Gerichte.. Nazis und Behinderte...
#2
Ein schwerwiegendes Thema. Wenn ich mir so die Berichte ansehe erinnert mich das an "Der Verdacht" von Friedrich Dürrenmatt.
Dort bin ich das erste mal mit derartigen Thema in Berührung gekommen und ich kann nicht wirklich verstehen wie man zulassen kann dass Dinge totgeschwiegen werden.

Doch ich begreife warum du diese Artikel ausgewählt hast. Etwas ähnliches würde uns passieren wenn die Bioethikkonvention unterzeichnet werden würde, nicht wahr ?
Sicher, niemand würde das wahrhaben wollen, aber rein theoretisch wäre es möglich nun "unwertes" von "wertem" Leben zu unterscheiden, genau wie Peter Singer das auch will.
Ich finde es wirklich unverständlich wie er einen derartigen ethischen Standpunkt vertreten kann. In einer Klausur vor gut einem Jahr hatten wir auch einen Text einer klaren "Singer Gegnerin" und dort hatte sie schon befürchtet die ganze Lehre könnte ein Come-Back der Nazi Zeit sein, in der es Leben gibt das leben darf und welches das sterben muss.

Warum das ganze ? Irgendwie haben noch nicht alle verstanden dass behinderte Menschen sehr wohl glücklich werden können. Laut Singer geht das Wohl eines "gesunden" Menschen vor dem Wohl des behinderten, doch wer gibt uns das Recht zu entscheiden ?
Er vertrat lange Zeit die Vorstellung behinderte wäre mit dem Tod besser dran als wenn sie weiter am Leben bleiben. Ihr Leben sei mit Qualen verbunden..
Doch auch hier kann ich nicht zustimmen. Ich habe früher oft Kontakt mit behinderten Kindern in einem Kinderheim gehabt und sie hatten eine derartige Lebensfreude wie ich sie kaum noch sonst wo gesehen habe. Sicher sie haben ihre Probleme aber das hilft ihnen alles aus einem anderen Licht zu sehen. Außerdem ist es immer eine Frage ab wann dem Mensch nun ein Wert zugewiesen werden kann. An welchen Punkten wollen wir das festmachen ? Das ist einfach nicht so ohne weiteres möglich. Selbst Wachkoma Patienten nehmen etwas von ihrer Umgebung war, da bin ich fest überzeugt von.
Dort einfach hinzugehen und zu sagen "Der spürt eh nichts mehr, benutzen wir ihn für Versuche vielleicht hilft es ja..." finde ich nicht in Ordnung. Was ich nun gerne wissen würde: Seit wann gibt es diese Bioethikkonvention überhaupt ? Bis vor kurzem habe ich dieses Wort noch nie gehört und nun begegnet es mir überall. Aber ist es dann wirklich möglich dass ein behindertes Kind von seiner Mutter nur um der Versuche Willen getrennt wird ? Haben die Eltern da nichts mitzureden ?
Dann wäre es ja wirklich wie in den Berichten, die Ereignisse von vergangenen Zeiten erzählen... Zeiten die uns noch näher stehen als uns lieb ist.
[Bild: moewen2.jpg]
"M E I N S ?!
Antworten


Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von Tai Ookami - 27.11.2003, 08:51
[Kein Betreff] - von Sedolin - 27.11.2003, 11:50
[Kein Betreff] - von GinomeGelati - 27.11.2003, 16:25

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste