Wachkomaforum

Normale Version: Verschleimung
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Das Problem der übermäßigen Verschleimung dürfte hier doch viele betreffen.
Welche Ursachen hat das bei euren Schützlingen?
Außer dass das ständige Absaugen den Prozess nur verstärkt.
Bei meiner Tochter hat erst eine Ernährungsberaterin das Problem erkannt und auch zum Großteil gelöst.
Die fertige Sondennahrung vertrug sie sehr schlecht-sie wurde sofort daheim abgesetzt und durch pürierte Nahrung ersetzt.
Es wurden jene Nahrungsmittel herausgetestet, gegen die sie eine Unverträglichkeit entwickelt hatte. Allen voran der Weizen.Aber auch Konservierungsmittel..Zucker!!..Geschmacksverstärker, Aromen stehen auf der roten Liste.Genauso wie Milchprodukte und gebackenes Getreide...Gekochtes ist besser.
Durch Vermeidung und natürlich auch stärkere Mobilisation was nun möglich wurde, ist das nun kein großes Thema mehr.
Am Morgen, wenn ich sie aufrichte und querbettsetze, hustet sie dann mal kräftig ab, wenn sich in der Nacht etwas angesammelt hat.

Die TK habe ich nach 4 Wochen daheim entfernt...es gab keine Komplikationen..Ralle hat recht, und ich hab im Bekanntenkreis auch die Erfahrung gemacht, dass sie oft viel zu lange und vor allem aus Absicherungsgründen liegen bleibt.
Das Risiko muss man eben eingehen . Ich hatte auch keinen Arzt dabei,aber es hat mich ein bekannter HNO aus der Entfernung zu diesem Schritt ermutigt und die Logopädin meinte, man könnte es ja versuchen. Sie war 2mal 12 Stunden gestoppelt, wir hatten zur Kontrolle einen O2 Sättigungsmesser und auch Sauerstoff sowie eine Reservekanüle bereit.
Die Erleichterung nach der Dekanülierung war spürbar und der Fortschritt dann auch.
Die gestörte Verdauungsphysiologie trägt dann den Hauptteil. Da ja die Kaufunktion und somit Einspeichelung und Vorverdauung sehr eingeschränkt oder gar nicht vorhanden (Sondierung in den Magen)ist werden die Kohlehydraten im Mund nicht zur Weiterzerlegung(Ptyalin) aufgeschlossen...was dann die Stoffwechselstörung nach sich zieht. Denn der Körper produziert dann vermehrt Schleim um die unverdauten Abfallprodukte wieder loszuwerden.
Meist ist auch noch der Darm lahmgelegt.
Zur der Entschleimung habe ich ein sehr gutes Produkt kennengelernt. Dr. Heidelberger´s 7-Kräuterstern..ein "Bittertrank" mit Wirkung und zur Unterstützung der natürlichen Darmfunktion habe ich mit _Sojall-Darmill sehr gute Erfahrung gemacht. Allerdings muss man wirklich genug Wasser dazu reichen, sonst verkehrt sich wie bei allen Ballaststoffen die Wirkung ins Gegenteil.Das Pulver ist so fein, dass es die Sonde nicht verlegt...was sich ja bei anderen Produkten schon als Problem herausgestellt hat.
Auch Algen haben sich bei unserer Tochter als sehr vorteilhaft erwiesen.
Sie hat seither einen geregelten, normalen Stuhlgang...außer sie erwischt wieder einmal etwas "Unverträgliches", dann ist die Husterei da und die Verdauung stagniert.
Welche Erfahrungen habt ihr auf diesem Gebiet?
Hilde
Hallo Hilde,

auf der Intensivstation wollte man meinem Kind einen Luftröhrenschnitt verpassen.
So ein junger, unglaublich schnösliger Chirurgen-Assistenzarzt meinte, von mir eine Unterschrift zu der Maßnahme abpressen zu können, indem er noch im Laufschritt, mit dem er ins Krankenzimmer meines Kindes kam, den Wisch unter die Nase hielt und mit herrlich herablassenden Blick und Stimme befahl: Hier unterschreiben!
Meine Antwort war entsprechend.
Innerhalb zwei Sekunden fiel ihm die Kinnlade herrunter, sein Gesicht entgleiste, er riss die Äuglein auf und er entschwand so schnell, wie er hereingeschneit war.

Es war nie mehr die Rede von Luftröhrenschnitt.
Es bestand von vornherein nicht im Ansatz die Notwendigkeit dieses Eingriffs. Es sollte nur gemacht werden um der Klinik zu mehr Geld zu verhelfen.

Richtig ist nach meiner Beobachtung auch, dass viel Absaugen zum einen den Betroffenen quält, und zum anderen auch kontraproduktiv ist im Hinblick auf die Verschleimung bzw. das selbser Schlucken lernen.
Meinem Sohn muss wenig abgesaugt werden, und das bei weitgehend fehlendem Schluckreflex. Er würgt es hoch und ich hole es mit einem Tuch heraus. Das empfinde ich als viel schonender und ich erschrecke ihn nicht mit dem Gerät.
Oft wird das brutal in den Mund geschoben, ohne Rücksicht zu nehmen.

So meine Erfahrungen.

Gruß,
Ursel
Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Mein Vater liegt jetzt fast schon 2 Jahre im Pflegeheim. Es ist kaum noch zu ertragen, wie die ganze Familie und auch er leidet.
Meine Mutter sitzt jeden Nachmittag stundenweise neben seinem Bett und "paßt" auf ihn auf, da meistens nicht genügend Pflegepersonal vorhanden ist.
Sie ist auch psychisch stark angeschlagen und versucht ihm beizustehen.
Weiterhin kann er sich überhaupt nicht bewegen und wird beatmet und ernährt. Da er unheimlich viel Schleim produziert, muß er oft abgesaugt werden.
Gestern wurde er, weil sich schon sehr viel Schleim im Luftschlauch befand und man ihm auch ansah, das er sich nicht wohlfühlte, nach Aufforderung von der leitenden Schwester abgesaugt. Ich konnte kaum hinsehen. Obwohl sie alles sehr vorsichtig machte, bekam er einen dunkelroten Kopf während des Absaugens und danach wurde sein Gesicht dunkelblau. Ich sah nur noch die Qualen, die er ertragen muß - dabei hatte gerade er immer eine Angst vor dem Erstickungstod. Es dauerte diesmal ziemlich lange, bis das Oximeter wieder einen Sauerstoffgehalt von 96 % anzeigte und ehrlich gesagt, wir dachten es geht zu Ende.
Was kann man blos tun. Ich weis, dass er so nie liegen wollte - und wir dachten immer, vielleicht geschehen noch Wunder. Ich frage mich manchmal, ob man die Situation überhaupt noch verantworten kann.
Wir wollen nicht, dass er sich quält und manchmal denke ich, wir tun ehr uns einen Gefallen damit, damit wir ihn noch besuchen können und bei ihm sind. Er wird ja so zu sagen künstlich am Leben gehalten.
Darf ich so denken ? Ich weis nicht, was wir machen können. Wir sind hilflos und können die Situation kaum ertragen.
Sauerstoff abstellen oder Nahrungszufuhr einstellen ? Das könnten und dürften wir nicht. Ich wünschte, er würde einschlafen damit er endlich seinen Frieden hat.
Hallo Uli tut mir leid für deinen Vater dass er sich so quält. Ja das ist schwer das mit anzusehn.
ich weiss nicht ob ich damit helfen kann aber ich wollte dir erzählen welche erfahrungen ich mit dem Thema absaugen und aufregung gemacht habe.
Auch bei meinem Lebensgefährten stand die Atemnot ursprünglich im Vordergrund. und wenn er stärker verschleimt ist fängt er auch an sich reinzusteigern ins seine Angst vor dem ersticken . Wenn die sauerstoffsättigung nicht unter 95% liegt kann ich ihn danit beruhigen dass ich ihm die Werte auf dem Display immer wieder erzähle auch sonst sage ich ihm ab und zu die werte, Ich weiss zwar nicht ob er es versteht aber irgendwie hab ich den eindruck dass er dabei durch den klang meiner stimme sich wieder sehr schnell beruhigt
Wahrscheinlich ist es auch die Ruhe die ich dabei ausstrahle wenn ich die werte im auge behalte und dass ich mich dadurch nicht anstecken lasse von seiner panik. Hab auch schon häufiger bemerkt ,dass sich wenn ich etwas unruhig bin sich diese Unruhe auf ihn überträgt.


lg kathrinchen