die ersten Schritte mit
Hilfe gehen konnte. Er hatte nur noch den Blasenkatheter, aber war inzwischen
komplett Stuhlkontinent.
Er zeigt deutlich was ihm gefällt, oder was ihm auch gar
nicht passt. Er erkannte Gesichter und konnte Namen zuordnen. Erste
Erinnerungen vor dem Unfall kamen auch langsam wieder.
Wir waren bis dahin 9 Monate jeden Tag viele Stunden bei
unserem Sohn, manchmal gemeinsam, manchmal im Wechsel. Haben vom ersten Tag an
mit ihm viel geredet, ihn mit allem was wir dachten und fanden stimuliert, ihn
tgl. bewegt, gestreichelt, massiert, so oft es ging selbst gepflegt und ihn all
unsere Liebe Kraft spüren lassen.
Ende Februar 2012 begann die 2. Reha und seither macht er
deutlich gute Fortschritte. Inzwischen kann man sich wieder ganz gut mit ihm
Unterhalten und momentan erlernt er das Laufen wieder. Er hat noch deutliche
Defizite im Kurz und Mittelzeitgedächtnis, seine Aussprache ist noch etwas
verwaschen und auch seine Motorik und Feinmotorik weißt noch einige Mängel auf.
Der Blasenkatheter ist inzwischen auch schon nicht mehr drin und er ist fast
völlig wieder Kontinent. Sein Sehvermögen ist leider etwas eingeschränkt, da er
eine Sehnervschädigung hat und doch versucht er sich inzwischen manchmal am
Computer oder an seinem Handy. Auch seine Konzentrationsschwelle ist noch sehr
niedrig, aber alles in allem ist er wieder zurück im Leben und noch immer ist
eine starke Dynamik in seiner Entwicklung zu sehen.
Inzwischen holen wir ihn jedes Wochenende Samstag nach Hause
und bringen ihn Sonntagabend wieder zurück in die Reha. Unser aller Leben hat
sich sehr verändert, aber es ist auch sehr viel Dankbarkeit und Bereicherung zu
verzeichnen und wir bereuen keinen Augenblick den wir mit unserem Sohn
verbringen.
Unser Ziel ist es, ihm eines Tages wieder ein intensives und
selbstständiges Leben zu ermöglichen und wir danken allen die uns dabei
unterstützen. Ganz besonderen Dank an alle Ärzte, Therapeuten und das sehr
geduldige Pflegepersonal in der jetzigen Reha-Klinik.
Wir hoffen mit unserer Erfahrung auch anderen Angehörigen
Mut zu machen, nicht aufzugeben, sich gegen Ärzte und Entscheidungen
aufzulehnen und anzustreben das Bestmögliche für den Betroffenen zu erwirken.
Es ist ein schwerer Kampf gegen Ämter, Kassen und verbohrte
oder abgestumpfte Menschen die selbst nie in solch einer Situation steckten,
aber darüber Entscheiden sollen.
Wir haben auch viele Rückschläge erlebt und unsere Kraft war
so manches mal völlig am Ende und doch haben wir die Hoffnung nie aufgegeben
und weiter gekämpft, genau wie unser Sohn tgl. weiterkämpft.
Wir wünschen allen Betroffenen und Angehörigen alles
erdenklich Gute
Wir waren überglücklich und gaben ihm all unsere Kraft und Unterstützung,
noch mehr als die vielen Monate zuvor.
Zunächst begann er sich selbst ein wenig zu lagern. Er hob
den Po, oder versuchte mal die Beine zu heben. Nach und nach gelang es ihm die
Arme zu heben, sich sogar mal am Kopf zu kratzen. Hin und wieder schaffte er
es, sich auf die Seite zu drehen, oder sich allgemein ein wenig mehr zu
bewegen. Es gab Pfleger, bei denen er sehr entspannt wirkte, bei anderen wieder
wurde er unruhig. Man ging auch darauf bei ihm ein und versuchte es ihm alles
so angenehm wie möglich zu machen. Sein Augenkontakt wurde intensiver, doch wir
hatten noch immer nicht den passenden Kommunikationsweg gefunden. Wir
versuchten es mit Zwinkern, Finger heben, einer kleinen Bettklingel usw. aber
nichts war das scheinbar Richtige. Eines Tages brachte ich ihm eine kleine
Taschenlampe mit die man sehr leicht drücken konnte. Damit begann er auf Fragen
mit Ja (einmal drücken) und Nein (zweimal drücken) zu antworten. Es war zwar
noch immer nicht 100%ig, weil er manchmal aus unersichtlichen Gründen die Lampe
leuchten lies wie es ihm gefiel. Es war aber der Anfang mit ihm zu
Kommunizieren.
Jeden Tag wurde er in den Rollstuhl mobilisiert, fuhr
ausdauernd am Motometer, stand abgesichert und gestützt einige Minuten im
Stehtisch und soweit es möglich war, wurde er in den Alltag integriert.
Seine Fortschritte waren enorm und alle Beteiligten Ärzte,
Pfleger, Therapeuten und wir waren gespannt und motiviert wie er immer weiter
kam.
Langsam kamen seine Kräfte zurück und nach einigen Wochen
schaffte er es seinen Kopf zu heben und zu halten, Arme und Beine zu bewegen
und er beteiligte sich in Anfängen an der tgl. Körperpflege. (Gesicht und Hände
waschen, Zähne putzen)
Er hatte noch einen Neglect linksseitig, aber auch das
überwand er mit unserer aller Hilfe zunehmend.
Sehr hilfreich waren auch Symbolkärtchen auf die ich
zufällig mal im Internet stolperte. Ich druckte sie groß genug aus und
verstärkte sie mit Pappe - WC, essen, trinken, Hände waschen, Radio, Fernsehen.
Da musste er nur auf die Richtige zeigen und man wusste was er sich gerade wünschte.
Einer der wundervollsten Ereignisse war auch, als er zum
ersten mal, auf einen Scherz einer Pflegerin wieder lachte. Für mich war das
einer der schönsten Momente seit Monaten und das gab mir einen regelrechten
Kraftschub.
Das Ess,- Schlucktraining übersprang er fast in einem Satz
und innerhalb von 2-3 Wochen konnte er wieder alles essen und trinken.
Zunehmend begann er auch selbst mit Löffel oder Gabel zu essen. Es dauerte
nicht lang und nichts war mehr vor ihm sicher. Er bewegte sich zwar sehr langsam
und unorientiert, aber selbstständig in der WG mit dem Rollstuhl und griff nach
allem was Essbar war, oder interessant erschien.
Leider verursachte das dann auch wieder mal heftigen
Durchfall und sofort wollte man wieder mit Antibiotika an die Sache gehen.
Inzwischen bekam er seit dem Unfall 5 Monate ununterbrochen irgendwelche
Antibiotika. Zuletzt hauptsächlich wegen der Durchfälle und ich wollte einfach
einen anderen Weg finden. Ich bat um den Versuch einer Darmsanierung mit
konzentrierten Lactobazillen die die Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen
sollten. Nach langen Diskussionen mit der Ärztin, stimmte sie dann unserem
Versuch zu. Zu aller Erstaunen war es dann auch wirklich erfolgreich und er
leidet seither nur noch sehr selten unter solchen Beschwerden. Auch stärkte das
sein allgemeines Immunsystem sehr und er musste bis heute keine Antibiotika
mehr zu sich nehmen.
So schafften wir es auch gemeinsam mit den Ärzten, seine
hohen Medikamentengaben auf ein Minimum zu reduzieren.
Irgendwann konnte dann auch endlich die Magensonde entfernt
werden. Er ernährte sich mit Vollkost und trank auch ausreichend. Das war ein
weiterer Meilenstein auf seinem harten und schweren Weg zurück ins Leben.
Wir beantragten erneut eine stationäre Reha (eine andere
Klinik als die Frühreha) und hatten nach ca. 8 Wochen mit Widerspruch etc. auch
endlich eine Zusage bekommen.
Nach 5 Monaten und (ca. 3 Monaten mit Shunt) in der
Intensivpflege WG, war unser Sohn soweit, das er sich mit einigen Worten
verständigen konnte, sich im Rollstuhl bewegen und die ersten Schritte mit
Hilfe gehen konnte. Er hatte nur noch den Blasenkatheter, aber war inzwischen
komplett Stuhlkontinent.
Er zeigt deutlich was ihm gefällt, oder was ihm auch gar
nicht passt. Er erkannte Gesichter und konnte Namen zuordnen. Erste
Erinnerungen vor dem Unfall kamen auch langsam wieder.
Wir waren bis dahin 9 Monate jeden Tag viele Stunden bei
unserem Sohn, manchmal gemeinsam, manchmal im Wechsel. Haben vom ersten Tag an
mit ihm viel geredet, ihn mit allem was wir dachten und fanden stimuliert, ihn
tgl. bewegt, gestreichelt, massiert, so oft es ging selbst gepflegt und ihn all
unsere Liebe Kraft spüren lassen.
Ende Februar 2012 begann die 2. Reha und seither macht er
deutlich gute Fortschritte. Inzwischen kann man sich wieder ganz gut mit ihm
Unterhalten und momentan erlernt er das Laufen wieder. Er hat noch deutliche
Defizite im Kurz und Mittelzeitgedächtnis, seine Aussprache ist noch etwas
verwaschen und auch seine Motorik und Feinmotorik weißt noch einige Mängel auf.
Der Blasenkatheter ist inzwischen auch schon nicht mehr drin und er ist fast
völlig wieder Kontinent. Sein Sehvermögen ist leider etwas eingeschränkt, da er
eine Sehnervschädigung hat und doch versucht er sich inzwischen manchmal am
Computer oder an seinem Handy. Auch seine Konzentrationsschwelle ist noch sehr
niedrig, aber alles in allem ist er wieder zurück im Leben und noch immer ist
eine starke Dynamik in seiner Entwicklung zu sehen.
Inzwischen holen wir ihn jedes Wochenende Samstag nach Hause
und bringen ihn Sonntagabend wieder zurück in die Reha. Unser aller Leben hat
sich sehr verändert, aber es ist auch sehr viel Dankbarkeit und Bereicherung zu
verzeichnen und wir bereuen keinen Augenblick den wir mit unserem Sohn
verbringen.
Unser Ziel ist es, ihm eines Tages wieder ein intensives und
selbstständiges Leben zu ermöglichen und wir danken allen die uns dabei
unterstützen. Ganz besonderen Dank an alle Ärzte, Therapeuten und das sehr
geduldige Pflegepersonal in der jetzigen Reha-Klinik.
Wir hoffen mit unserer Erfahrung auch anderen Angehörigen
Mut zu machen, nicht aufzugeben, sich gegen Ärzte und Entscheidungen
aufzulehnen und anzustreben das Bestmögliche für den Betroffenen zu erwirken.
Es ist ein schwerer Kampf gegen Ämter, Kassen und verbohrte
oder abgestumpfte Menschen die selbst nie in solch einer Situation steckten,
aber darüber Entscheiden sollen.
Wir haben auch viele Rückschläge erlebt und unsere Kraft war
so manches mal völlig am Ende und doch haben wir die Hoffnung nie aufgegeben
und weiter gekämpft, genau wie unser Sohn tgl. weiterkämpft.
Wir wünschen allen Betroffenen und Angehörigen alles
erdenklich Gute