Von jetzt auf gleich! Und jetzt?
#11
hallo steffi.
hab mir grad deine ganze seite durchgelesen. kurz zu mir ich bin melanie 23 jahre alt und ich war betroffene angehörige. meine stiefmama hatte am 29.april 2006 einen schweren autounfall. reanimation not op usw. sie lag ein paar tage im künstlichen koma und als es zum aufwachen war stellte sich eben heraus dass sie im wachkoma war. am 14. juli 2006 haben wir den harten kampf leider verloren. aber glaub mir diesen kampf würde ich jederzeit wieder aufnehmen. es ist ne harte zeit und für mich gab es in dieser zeit nur ein thema. wachkoma. hab in diesen 3 monaten 6 bücher darüber gelesen. und wie du schreibst du kennst dich nicht aus und du musst das glauben was die ärzte sagen... NEIN. du hast ein recht darauf alles zu wissen. mich haben die ärzte gehasst eben weil ich soviel gelesen habe und ich hab alles bis aufs letzte detail hinterfragt. tu das. es ist wichtig zu wissen was los ist. zum thema reha das kann ich gar nicht verstehen. grundsätzlich könne die ärzte sagen dass ein teil vom gehrin beschädigt oder sogar abgestorben ist, was aber nicht heisst, dass das nicht mehr werden kann, voraussetzung um das zu beurteilen ist das aufwachen. erst dann kann man sehen in wie weit die schädigung sich auswirkt. welche funktionen gestört oder gar blockiert sind. das heisst dann aber auch noch nicht dass das nicht mehr erlernbar ist. viele funktionen des abgestorbenen gehirnteils kann ein anderes gehirnteil übernehmen. das ist dann das wenn menschen zum beispiel neu reden lernen müssen. gehirnteil für sprachzentrum ist abgestorben, ein anderer teil kann es übernehemen muss es aber erst lernen. bei vielen betroffenen merkt man späöter gar nicht mehr viel von der schädigung. wenn wir beim beispiel reden bleiben, reden sie halt manchmal etwas langsamer, undeutlicher, stottern usw. setz dich mit therapeuten in verbindung und erkundige dich rede mit den pflegern und lass dich nicht einfach abfertigen. man muss zu ihrer entschuldigung sagen für ärzte und pfleger ist das alltag fr die betroffenen jedoch ist das der mensch den sie lieben. also kämpfe. und glaub mir die kraft geht nicht aus auch wenn man meint es geht nicht mehr, es ist unvorstellbar wieviel energie man haben kann. liebe macht es möglich. kämpfe für das an das du glaubst und ich denke dass du an deinen vater ganz fest glaubst. zeig ihm das. und rede mit ihm... erzähl ihm alles was ihr immer so macht usw. ich weiss es ist zermürbend immer einseitige gespräche zu führen aber auch menschen die nicht sprechen können haben ein recht auf unterhaltung. so nun ich glaub ich hab dir für heute genug geschrieben und ich denk ganz fest an dich drück euch die daumen und gib die hoffnung nie auf... bin im forum nicht mehr ganz so oft weil es mich immer sehr sentimental stimmt da es bei uns auch noch nicht sehr lange her ist. wennst allerdings fragen hast oder einfach mal was los werden willst kannst mir gerne ne e-mail schicken. m.pinsker@gmx.de
liebe grüsse melanie
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#12
Hallo Steffi,
hier ist noch mal Manuela.
Ich habe den Bericht von Melanie gelesen und ich kann ihr nur beipflichten.
Ich habe auch am Montag Verbindung mit dem Therapiezentrum in Burgau (http://www.therapiezentrum-burgau.de)aufgenommen und dort mit einem Arzt gesprochen. Dieses Zentrum ist sehr bekannt dafür, dass sie Wachkomapatienten aus dem Wachkoma heraushelfen können. Leider haben wir davon zu spät erfahren. Trotzdem war man sehr freundlich und gab mir Auskunft über meine Fragen. Ich war sehr angenehm überrascht, dass man mir so viel Zeit widmete. Dieser Arzt gab mir die Auskunft, dass, wenn man auf dem CT oft ein schwarzes Loch sieht, gleich dazu neigen würde, das Gehirn sei Matsch. In Wirklichkeit sind da noch viele kleiine Nerven, die auf dem CT gar nicht zu erkennen sind. Welche Funktionen diese übernehmen können, kann man gar nicht vorher sagen.
Meine Schwester schaut mittlerweile konzentriert fernsehen. Nächste Woche kommt ein Akkustiker zu uns, der die letzten Werte von ihrem Gehörvemögen hat und dann bekommt meine Schwester ein Hörgerät.
Ich bin mal gespannt, was dann kommt. Du siehst, ich bin voller Oprimismus und das wünsche ich dir auch.

Liebe Grüße Manuela
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#13
hallo steffi ich nochmal. mir ist gerade noch eingefallen dass du was vom spastiken geschrieben hast... was sagen sie zu dir??? dass das ein sehr schlechtes zeichen ist... wahnsinn die sind so bescheuert. der grossteil von koma patienten spastiken das ist ganz "normal". lass dich davon nicht unterkriegen. es gibt spastike die gehen vom gehirn und somit vom unterbewusstsein aus die sind meist sehr schwer zu regulieren. die meisten spastiken bei koma patienten sind jedoch muskulös bedingt. die kann man auch behandeln. kannst auch selber ganz einfach lösen ist auch sehr wichtig weil durch das einziehen der finger werden die sehnen gekürzt und wenn man sie nicht immer wieder dehnt und streckt bleibt ne sehnenkürzung. es ist jetzt sehr schwer über schreiben zu erklären wie du das machen kannst. kanns mal versuchen. schau später noch vielleicht find ich ne seite die ich dir schicken kann...
versuch mit deiner hand unter die verkrampften finger zu gelangen mit deinen fingern. erfordert bisschen kraft und auch geduld weil wie gesagt spastik ist ne verkrampfung der muskeln.hak deine finger in die von deinem vater und streich langsam mit bisschen druck mit deinem daumen über die finger(handoberfläche) und versuch mit bisschen gegendruck von deinen fingern seine finger auszustrecken. geht natürlich nicht sofort dass die ganz gerade gehen aber es wird. mach das so oft wie möglich... wennst dir nicht ganz sicher bist frag ruhig nochmal. beweg überhaupt die arme die beine zehn. alles bisschen. körper kann sehr schnell "einrosten" überleg welche bewegungen für uns ganz alltäglich sind und versuch sie auszuführen. arma und beine abwickeln usw. erfordert schon bisschen kraft weil koma patienten dir da kaum unterstützung geben... erklär ihm immer was du machst und wenn er nicht will merkst du es schon dann zwing ihn auch nicht. du darfst ihm jedoch auch nicht alles durchgehen lassen. meine stiefmama hat schon auch gemeint sie kann jetzt faul sein und das hab ich gar nicht durchgehen lassen :-) du musst ihn fordern. das richtige mass was zu viel ist merkst du ganz schnell selber. auch wenn er sich nicht wörtlich äussern kann kann er sich bemerkbar machen und vor allem bei nem menschen wo man nahe steht funktioniert das genz gut.
geh mal in ein sanitär geschäft und kauf igelbälle. zwei stück. kauf sie nicht zu gross. so dass man sie gut in die hand nehmen kann. dann tu wennst die hand von deinem papa mal aufgebracht hast in jede hand so nen igelball. durch die spastik. nimmt er den ball ganz fest weil er zu krampfen versucht. durch die stacheln wird die durchblutung gefördert und das wahrnehmen von gefühlen und durch den ball kann er die hand nicht ganz schliessen und somit de sehnen nicht so sehr verkürzen... aber wie gesagt eins nach dem anderen... es ist ein langer weg. aber geh ihn ich wär froh wenn ich ihn weiter gehen hätte können. liebe grüsse melanie
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#14
ausschnitt ausm internet

Lagerung

Lagerung im Bett


* Umlagerung erfolgt individuell, abhängig z. B. von der Dekubitus-, Pneumonie- und Kontrakturengefahr und der Tageszeit.
* Gelenke in einer günstigen Stellung positionieren. Sie entspricht häufig der Neutralstellung.
* Körperabschnitte gut stabilisieren
* Weich- bzw. Hohllagerung vermeiden, um die Körperwahrnehmung zu fördern.
* Tennisbälle können bei großen Händen in der betroffenen Hand eine gute Stellung unterstützen, meist reicht ein Waschlappen, um die Form der Hand zu stabilisieren. Ein sog. "Igelball" kann zeitweise zur Förderung der Wahrnehmung angewandt werden.
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#15
nochmal ein ausschnitt betrifft jetzt aber gesamtanwendung von igelball:

Igelball

Der Igelball eignet sich hervorragend für die Ganzkörpermassage. Er wird nicht geknetet sondern in die Handinnenfläche gelegt und in kreisförmigen Bewegungen über einzelne Hautzonen geführt. Durch die Noppen des Igelballs wird die Blutzirkulation in der Haut, dem Bindegewebe und der Muskulatur angeregt.
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#16
Eine Spastik ist ein schmerzhafter Muskelkrampf, deren Ursache in einer Störung des Zentralennervensystems (Gehirn oder Rückenmark) liegt.

kleine erklärung aus nem spastikbuch was spastik eigentlich ist. da steht auch dass die ursache ne störung des zentralen nervensystems ist. koma ist ne störung zwischen zentralen nervensystem und gehirn. also spastiken sind wirklich "normal" bei koma patienten da ja das zentrale nervensystem (abgekürzt ZNS) gestört ist. lass dich also davon nict zu sehr verunsichern... kannst ja nem arzt gern mal erklären wenn er dir wieder sowas erzählt. der rechnet bestimmt nicht damit dass du darüber bescheid weisst. so genug für heute hast jetzt eh viel zu lesen. hoffe wir schreiben wieder und es hilft dir bisschen weiter. und wie gesagt fragen jederzeit stellen.
gute nacht
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#17
Es tut mir leid als Themenstarter so wenig zu diesem Thema zu schreiben. Ich habe hier Hilfe gesucht und auch gefunden aber leider hilft das auch nicht mehr. Mein Vater liegt noch immer im Krankenhaus. Er wird das Krankenhaus auch nicht mehr lebend verlassen. Das ist ganz sicher. Er hat schon die ersten Atemaussetzer und es ist nur noch eine Frage der Zeit wann mein Vater stirbt. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie es uns geht. Daher habe ich nur wenig Zeit mal nachzusehen was Ihr mir schreibt. Ich bin euch für eure Hilfe sehr dankbar aber leider steht mir der Kopf im Moment woanders. Es tut mir wie gesagt leid. Aber ich werde mich auf jeden Fall nochmal melden.


Lieben Gruß Steffi
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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#18
das tut mir sehr leid.
ist naürlich verständlich dass du dann nicht so viel im forum bist.
denk an euch und wünsch euch ganz viel kraft für die kommende zeit
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#19
Heul2

Hallo alle zusammen! Hab versprochen, dass ich mich nochmal melde. Nun leider ist mein Vater letzten Donnerstag verstorben.... Das ist alles so sch..... Wir sind alle ganz schön am Ende..... Meld mich aber nach der Beisetzung nochmal.....

@Melanie: Dein Zuspruch hat mir echt gut getan Danke.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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#20
weisst du wenn ich das so lese kommen mir selbst die tränen. kann so gut verstehen wie du dich fühlst da es ja noch nicht wirklich lange bei uns her ist. aber wie du selber ganz oben geschrieben hast: ER HAT ES GESCHAFFT.
und genauso ist es man sollte es sich immer vor augen halten dass es für den "betroffenen" eine erlösung ist oder war. es hat kein mensch verdient sein leben so leben zu müssen und vor allem so leiden zu müssen. ich hab immer versucht mich damit bisschen zu trösten. vielleicht hilft es dir ja auch ein bisschen.
und glaub mir dein vater wird immer bei dir sein wenn du es zu lässt. es gibt einen ganz "schönen" satz: Ich bin nicht wirklich tot, ich lebe weiter: In eurem Herzen.
und genauso ist es. deine erinnerungen kann dir nichts und niemand nehmen.
ich weiss dass in dem moment voller schmerz hilft einem kein wort odr spruch was und manchmal will man auch gar nichts hören aber auch diese zeit schafft ihr wenn ihr ganz fest zusammen haltet.
in gedanken bin ich bei dir und deiner familie. es drückt dich
melanie
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