Angst frisst Seele
#11
Hallo Steffie, es ist nicht leicht, sich mit der neuen Situation auseinander zu setzen. Mein Mann hat auch einen hypoxischen Hirnschaden. Und obwohl laut CT viel vom Gehirn abgestorben ist, macht er viel Fortschritte. Man merkt richtig wie er kämpft. Das es nie wieder so wird, wie es einmal war, wissen wir. Aber wir können es nicht ändern. Wir haben unser Leben umgestellt und wir halten zusammen. Ich denke schon, dass mein Mann merkt, ob bei uns eine Harmonie herrscht oder Traurigkeit. Ich versuche immer vor meinem Mann meine Traurigkeit zu verbergen. Hektik ist für Frank was ganz schlimmes. Und mit der Zeit lernt man, mit der Situation umzugehen. Frank ist nun schon 1 Jahr zu Hause und alles funktioniert wunderbar. Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft. Liebe Grüße Beatrice
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#12
Hallo Beatrice,
ist Dein Mann denn ansprechbar? Könnt ihr miteinander reden?
Das ist für mich das schlimmste, dass mein Vater nicht reagiert, habe mich auch meistens im Griff und weine nicht, lese ihm
vor oder halte einfach nur seine Hand.
Gestern haben wir Autorennen im Fernsehen laufen lassen, da hatte er die Augen fast die ganze Zeit offen und
sein Blick war auch in Richtung TV gerichtet. Ich bin mir sicher, dass er etwas mitbekommt sonst hätte ihn das doch sicher nicht
die ganze Zeit die Augen geöffnet gehabt?
Grüße
Steffie
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#13
Habe gerade mit dem Arzt telefoniert. Machen ein Licht-Blitz Test oder wie das heißt um zu sehen ob was im Hirn ankommt....
Warum machen die den erst jetzt? Hätte man doch gleich machen können?
Und wenn nichts ankommt? Ist das Hirn dann doch so sehr geschädigt? Ende der Reha ? Ins Heim oder nach Hause?
Furchtbar.....
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#14
Hallo Steffie, das hört sich doch alles sehr gut an. Ich konnte in beider Hinsicht Erfahrungen sammeln. Das erst mal nach unserem Verkehrsunfall 2013. Es war im Juni. Frank hatte ein schweres SHT und Hirnbluten. Es hat lange gedauert, bis er richtig wach war .Es war eine schwere Zeit für uns. Ich wurde bei dem Unfall auch schwer verletzt, musste mich mit der Genesung beeilen, weil ich wusste, dass Frank mich braucht. In dem Sommer sind unsere Kinder von einem ins nächste Krankenhaus gefahren, dann meine Reha, dann Franks Reha. Ende November bekam ich meinen Mann nach Hause. Er war nicht mehr der Alte, sein Kurzzeitgedächtnis war weg und er musste vieles neu erlernen. Er erzählte mir von seinen Ängsten, die er in der Zeit hatte.Vor allem die Angst, ich könnte ihn allein lassen. Den Herzinfarkt bekam mein Mann im März 2014 nach einer Knie-OP. Obwohl er im Krankenhaus war, wurde zu spät reanimiert.
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#15
Solltet ihr deinen Vater pflegen müssen, gibt es genug Hilfe. Zum Beispiel die 24 Stunden Pflege. Ihr müsst euch sicher sein, was für euch das Beste ist. Frank hat gespürt, daß er zu Hause angekommen war. Er war sofort viel entspannter, hat sich nicht mehr die Lippen zerbissen, der Blutdruck und der Puls haben sich normalisiert. Er ist mitten in unserem Geschehen und da gehört Frank auch hin. Du wirst sehen, dass dein Vater noch viel mehr Fortschritte machen wird. Das braucht alles seine Zeit.
Liebe Grüße Beatrice
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#16
Beatrice, ihr ( du und dein Mann Frank) habt aber auch ein Pech! ist ja schrecklich, erst der schwere Unfall und dann der Herzinfarkt.
Das tut mir echt leid.
Ich fahre nachher wieder nach Göppingen, mal hören was bei diesem Test raus gekommen ist. Habe immer Angst wenn irgendwelche Tests gemacht werden oder CT, EEG, MRT etc....
Das letzte MRT war vor 1,5 Wochen da meinte der Arzt " der Drops ist noch nicht gelutscht ".
Nun hat sich ja nicht wirklich was getan, mein Papa bewegt sich ja nach wie vor nicht und das Blinzeln findet der Arzt auch zu wenig....
Dein Mann Frank kam knapp ein halbes Jahr nach dem Infarkt nach Hause, meinst du, sie geben meinem Vater auch noch ein bisschen Zeit? So wie er jetzt ist, total bewegungslos kann ich mir nicht
vorstellen, dass meine Mutter damit klar käme. Generell muss das meine Mutter entscheiden wie es weiter geht - Heim oder zu Hause pflegen...
NOCH hoffen wir, dass sich etwas tut, dass Papa zumindest irgendwie reagiert, ansprechbar sein wird.
SO wollte er das nie.... Er tut mir so unendlich leid, wie er so hilflos da liegt....
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#17
Hallo Steffie, es sind die kleinen Fortschritte, die man zum Teil gar nicht so wahr nimmt. Daß dein Vater die Augen immer länger öffnet, dass er zornig wird. Bei meinem Mann wurde die Reha abgebrochen, weil sie keinen Zugang zu ihm gefunden haben. Er war austherapiert. Mir war das ganz lieb, weil da nicht viel gemacht wurde. Was sagt denn das EEG? Bei Frank hat man gesagt, dass da kaum Aktivitäten zu sehen sind. Und beim CT hat man auch gesehen, wieviel abgestorben ist. Die Ärzte halten sich immer zurück. Das hat mich damals auch fast in den Wahnsinn getrieben. Aber bei jedem Menschen ist es auch anders. Frank fixiert mich ich habe das immer wieder mit ihm geübt. Liebe Grüße Beatrice
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#18
Haben am WE mit dem Arzt gesprochen. Die Reha wird beendet, er meint , dass wird nicht mehr, das Hirn sei zu sehr geschädigt. War heute dabei als die Logopädin da war, er wurde entblockt und hat selbstständig geschluckt und einen Lutscher zu essen bekommen , hat meinem Papa offensichtlich geschmeckt. Logopädin meinte, dass es super mitarbeitet und mit dem sprachaufsatz funktionierte auch ( er hat gebrummt ). Aber das reicht eben nicht. Morgen mache ich Termin mit der Sozialarbeiterin in der Klinik, pflegestufe beantragen etc. Müssen ein heim suchen, meine Mutter packt das nicht, ihn zu Hause zu pflegen, sie leidet so sehr... Wenn sie ihn den ganzen Tag sieht, wird sie glaub verrückt. Ich hoffe so sehr wir finden was gutes in der Nähe damit sie jeden Tag alleine zu ihm kann, sie hat keinen Führerschein... Mein Papa bekommt jetzt auch eine Magensonde direkt am Magen eingesetzt.
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#19
Arzt sagte, mein Papa sei sich selbst nicht bewusst, es wäre auch egal wer ihn streichelt und anfasst, er würde nicht wissen wer das macht, er, ich oder meine Mutter. Unsere stimmen würde er evtl im Unterbewusstsein als vertraut einordnen. Ausserdem wird er nie mehr mobil werden, nicht mal Rollstuhlfahrer... Und wenn er krank wird, Lungenentzündung oder ähnliches solle man den Dingen seinen Lauf lassen
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#20
Um die Hoffnung aufzugeben ist es definitiv noch zu früh. Es ist ja noch nichtmal ein viertel Jahr vorbei.
Und wozu die Magensonde wenn er schlucken kann?
liebe Grüße

Ginome

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