kein Medi hilft!
#2
Hallo,

es tut mir sehr leid mit deinem Vater und ich hoffe für euch, dass sich die Situation deines Vaters bald stabilisiert.
Das Problem was Du bei deinem Vater beschreibst sind zentrale also durch das Gehirn bedingte Krampfanfälle. Diese führen zwar unter anderem auch zu einem Anspannen der Muskulatur aber haben auch eine Wirkung (Hauptproblem ) im Gehirn selbst. Die krampfende Person ist währenddessen nicht bei Bewusstsein und erinnert sich auch nicht an den Anfall. Es ist quasi wie ein Kurzschluss der dadurch entsteht, dass die Reizweiterleitung im Gehirn nicht mehr richtig funktioniert. Die Störung der Reizweiterleitung entsteht durch den Sauerstoffmangel, der zu einer Verletzung des Gehirns führt.Diese Situation kann man beeinflussen durch verschiedene Medikamente z.B. Narkosemittel die im Gehirn wirken und die Reizweiterleitung dämpfen.
Eine Spastik in der Muskulatur kann auch durch eine Verletzung des Gehirns entstehen oder aber des Rückenmarks. Die Spastik betrifft aber nur die Skelett- Muskulatur. Man merkt auch wie sie einschiesst und man hat oft Schmerzen wie bei extremen Waden- Krämpfen. Meist tritt sie erst einige Zeit nach dem Unfall auf und nicht von Anfang an. Die Spastik kann durch verschiedene Medikamente, die direkt auf die betroffene Muskulatur wirken, beeinflusst werden. Z. B. Baclofen oder auch Botulinum. Leider haben die meisten Betroffenen beides, Krampfanfälle und eine Spastik. Nicht immer lassen sich die Krampfanfälle so schwer behandeln und manchmal gibt es sich auch mit der Zeit und die Anfälle lassen nach, so dass mit Medikamenten keine oder nur wenige Anfälle auftreten.
Ich hoffe ich konnte es einigermassen erklären und dir ist alles etwas klarer geworden...eigentlich sollte der Arzt in der Klinik Euch erklären was das Problem ist und euch damit die Chance geben damit umzugehen.
Ich finde eue Einstellung zur Situation deines Vaters toll und denke auch: Man muss den Menschen gehen lassen wenn er es selber will aber wenn er bleiben will dann soll er alle Unterstützung bekommen und alles was ihm selber die Situation erträglicher machen kann. Wir wissen ja gar nicht was er spürt und empfindet von allem was um ihn und vor allem mit ihm geschieht.
Viele Grüsse und ganz ganz viel Kraft
Benedict
Bene
Antworten


Nachrichten in diesem Thema
kein Medi hilft! - von Verzweifelte Tochter - 03.09.2008, 10:43
RE: kein Medi hilft! - von Benedict - 03.09.2008, 21:44
[Kein Betreff] - von Uli - 04.09.2008, 13:13
[Kein Betreff] - von ute - 20.09.2008, 20:19

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste